Mi., 28.Jun.17, Karibisches Meer, Tag 1124, 11.488 sm von HH
Für den Gebrauch des Motors auf einer Segelyacht gibt es schlimme Begriffe: Flauten-Schieber, Eisen-Genua und mein negativ Favorit, Unterdeck-Genua. Erst nach 18 Stunden können wir den Jockel wieder ausstellen.
Das Meer liegt platt wie die Alster vor uns. Wir leiten bei grade zehn Knoten Wind mit zwei Knoten Speed vorwärts. Das ist langsam, aber der Motor nervt. Langsam, aber ein Traum. Ein paar Stunden können wir mit 90 Grad unser Ziel ansetzen (ah, unser Wetterfenster ).
In der Nacht ist dies mystisch. Keine Windgeräusche, keine Gischgeräusche, kein Rauschen. Lautlos ziehen wir ostwärts. Begleitet von fernen Wetterleuchten. Ein Spiel von Licht und Dunkelheit. Eben taucht die Black Perl aus den Fluten. Nein, war nur ein Schatten. Um Mitternacht nimmt der Wind weiter zu. Die Szenerie wechselt. Wetterleuchten und Gewitter rücken näher. Drohende dunkle Wolken querab. Dahinter tobt eine Elektronenkrieg. Ein Feuerwerk an Explosionen. Grell wird der gesamte Horizont erleuchtet, Lichtexplosionen, wie kurz vorm Weltuntergang. Der Wind bleibt friedlich dabei. Eine furchteinflößende Genußfahrt durch ein Licht-Theater.
Der schwache Wind macht ein normales Leben möglich, ausgiebige Duschen am Heck, aufrechter Gang und die Pantry gehört auch wieder mir. Rest Meilen nach Ost: 260
Tag 3-Santa Marta- Flauten-Fahrt
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