So eine Scheisse…

So., 14. Aug.16, St. Georges/Grenada, Tag 806, 6.590 sm von HH

Das Prinzip der kommunizierenden Röhren sollte mich an diesem Sonntag begleiten. Es bezeichnet nach oben offene aber unten miteinander verbundene Gefäße, in denen aufgrund gleichen Luftdrucks und Schwerkraft, Flüssigkeitspiegel gleich hoch sind.

An dieser Stelle empfehle ich denen, die noch nicht gegessen haben, die Lektüre auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Für diejenigen, die gerade eine Diät machen kann es weitergehen.

Der Abflussschlauch unserer Bordtoilette stellt so ein System dar, und zwar in dem Augenblick, wenn beide Seiten von den jeweiligen Anschlussstellen getrennt sind. Die Entstehung lässt sich nicht vermeiden. Ein komplettes Abpumpen ist unmöglich. Bestenfalls könnte man versuchen, das System mit einem Strohhalm zu leeren.

In unserem Fall ist der eine Ansatz unten am Klo und der andere am 1m entfernten Bordventil, über das die Stoffwechselendprodukte dem natürlichen Kreislauf zurück gegeben werden. Der Schlauch liegt leider nicht frei, sondern ist durch einen der Badzimmerschränke verlegt. Trennt man also beide Enden des Schlauches von den Anschlussstellen, dann versucht die Natur das Gleichgewicht einzustellen. Theoretisches Innenvolumen des Schlauchs und somit maximal zu erwartende „Wassermenge“: ~ 1l.

Um den Schlauch aus dem Schrank zu ziehen, muss eine Seite deutlich angesenkt werden. Es geht nicht anders. Das belastete „Wasser“ fließt aus dem Schlauch.

Natürlich stelle ich einen Eimer an die erwartete Austrittsstelle…. Die Intensität des Schwalls übersteigt allerdings meine Erwartung.

Glücklicherweise verläuft die Installation des neuen Schlauches ohne Schwierigkeiten. Am meisten Zeit benötige ich für die abschließenden Reinigungsarbeiten und das Wischen des gesamten Salon, den ich mit kontaminierten Füssen betreten musste. Ich kann ja nicht fliegen.

Warum macht man so einen Schei… überhaupt. Schläuche setzen sich durch Ablagerungen mit der Zeit zu. Ist ja bei den Menschen nicht anders, deren Venen in der Regel im Alter auch nicht durchgängiger werden. Irgendwann ist da zu und dann hat man den Salat. Gilt für die Bordtoilette genauso wie für das echte Leben.

Einblick in den Abgrund. Gut zu erkennen ist der ursprüngliche Innendurchmesser des Schlauches. Etwas tiefer sieht man ganz gut, dass es bis zum Infarkt nur noch eine Frage der Zeit war…

Schlauch Innen

Schlauch Innen

NB: Alle die den Beitrag aufmerksam gelesen haben, werden jetzt bemerken, dass die Menge an belastetem „Wasser“ aufgrund der Verringerung des Innendurchmessers deutlich kleiner war, als oben angegeben. Das stimmt, aber es ist trotzdem eine schlimme Arbeit.

5 Gedanken zu „So eine Scheisse…

  1. Michael

    …so schnell wirst Du die Arbeit vermutlich nicht wiederholen müssen. Dann empfehle ich einfach in den Schlauch an der „Schüssel“ einen nassen Lappen zu stopfen. Wenn es halbwegs luftdicht ist wird es wohl keinen Schwall auf der anderen Seite geben, bzw. sehr viel weniger daneben laufen.

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    1. Achim

      Hi Mike, du hast natürlich recht. Ich stand aber schon in etwas ausgelaufenem „Wasser“. Ob man dann 1 oder 2 Schlucke aufwischen muss, macht dann keinen großen Unterschied mehr.

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      1. Michael Willner

        Hi Joschi,

        ich habe den Ansatz zwischenzeitlich noch weiterentwickelt :-)
        Beim nächsten Mal einfach den Schlauch an der tiefsten Stelle „anbohren“ und vorab die Brühe kontrolliert in einen Eimer laufen lassen. Da der alte Schlauch in den Müll kommt ist es so noch perfekter.

        Michael

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