Kühlschrank-Marathon

Mi./Do, 18./19.Jan.17, Curaçao, Spanish Water, Tag 963/4, 8.752 sm von HH

Die Kette zu einem funktionierenden Kühlschrank ist lang.

Wir sind nicht in der Lage regelmäßig alle halbe Stunde den Kühlschrank für fünf Minuten einzuschalten. Selbst mit Eieruhr klappt das nicht anständig. Was nach harmloser Technik klingt, dafür ist der menschliche Körper nicht gemacht.
Nach drei Stunden vertütteln wir die Zeiten, vergessen entweder das Ein-oder Ausschalten.

Also nutzt Achim unseren Zwangsaufenthalt und streckt seine Fühler aus. Die reichen bis nach Deutschland, genau genommen bis nach Hamburg-Finkenwerder. Dort hat schon mal Herr Brandt, Kühlschrank-Fachmann, unser Problembaby zum Laufen bekommen.
Herr Brandt steht sofort online per Rat zur Seite.

Außerdem erreichen Achims Fühler das Nachbarboot von Barry.
Barry will auf Curaçao ansässig werden und kennt sich aus.
Barry hat eine eMail-Adresse von‘ BasAirco‘, einem Kühlschrank-Fritzen vor Ort. Der Typ von BasAirco antwortet sofort:“ Ich bin krank und kann Dir nicht helfen, aber geh zu ‚Simplaire‘, die haben garantiert den Thermostaten, den Du brauchst.“

Achim findet die Adresse von ‚Simplaire‘ irgendwo im breiten, besiedelten Gürtel von Willemstad. Er versucht sein Glück mit Trampen, um nicht die gesamte Strecke (ca. 8 km) laufen zu müssen. Gleich das erste Auto hält. Die junge Frau spricht Deutsch und fährt Achim direkt vor die Tür von ‚Simplaire‘.
Damit noch nicht genug, bietet sie an zu warten. Achim lehnt dankend ab, in dem Glauben es dauert länger in dem Laden.

Nach zwei Minuten steht er wieder auf der Straße, den gesuchten Thermostaten haben sie nicht. Allerdings haben sie eine Adresse im Industriegebiet von Willemstad für Achim.

Die junge Frau ist weg, nun muss er laufen.
45 Minuten später landet er im Kühlschrank-Paradies. Der kleine Laden mit dem unscheinbaren Namen „Diverse Products“ hat alles, was der Hobby-Klimatechniker so braucht. Er hat den benötigten Thermostaten (in mehrfacher Ausführung), Kältemittel zum Befüllen, die entsprechenden Armaturen.

Und der Laden hat Lawrence. Lawrence ist super nett, wundert sich, wie Achim ihn gefunden hat, hört sich Achims Klagen über die schlecht ausgerüsteten Marine-Läden an. Er möchte schon länger sein Geschäft bekannter machen, erweitern. Mit Achim plaudert er lange über Marketing Strategien und Möglichkeiten mit den Marine-Läden eine Kooperation einzugehen. „Wenn Du bist zur Mittagspause wartest, fahr ich Dich zum Schiff zurück“ ist dann die Krönung an Freundlichkeit.

Der Thermostat wird eingebaut, er funktioniert, die Temperatur sinkt. Happy End. :-)

Das Happy End endet am nächsten Vormittag.
Achim schreitet zur Verschlimmbesserung. :mrgreen:

Herr Brandt, Lawrence und er sind sich einig, dass neben dem defekten Thermostaten auch noch Kühlmittel im System fehlt.
Das Auffüllen mit Kühlmittel soll auch das alte Phänomen beheben, dass auf See der Kühlschrank hin-und wieder abschaltet. Das Problem haben wir schon länger. Wenn es schaukelt, scheint sich eine kleine Verunreinigung zu lösen und verstopft die Leitung. Der Kompressor schaltet dann nicht wieder ab. Das kam so selten vor, dass wir damit gut leben konnten.

Das benötigte Kühlmittel, die Armatur zum Befüllen und ein motivierter Mechaniker sind an Bord.

Mittags stellt unser Kühlschrank seinen Dienst komplett ein.
Das gibt Mecker.

Achim ist sich sicher beim Befüllen alles richtig gemacht zu haben. Okay, Experte Brandt teilt die Einschätzung. Dem Fehler ist heute nicht mehr beizukommen.
Um die Temperatur über Nacht einigermaßen zu halten, besorgt Achim Eis.
Es gibt ein Trenngitter im Kühlschrank, darunter kann man eine gute Menge Eis legen. Das Schmelzwasser läuft ab und die Lebensmittel liegen nicht knietief im Wasser.
Soweit der aktuelle Stand.

Klimatechnik vom Feinsten

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2 Gedanken zu „Kühlschrank-Marathon

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