Der trickreiche Mexikaner

Di., 14.Feb.17, Mexiko/Isla Mujeres, Tag 990, 9.937 sm von HH

Wie alle Touristen sind auch wir nur auf der Ringstraße mit dem Rad unterwegs gewesen. Einmal um die Insel rum, fertig.
Auf unserer Suche nach einem Fahrradschlauch, kommen wir ins Insel-Innere. Es scheint als ob ein Schalter umgelegt wird: Von Touristen weit und breit keine Spur. Hier gibt es kleine Schlachter, Miniläden, Tischlereien, Schlosser und Tortilla „Fabriken“.

 

Es ist sauberer als im Osten der Karibik. Müll liegt wenig herum. Trotzdem wirkt alles etwas rummelig, unordentlich. Die Fußwege sind in schlechtem Zustand, hier und da Bauschutt, alles etwas bruchig. Das wird durch aufwendige Bemalung wett gemacht.

Was in Mexiko mit T wie Tourist anfängt, ist auch t wie teuer.
Es ist unglaublich, wie die Preis-Schere in Mexiko auseinander klappt.
Taxifahren, organisiert vom Marina-Hotel sind doppelt so teuer, wie ein angehaltenes Taxi auf der Straße. Die Fahrt mit der Fähre kosten für Touristen das vierfache als für Einheimische.

Der Mexikaner ist ein Schlitzohr.
Er versteht es, dem US-Dollar hörigen Amerikaner das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Der Eintritt an einer winzigen Maya Ruine kostet 30 Pesos oder 3 USD. Ein sportlicher Umrechnungskurs, richtig wären 1,50 USD. :mrgreen:

In einem kleinen Restaurant kostet eine Cola 30 Pesos. Laut Aushang.
Auf der Rechnung tauchen dann plötzlich zusätzlich 15% Trinkgeld auf.
Okay, wir Deutschen sind das nicht gewohnt. Jetzt wissen wir Bescheid.

Der eigentliche Trick wendet sich nun an die Amis, die es ja gewöhnt sind, dass Tipp grundsätzlich auf den Preis aufgeschlagen wird: Die 15% Trinkgeld auf der Rechnung sind mit ‚propina‘, dem spanischem Wort für Trinkgeld gekennzeichnet.
Darunter steht frech auf Englisch: ‚Tipp not included‘ :lol:
Für den rechenbequemen Amerikaner, der gewünschte Betrag gleich daneben.
Dieser Betrag berechnet 15% Aufschlag auch auf das bereits enthaltene Trinkgeld.
Listiger Mexikaner. Ich wette, dass 90% aller Amerikaner so zweimal Tipp geben.

Die Wäscherei nimmt 1 USD pro Kilo Wäsche. Laut Aussage der Amiga.
Die Bezahlung erfolgt in Pesos. Zu einem drolligen Umrechnungskurs.
Zack, hat die Amiga die ersten 10% plus im Sack.
Wechselgeld ist dann auch grad keins da ;-) , so dass das Kilo noch mal 10% teurer wird.

In unserem Reiseführer steht groß und breit die Warnung, dass der Mexikaner gerne bei der Bezahlung trickst. Jetzt wissen wir, wie das gemeint ist. :-)

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