Segler-Fünfkampf

Sa., 22.Apr.17, Belize/San Pedro, Tag 1057, 10.193 sm von HH

Die fünf Disziplinen im modernen Segler-Fünfkampf sind die Herausforderungen eines jeden neuen Ortes. Ambergris Caye ist mit drei leichten und zwei mittelschweren Prüfungen ein leichter Gegner.

1.) Dinghy Dock finden
Ein Dutzend Stege ragt in die Bucht von Ambergris Caye, der größten Insel Belizes.
Der Strand hört spontan am Ufer auf und geht sofort in diese anker-unfreundliche Korallenplatte über. Damit nun die Gäste der Resorts trotzdem gut ins Wasser kommen, wurden massenhaft Stege gebaut.
Wir sind herzlich willkommen, dürfen festmachen ohne Verzehrzwang. Das ist ja mal eine nette Geste.
Hier machen auch Tauch- und Schnorchelboote der Resorts und Tauchbasen fest, die massenhaft durch die Bucht düsen. Beim Schwimmen trägt man besser eine Boje bei sich. Zu groß ist die Gefahr von einem der Speed-Boote geschreddert zu werden.

2.) Wäscherei finden
Keine fünf Minuten entfernt finden wir ‚Mamma Leone‘. Englisch ist Amtssprache in Belize. Mamma spricht spanisch. Wahrscheinlich stammt sie aus Guatemala.
Belize ist ein Einwanderungsland und vor allem, wer sich in der Landwirtschaft engagieren will, ist willkommen. Komplikationslos kann Land erworben werden.
Das kleine Land -so groß wie Hessen- schafft es nicht, seine nur ca. 250.000 Einwohner aus eigener Kraft zu ernähren. 40 Prozent der Fläche Belizes sind fruchtbarer Boden, trotzdem müssen Lebensmittel importiert werden.

3.) Supermarkt finden
Der liegt gleich neben der Wäscherei und ist eine Enttäuschung. Zumindest nach dem Schlaraffenland Mexiko.
Okay, San Pedro ist nur eine Kleinstadt, aber das war Puerto Morelos in Mexiko auch und da gab es alles. And when I say ‚alles‘, I mean ‚alles‘. :cry:
Die Qualität vom Obst und Gemüse ist vielfach welk und fleckig. Die Auswahl ist klein: Tomaten, Bananen, Ananas. Importierter Salat, Bohnen und Brokkoli sind teuer. Nur am Liefertag hat das Zeug noch eine brauchbare Qualität. Es ist nicht ganz so schlimm wie auf den kleinen Antillen, aber erinnert doch an die schlimmen Zeiten.

4.) Geld tauschen
Oh, oh! Nicht so einfach. Nachdem zwei Automaten sich weigern uns Geld zu geben, fragt Achim in einer Bank nach, was los sei. „Karten mit Chip werden nur von der ‚Hertitage Bank‘ akzeptiert“, informiert man ihn. „Aber auch ohne Chip machen europäische Karten Probleme. Ihr könnt aber Bargeld tauschen mit einem Verlust von 10%.“
Hüstel, nein, danke, erst mal noch nicht. Wir latschen weiter durch den Ort. Am letzten Automaten, bei der Heritage Bank ;-) , bekommen wir dann die gewünschten Belize Dollar.

Diese Währung ist eigentlich Quatsch und überflüssig. Der Kurs zum US Dollar ist fest gelegt mit 1:2. Mit USD zu bezahlen ist üblich und leicht zu rechnen. Beim Bezahlen bekommt man auch schon mal beide Währungen als Wechselgeld zurück.

5.) Gas finden
Wir kommen mit einer Gas-Buddel sechs Wochen hin, dann geht langsam der Ofen aus.
Die sind schneller rum als man denkt und Gas aufzufüllen wird nicht einfacher.
Seit Mexiko haben wir es mit amerikanischen Gewinden zu tun. Daher hat Achim aus einem Füll-Adapter für Europa den deutschen Teil an ein altes Ventil einer amerikanischen Flasche löten lassen.
Unsere deutsche Flasche kann jetzt an Füllstationen für amerikanische Flaschen befüllt werden. In Deutschland würde man mit so einem Ventil vom Hof gejagt. :mrgreen:
Mexiko und Belize sind da mal entspannt. Ja, es gibt noch nicht mal Nichtraucher-Schilder auf den Gas-Füll-Plätzen.

Die Zusatz-Disziplin „Internet“ ist am ersten Abend  abgearbeitet. Mit dem Dinghy zum gegenüberliegenden Resort, fertig.
Mit dem Bier wird das originelle Passwort ‚beach‘ an den Tisch gebracht, und das Problem ist gelöst.
Bis zum Bezahlen. Der Kellner erweist sich als übler Buhmann. „Das Passwort wird jeden Tag gewechselt“, zaubert kein Lächeln auf die Gesichter von Yachties.
Sofort rattert die Idee eines fröhliches Passwort-Knackens in vier Köpfen. Wer ‚beach‘ wählt, wird ja auch sonst nicht einfallsreicher sein.
Scherzkeks, dieser Kellner. Stimmt ja gar nicht. :-) Jeder Tag ist ein Strandtag.

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