Archiv der Kategorie: An Land

Video vom Campingurlaub in NZ

Fr.,26.Mai. 22, Neuseeland/Marsden Cove, Tag 3278, 24.696 sm von HH

Damit keine Langeweile aufkommt während der Wartezeit aufs Wetter, habe ich ein neues Video fertig geschnitten.
Viel Spaß auf unserem Roadtrip mit Zelt und Pkw: Der Norden, Osten und die Mitte.

PS: Es könnte sein, mit viel Glück, dass Mitte nächster Woche der Wind für uns passt. Daumen drücken – sonst gibt es noch ein Video. ;-)

Camping-Romantik

42

Verratzt in Marsden Cove

Di.,16.Mai. 22, Neuseeland/Marsden Cove, Tag 3271, 24.696 sm von HH

In Marsden Cove ist der Hund begraben. Neben der Marina hat man künstlich eine verzweigte Flusslandschaft geschaffen. Durch mehrere Seitenarme sind so Wassergrundstücke mit eigenem Bootsanleger entstanden. Hier wohnen Richy Rich und seine Freunde. Mein Haus, mein Boot, mein Wohnmobil! Und mein Auto – gerne ein deutsches Fabrikat. Aber ein Jaguar oder Oldtimer erfüllt auch seinen Zweck.  Damit die Lagune nicht leer läuft, gibt es zwischen Marina und Siedlung eine aufwendige  Schleuse, die von den Crews selber bedient werden kann.

Eine Fußgängerbrücke über der Schleuse – alles nur vom Feinsten – Edelstahl overkill

Mein Haus – mein Boot

Alle Wasserwege wurden künstlich angelegt

 

Die Siedlung ist gerade erst entstanden. Noch sind Grundstücke zu haben. Der Quadratmeter nicht unter 1.200 Euro. Inklusive Steg, die bereits überall errichtet worden sind. Schöne Häuser, angelegte Gärten, große Grundstücke. Viel Rasen. Rasen vor dem Haus, Rasen hinter dem Haus. Achtung, eine Warnung für Kaufinteressenten. Irgendeiner mäht hier immer Rasen.
Sehr edel, aber (noch) etwas steril. Viel mehr gibt es in Marsden Cove nicht zu sehen. Wanderwege nicht vorhanden. Plattes Land um uns herum. Die hübschen Whangarei Heads liegen unerreichbar auf der anderen Flussseite.

Viel gemähter Rasen – irgendein Mäher läuft hier immer

Das Grundstück rechts neben dem Segelboot ist noch zu haben – 1250 qm

Die Marina bei Sonne – im Hintergrund die Whangarei Heads – mehrfach waren wir dort zum Wandern

Attraktion in der Marina – das Siegerboot vom America’s Cup 2000 – man achte auf die Hütchen – typisch NZ ;-)

Luftlinie ist es nicht weit nach Whangarei, aber auf der Straße läppert es sich eine Strecke auf 35 Kilometer zusammen. Zu weit fürs Fahrrad. Einen Bus gibt es nicht. Also mieten wir am Donnerstag einen Leihwagen. Der ist mit 45 Euro zwar teuer, aber nötig. Der Supermarkt auf dem Hafen-Gelände ist ganz gut sortiert, mangels großer Laufkundschaft ist das Obst und Gemüse leider häufig überlagert. Nicht mehr geeignet für auf See. Da wir unsere Vorräte für die Überfahrt täglich mehr auffuttern, kommen wir ums Nachbunkern nicht herum.

Aber ein Ende ist in Sicht. Diesmal sieht es wirklich gut aus. Echt! Ob Samstag oder Sonntag ist noch unklar. Zuerst muss noch ein hässliches Tief über Neuseeland ablaufen. Auf dessen Rückfront können wir nach Osten reiten. Reiten im wahrsten Wortsinn. Rodeo-Reiten.
Und wir haben tatsächlich Mitstreiter für dieses beknackte Unterfangen getroffen. Nette Italiener: Anna und Paulo von der ZoomaX. Sie werden uns allerdings nur für ein paar Stunden als Begleitung erhalten bleiben. Ihr Schiffchen ist sechszehn Meter lang und läuft mindestens anderthalb Mal so schnell wie Schnecke Atanga. Und auch sonst ist ein Vergleich mit ihnen albern. Sie sind bereits ums Kap Hoorn gesegelt und vertreten das Motto: „Ist der Westwind nicht auf 40 Grad zu finden, gehen wir halt auf 50 Grad.“  :mrgreen: Genau unser Thema.
Trotzdem gibt es ein gutes Gefühl, dass auch andere Crews das Wetterfenster sehen. „Wer einen sportlichen Start mag, der geht Samstag“, lacht Anna mich an, als ich sie nach ihrem Abfahrtstag frage. Ich ziehe vorsichtshalber eine unbestimmte Schnute als Antwort.
Na dann – das kann ja heiter werden.

60

Neuseeland – Traumland?!!

Fr.,12.Mai. 22, Neuseeland/Marsen Cove, Tag 3267, 24.696 sm von HH

Update über die Weiterfahrt: Unser Wetterfenster ist zu – wir fahren diese Woche nicht. Für alle, die nach Norden wollen, geht sich der Wind aus. Wir würden in einer großen Flaute enden. Dafür ist die Strecke zu weit als dass wir gleich zu Beginn zwei Tage motoren könnten. Außerdem hat es so viel geregnet, dass am Kabeldurchlass am Mastfuss  Wasser in den Salon getropft ist.( :roll: – hört das denn nie auf?) So wollten wir dann auch nicht los. Der Skipper hat es zum Glück inzwischen behoben.
Nun heißt es auf das nächste Wetter-Angebot zu warten.

Wir wären gut aus NZ weg gekommen, um dann in diesem blauen Wind losen Loch zu enden

Das gibt mir die Gelegenheit mit Neuseeland abzurechnen. Traumland oder nicht?
Bei der Ankunft freuten wir uns, das ‚Französische‘ hinter uns zu lassen. Endlich ein Land mit einer Sprache, die man lesen und verstehen kann. Aber halt – ‚heavy accent‘- Alarm. Die Kiwis verdrehen die Vokale bis zur Unkenntlichkeit der Sprache: ‚seven tents, please‘ wird zu ‚siiven tints, pläjs‘. Was will der Kiwi, wenn er nach einem pin verlangt? Einen pen oder einen pin? Sich selber nennt er ‚Käiwaj‘ – da kann es am Anfang passieren, dass man nur Railwaystation versteht. 

Selbst das Lesen verläuft nicht ohne Stolperfallen. Hinweis-Schilder und Zeitungsartikel sind mit Maori-Begriffen (zweite Amtssprache in Neuseeland) gespickt: Die Warnung „Nur für tamariki“ muss man dann halt kennen. Betrifft es einen oder nicht? Eine Übersetzung gibt es nicht dabei.

Neuseeland ist bürokratisch bis zum Umfallen und vieles ist total einfach. Fortschrittlich und umständlich zugleich. Der Akt der Visums-Verlängerung hat Achim die letzten Haare grau gefärbt. Neben tausend gestellten Fragen sollten auch zwei Fotos dem Antrag beigefügt werden: Bitte vor hellem Hintergrund ohne Muster. Keine Schatten im Gesicht, keine Passanten im Hintergrund, keinen Schmuck tragen und auf keinen Fall lächeln. Horror-Monster-Fotos waren das Ergebnis. Die Fotos auf denen wir noch halbwegs nett aussahen, hat das System abgelehnt. Es folgen ein medizinischer Check  (Blutdruck, Hören, Sehen), das Röntgen der Brust (Tuberkulose) und ein Bluttest. Eine Prüfung auf Syphilis und Aids sind kostenpflichtig enthalten. Keine Geschlechtskrankheit vorhanden. Wir durften bleiben.

Ein Auto als Ausländer anzumelden und zu versichern, ist formlos möglich und in dreißig Minuten abgearbeitet. Auch ein Bankkonto zu eröffnen, ist nicht allzu schwierig.
Neuseeland wird seit einigen Jahren ‚grün‘ regiert und ist ein Kindermädchen-Staat: mind your head – watch your step – drive carefully – und doch ist vieles erlaubt.  Auf dem Boat-Yard hält man sich an staatliche Vorgaben. Es heißt, fällt ein Arbeitnehmer auf sein Knie, müssen am nächsten Tag alle Arbeiter Knieschoner tragen. Dafür sieht man in der Provinz Kinder mit Quads umher heizen und Familienmitglieder, die keinen Platz im Auto finden, sitzen halt auf der Ladefläche. Mit dem Auto an den Strand fahren oder zum Ziegen oder Schweine Jagen gehen, hey, warum nicht? Gewähre stehen zum freien Verkauf  im Camping Laden.
Die Kiwis lästern, sie seinen das Land der ‚orangenen Hüttchen‘. Das können wir bestätigen. Vor lauter Pylonen erkennt man die Straße vor sich nicht mehr. Dafür brettern 60 Tonnen Laster mit Holzstämmen beladen die schmalen Straßen entlang. Ein Tempolimit für Trucks existiert nicht. Diese Laster sind Furcht einflößend.

Neuseeland ist das Land der Kontraste: Yin Yang, Zuckerbrot und Peitsche, modern und hinterwältlerisch. Diese Mischung ist reizvoll. Es geht geordnet zu, man bekommt alles, Dinge sind geregelt. Die Kiwis sind durchaus zuverlässig und pünktlich. So mag der Deutsche das. Und als Individualist findet man Nischen, wo man sich austoben kann.
Als Ausländer wird man neugierig ausgefragt. Falls der „Käjwai „ seine undeutliche Frage wiederholen muss, bleibt er geduldig und freundlich. Ich bin Prozente-erhalten-Mitglied im örtlichen Handarbeitsladen. Nach zwei Besuchen war ich von Person bekannt und wurde immer auf nette Schwätzchen eingeladen.  Im Supermarkt packen die Kassierer die Waren mit perfekten Tetris-Künsten in den Einkaufswagen oder in mitgebrachte Taschen. Das einzige Land auf unserem Weg ohne Einkaufswagen-Chips. Die Kiwis mögen es gemütlich und schaffen Nebenjobs für Einkaufswagen-Zurückbringer.

Zwei wenig besiedelte Inseln zur freien Entfaltung. Wir lieben das. Vor allem die wenigen Menschen überall. Und dabei waren wir nur auf der „dicht“ besiedelten Nordinsel. Neuseeland – nicht ohne Grund eines der begehrtesten Auswanderländer der Welt. Wenn sie uns nehmen würden, wir könnten uns ernsthaft vorstellen zu bleiben. Trotz zu viel Regen.
Aber wir sind zu alt, zu nutzlos und haben zu wenig Knete. ;-)  In unserem Alter beträgt die Investition-Anforderung bereits mehrere Millionen Neuseeland Dollar.
Somit warten wir auf unser Wetterfenster, um in den türkisten Traum der Tropen zurück zu kehren. Auch schön.

75
1

Kiwi, Kiwis, Kiwifruit

27.Apr.23, Neuseeland/Whangarei, Tag 3251, 24.696 sm von HH

Immer der gleiche Name: Die Vögel, die Menschen und die Früchte. Um allzu große Verwirrung zu vermeiden, werden in Neuseeland die Vögel ‚Kiwi‘ genannt, die Leute ‚Kiwis‘ und beim Ost wird ein ‚fruit‘ angehängt.
Aber was war zuerst da?
1. der Vogel: Der heutige Nationalvogel Neuseelands wurde aufgrund seines Rufes bereits von den Maori Kiwi genannt. Im Internet finden sich Tonaufnahmen – mit etwas Phantasie hört man tatsächlich den ‚Kiwi‘ heraus.
2. die Neuseeländer: Während des 1.Weltkreiges sollen neuseeländische Soldaten Schuhcreme mit einem Kiwi als Logo mit in die Truppen gebracht haben. Schnell bekamen die neuseeländischen Soldaten den Spitznamen Kiwi verpasst und nahmen ihn mit in die Heimat. Eine Erfolgsgeschichte: heute bezeichnen sich alle Neuseeländer stolz als Kiwis.
3. Die Frucht. Seit über hundert Jahren wird in Neuseeland die ursprünglich aus China stammende Stachelbeere angebaut. Der internationale Export begann 1952. Die neue Frucht erfreute sich sofort großer Beliebtheit. Ein guter Handelsname sollte her. Weder der chinesische Name ‚Yang Tao‘ noch Stachelbeere waren tauglich. Warum nicht nach dem Vogel benennen? Beide sind ja schließlich braun, rund und pelzig. Die Kiwi-Frucht war geboren.

In den Supermärkten finden wir gerade eine Kiwifruit-Schwämme. Es ist Haupterntezeit. Für 2,40 Euro bekommt man ein Kilo herrlichster Gold-Kiwi.  Auch Kiwis haben wir reichlich kennen gelernt. Meist aufgeschlossene, freundliche Menschen, die interessiert auf jemanden zu gehen und viel Geduld mitbringen. Sie pflegen einen gemütlichen Lebens-Stil. Bitte nicht zu viel Hast – laid back – Fischen gehen und ein Bierchen dabei trinken, ist eine große Leidenschaft.

Somit fehlen noch die Kiwi in unserer Sammlung. Kein Neuseelandbesuch ohne Kiwi. In freier Wildbahn haben wir weder welche gehört, noch gesehen. Kein Wunder, der scheue Laufvogel kommt nur nachts aus seinen Erdhöhlen. Aber Whangarei hat ein Kiwi-Haus. Mit dem Rad strampeln wir uns sieben Kilometer bergauf und fragen uns, warum wir es nicht geschafft haben dorthin zu fahren als wir noch das Auto hatten (zumal Achim auf den Rückweg auch noch einen Platten hatte – andere Story :roll: ).

In einem ungefähr 60 Quadratmeter großen Terrarium wird mit Bäumen, Sträuchern und Laubboden naturgetreu eine Wald-Szenerie simuliert. Es ist stockdunkel als wir eintreten. Nur ein paar dezente Lampen täuschen Mondlicht vor. Unsere Augen gewöhnen sich und dann entdecken wir die Kiwi Dame. Aufgeregt und flink auf den Beinen – sehr flink – stochert sie mit ihrem langen Schnabel im Erdboden. Per automatischer Steuerung wird die Nacht zum Tag gemacht. Inklusive Dämmerungsphasen und zweimal in der Woche regnet es. Fotografieren ist verboten, um den Kiwi nicht zu stören.

Kiwi-Skelett mit Ei – im Verhältnis zur Körpergröße tragen die Kiwi-Weibchen die größten Eier im Vogelreich. Ein Kiwi ist so groß wie Huhn, wiegt bis 5 Kilogramm und das Ei 500 Gramm.

Das Weibchen ist knapp drei Jahre alt und bald geschlechtsreif. Bis vor kurzem wohnte sie noch mit einem Männchen zusammen. Aber der aufdringliche Kerl war frühreif und hat das Weibchen zu sehr begatten wollen. Er wurde bereits ausgewildert. Sie wird ihm demnächst in die Freiheit folgen. Dann ziehen neue Küken in den das Kiwi-Haus ein, um groß gezogen zu werden.
Von gelegten Eiern und geschlüpften Küken schaffen es grade mal 5 Prozent zu überleben. Zu hoch ist die Anzahl an eingeschleppten Jägern, die nachts die Höhlen plündern: Hermeline, Frettchen, Wiesel, Possums, Ratten und verwilderte Katzen lecken sich die Lefzen nach Kiwi Fleisch. Erwachsene Vögel sind groß und kräftig genug sich gegen die viel kleineren Angreifer zu wehren.  Sie müssen für den Erhalt des bedrohten Bestandes sorgen. Um ihnen zu helfen nicht auszusterben, hat die Umweltbehörde Neuseelands das große Ziel, dass die Inseln bis 2050 frei von Fress-Feinden sein sollen. Viel Erfolg!

Kiwi-Federn – sie wurden früher von den Maori zu prachtvollen Mänteln verarbeitet

Die grau-braunen Kiwi-Federn haben eine Besonderheit: Sie sind Daune und Deckfeder in einem. Alle anderen Vögel haben zwei verschiedene Federsorten. Weiche Federn bis in die Spitzen.

Neben dem Kiwi-Haus, gibt es ein kleines Museum und ein einige Terrarien mit Kiwi-Futter, heimischen Geckos und Stabinsekten. Eines dieser bizarren Tiere haben wir vor ein paar Monaten mal auf einem Auto entdeckt.

Ein schöner Ausflug – 12 Euro Eintritt pro Person. Kein Neuseelandbesuch ohne Kiwi ;-)

Stabinsekt – heimisch in Neuseeland – ein ungefähr zwanzig Zentimeter langer Stock

Wanderheuschrecken – Kiwi-Futter

62

Freiheit am Anker

21.Apr.23, Neuseeland/Whangarei, Tag 3245, 24.696 sm von HH


Das Wetter ist zum Abgewöhnen. Entweder es ergießen sich heftige Schauer über uns, begleitet von stürmischen Böen. Oder ein fieser Nieselregen kriecht in die letzte Ritze. So hatten wir uns unsere ersten Tage am Anker nicht vorgestellt. Achim fährt hin und wieder zur Werft rüber – der Dinghy-Motor soll laufen. Ich verlasse in sechs Tagen nur einmal das Schiff. Zum Abgewöhnen.
Und doch! Es ist schön am Anker. So fühlt sich Freiheit an. Es duftet nach Abenteuer. Die große weite Welt steht uns plötzlich wieder offen.
Und endlich wieder eine eigene Toilette. Vorbei ist die Zeit des öffentlichen Klos. Sich einfach auf die eigene Schüssel setzen. Unbezahlbar.
Eine Neuheit auf Atanga versetzt mich in Begeisterung. Wir haben jetzt eine Fußpumpe für Seewasser. Die Pumpe existierte bereits, allerdings nur für das Wasser aus den Tanks. Die haben wir so gut wie nie genutzt, da ja das Süßwasser mittels Druckwasserpumpe aus dem Hahn kommt. Ein neuer Borddurchlass und etwas Umbau hat uns jetzt die Seewasserpumpe beschert.  Keine Ausreden mehr, warum die Spüle nach dem Abwasch nicht sauber hinterlassen wird. Ein paar Hübe mit dem Fuß und die Spüle ist blitzeblank.
Ich finde das Leben am Anker wunderbar. Bei Sonnenschein wäre es ja gar nicht zu ertragen. ;-)

 

Freiheit am Anker

Nach sechs Tagen ist allerdings das Essen alle (die eingekochten Gläser sind heilig und tabu). Wir fahren mit dem Dinghy nach Whangarei. Knapp drei Kilometer Flussfahrt. Auch das fühlt sich nach Abenteuer an. Mit dem Auto kann ja jeder zum Einkaufen fahren. Es gibt ein Dinghy Dock in der Marina, festbinden, einmal über die Straße hoppeln und schon stehen wir im Supermarkt.
Da wir schon mal da sind, stellen wir uns gleich noch im Marina Büro vor. Kara freut sich uns zu sehen: „Ich hätte schon ab Morgen einen freien Platz für eure Atanga.“ Prima, das ist doch ein Angebot, ursprünglich wäre ein Liegeplatz erst in neun Tagen frei geworden. Wir schlagen ein.

 

Einfahrt in den Stadthafen von Whangarei

Der Hatea, in dem wir ankern, ist ein Fluss mit 2,5 Meter Tidenhub. Eine Fahrrinne ist betont und wird regelmäßig ausgebaggert. Trotzdem kommt man mit zwei Meter Tiefgang nur bei Hochwasser über ein paar seichte Stellen.
Unser Hochwasser ist um viertel vor acht Uhr morgens. Halb acht gehen wir Anker auf und fahren bis zur Hubbrücke, die uns von der Marina trennt. Die Brücke öffnet auf Anforderung. Ein Funkspruch reicht. Leider öffnet die Brücke nicht vor neun, um den Hauptberufsverkehr von Whangarei nicht zum Erliegen zu bringen. Das ist aber kein Problem. An einem Steg können wir festmachen und frühstücken. Glockenschlag neun Uhr wird die Brücke für uns geöffnet.

 

Die Hubbrücke von Whangarei wurde einem Angelhaken der Maori nachempfunden

Selber haben wir oft mit dem Auto gewartet – wenn die Brücke geöffnet wurde

Die Brücke schließt gleich wieder nach unserer Durchfahrt – der Angelhaken ist jetzt gut zu erkennen

Der Stadthafen von Whangarei ist nicht besonders groß, aber besonders hübsch. Cafés und Restaurants, Beete mit Sommerblumen, bunte Schirme und ein frisch eingeweihtes Museum sorgen für Flair. Das Museum wurde im Hundertwasser-Stil erbaut.  Der Stil soll schlecht nachgeahmt worden sein, aber Friedrich Hundertwasser hat 60 Kilometer von Whangarei entfernt gewohnt – da will jede Gemeinde etwas von diesem Kuchen abhaben. Für unseren Geschmack passt sich das Gebäude gut in das Hafengelände ein. Wen interessieren da falsche Details. Besonders launig amüsieren sich die Einheimischen über den blauen Nippel auf goldener Kuppel, der schon von weitem über allen Dächern hervor sticht.

Atanga vor blauem Nippel auf goldener Kuppe

Marina von Whangarei

Museum im Hundertwasser-Stil

nette Restaurants und kleine Geschäfte

Auch der kleine Innenstadtkern von Whangarei ist ganz ansehnlich

58