Die Verhandlung

In meiner Mittagspause machte mich auf den Weg nach Wedel. Eines war allerdings noch zu klären. Wir brauchten einen Liegeplatz. Dieser sollte nicht irgendwo sein, sondern möglichst in der Nähe. Anfragen bei einigen Segelvereinen und einer Werft im Rüschkanal waren nicht von Erfolg gekrönt und somit blieb nur noch eine Chance. Eine dort ansässige Baufirma hat im Rüschkanal Steganlagen und bietet Plätze zur Vermietung an. Die Nummer hatte ich mir aufgeschrieben und rief nun – während ich auf meiner Fahrt zu den Treffen mit dem Eigner war – genau dort an.

Ich hatte ein ausgesprochen nettes Gespräch mit der Vermieterin und zu meiner großen Überraschung und Freude sagte sie mir dann, dass gerade ein Platz (ausreichend für ein 13m Schiff) freigeworden sei. Mit diesem Wissen traf ich mich nun mit dem Eigner auf dem Schiff.

Da saßen wir nun im Cockpit und schlichen ein wenig umeinander her. Er machte einen Preis, ich erklärte, was wir bezahlen wollten und musste zu diesem Zeitpunkt erkennen, dass es da noch eine Abweichung gab. Ich rief also meine Frau an und vereinbarten ein Maximalgebot. Dieses unterbreitete ich dann dem Eigner und machte auch klar, dass das wirklich unsere maximale Obergrenze wäre. Ohne Untertreibung – es war exakt unsere Obergrenze und jeder Euro mehr hätte den Deal aus unserer Sicht zum Platzen gebracht.

Der Eigner überlegte und begleitete mich zurück zu meinem Auto. Als wir uns dann verabschieden wollten, streckte er mir die Hand entgegen, ich schlug ein und damit war das Geschäft gelaufen.

Nun hatten wir ein Schiff gekauft.

Ich fuhr also zurück zur Arbeit und während dessen rief ich wieder bei der Vermieterin des Liegeplatzes an, um den freien Platz zu reservieren. Alles klappte wie am Schnürchen und somit sagten wir zu uns, dass es wohl so sein sollte.

Was ich nicht unerwähnt lassen sollte ist folgendes:

Ich habe mich eine ganze Weile damit auseinander gesetzt, wie ich ein gebrauchtes Schiff beurteilen und kaufen würde. Ich hatte immer gesagt, dass ich so eine Investition nicht ohne Gutachter machen würde und und und….

Letzten Endes kam es aber alles ganz anders und nie in meinem Leben zuvor habe ich einen solchen Schritt in solch einer Art und Weise abgewickelt. Es basierte alles auf Vertrauen und hat in diesem Fall auch toll funktioniert. Der Eigner machte auf mich von Anfang den Eindruck, das hier Vertrauen angebracht ist, er erlaubte uns das Schiff ohne sein Beisein zu betreten und alles anzusehen und hat von Anfang an seine Hilfe angeboten, sollten wir diese benötigen. Eine bessere Basis für einen solchen Deal hätte ich mir nicht vorstellen können.