Sa., 23. Mai 15, La Palma, Tag 357, 2.587 sm von HH
Nach dem vielen Großstadtflair auf Gran Canaria und Teneriffa sind wir jetzt in einer Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern gelandet.
Die Stadt ist bezaubernd.
‚Schatzkästlein Santa Cruz‘, ‚Schatzkästchen der Kanaren‘, so müsste der Ehrenname lauten.
Die Stadt kam schon früh nach der Besiedelung durch die Spanier zum Wohlstand durch Zuckerrohr und Weinbau. Dieser Wohlstand lockte allerdings auch Piraten an und 1553 gelang es einem französischen Kaper-Kapitän, genannt Pie de Palo -das Holzbein-, die Plünderung von Santa Cruz.
Er war der erste Pirat, dessen Holzbein urkundlich belegt ist.
Bei diesem Überfall wurde die Stadt komplett ausgeplündert und niedergebrannt.
Aber nun war man vorbereitet, verstärkte die Befestigungsanlagen und baute die Stadt prächtiger auf als zuvor.
Bedingt durch die neuen Verteidigungsanlagen, biss sich der berühmte Francis Drake 1585 hier die Zähne aus, zog unverrichteter Dinge wieder ab und überfiel die Kap Verdischen Inseln.
Viele Gebäude dieses Wiederaufbaus sind heute in einem hübschen Altstadtkern erhalten. Prunkvolle Häuserfronten mit geschmückten Holzbalkonen, schmale Gassen mit Kopfsteinpflaster und Renaissancefassaden, die als die schönsten der Kanaren gelten, sind in fünf Minuten Fußweg von der Marina aus zu erreichen.
- Stadtbummel
- Vor dem Markt
- Castell
- Hier ist sogar das Gefängnis schön
- Balkone…
- Balkone
Durch die räumlich begrenzte Lage zwischen zwei Barrancos (Schluchten) ist die Stadt überwiegend an die steilen Hänge gebaut.
Lediglich eine zweispurige Uferstraße verläuft ebenerdig.
Bereits 1590 beschrieb Leonardo Torrani (italienischer Ingenieur) sehr treffend:
„Die Stadt ist 700 Schritte lang und man kann sagen, sie besteht nur aus einer einzigen Straße, weil alle anderen kurz und steil sind.“
Die Häuser scheinen nicht nebeneinander, sondern übereinander zu stehen.
So ist es möglich aus einem achtstöckigen Hochhaus aus einem oberen Ausgang auf eine höher gelegene Straße zu treten.
Leider sind dies die üblichen, gesichtslosen Wohnwürfel-Hochhäuser.
In der zweiten und dritten Reihe fällt auf, die alten Gebäude stehen leer und verfallen langsam. Der moderne Palmero wohnt lieber in einem der anonymen, neuen Reihenhäuser.
- Die alten Häuser verfallen
- Modern ist angesagt
- Steile Stadt
Die Fahrräder brauchen hier nicht ausgepackt zu werden, sondern können an Bord bleiben.
Die steilen Kopfsteinplaster-Wege laden nicht zum radln ein.
Die Infrastruktur ist trotz Kleinstadtgefüge gut. Es gibt einen kleinen, aber netten Markt, Supermärkte, Shops, Bars und Restaurants. Die Geschäfte zu erreichen, da bedarf es der Wanderstiefel.