Im Zick Zack an der Piratenzone vorbei

Mi., 17.Mai 17, Belize/Belize City, Tag 1082, 10.252 sm von HH

Der Weg aus Belize wird nicht einfach.
Wir sind zu weit nach Westen geraten, um komfortabel hier weg zu kommen.
Unser Ziel heißt ‚Providencia‘. Eine kleine Insel vor der Küste Nicaraguas, die aber zu Kolumbien gehört.

Der direkte Weg dorthin wären 500 sm.
Mit viel Glück wären die sogar segelbar, wenn der Wind nord-östlich käme. Aber an der Ecke, wo es nach Süden abknickt, gab es vor einigen Monaten zwei üble Piraten-Überfälle auf Segel-Yachten.

Im Zick-Zack nach Osten

Im Zick-Zack nach Osten

 

Die Masche war in beiden Fällen die gleiche: Die Jungs kamen längsseits und baten um Getränke, die sie erhalten haben. Ein paar Stunden später erschienen sie erneut, nur diesmal wurde nicht mehr gefragt. Nun bekamen die Eigner direkt Waffen unter die Nase gehalten. :shock:
Dreizehn Boote haben die Yacht belagert und 20 bis 25 Piraten sind an Bord gestürmt und haben die Bude leer geräumt. Neben Funk und Navigations-Elektronik wurde auch Kleidung und Alkohol mitgenommen. Alles was abschraubbar war, wurde eingesackt.

So.
Um diese Ecke wollen wir einen Umweg fahren. Einen großen Umweg. Einhundert Meilen soll unser Abstand betragen. Das schaffen wir nur, wenn wir uns weit nach Osten tragen lassen und dann erst nach Süden abbiegen.

So.
Aus dieser Richtung kommt nun genau der Wind. Wir werden also mehrere Kreuzschläge machen müssen. Die derzeitige Planung verlängert die Stecke um satte 300 sm. :shock:
Ob das so bleibt, ist nicht vorhersehbar. Vielleicht kommt der Wind nördlich, dann spart uns das Meilen, hat der Wind Südkomponenten, müssen wir sogar noch welche drauf packen.

Auf Atanga kommt Freude auf. Die gesamt Crew kann sich kaum halten vor Begeisterung.
Aber wir können nicht behaupten, wir hätten es nicht vorher gewusst. Alle Komponenten waren uns bekannt, als wir uns für Mexiko entschieden haben.
Dass wir dafür bezahlen müssen, teuer bezahlen, haben wir gewusst. :mrgreen:
Mexiko war es allemal wert.

Das Ausklarieren in Belize hat heute einfach und schnell geklappt.
Zu den drei Stellen, die wir besuchen müssen, lassen wir uns mit einem Taxi fahren. Gut angelegte 20 EUR. Kein Suchen, kein Verlaufen, kein Latschen in der Gluthitze. Können wir unbedingt so empfehlen.

Wir brechen etwas früher auf als geplant.
Nicht weil wir so heiß auf die Strecke sind, sondern das Wetter ändert sich.
Zweimal hatten wir Flaute in den letzten zwei Wochen. Gewitter und Wetterleuchten mehren sich. Die Zeit ist gekommen, zu gehen.

Unser Ankerplatz vor der Marina ist ebenfalls nur halb optimal. Bei dem auflandigem Wind liegen wir direkt vor der Steinmohle.
Der Ankergrund ist Mud und hält gut, aber bei Gewitter-Boen liegen wir hier falsch.
Das Wasser ist trüb vom lehmigen Grund und lädt nicht zum Baden ein. Schnochel-Gründe gibt es so nah am Festland nicht. Die Stadt ist etwas ab vom Schuß….
Die Zeit ist gekommen, zu gehen.

Ich hätte gerne noch einen Ausflug ins Landes-Innere gemacht, aber Achim scharrt mit den Hufen. Ihm ist die Strecke ins „Ungewisse“ nicht mehr angenehm. Sollte ein früher ‚Tropical Storm‘ kommen, wir hätten keine Fluchtmöglichkeiten auf See.
Somit ist die Zeit gekommen, zu gehen.

Wir melden uns von unterwegs.
Wie lange wir brauchen? Keine Ahnung.
Acht Tage sagt ‚Virtual Planer‘, vielleicht werden es zehn oder zwölf. Daumen drücken für acht, liebe Leute. ;-)

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