So., 22.Apr.2018, Las Perlas/Contadora, Tag 1421, 12.486 sm von HH
Der Osten der kleinen Contadora – grad 3 Kilometer lang – fällt durch eine Anreihung von Fehlinvestitionen auf. An menschenleeren Stränden steht ein verlassener Hotelkomplex neben dem anderen. Große Anlagen sind dem Verfall preisgegeben.
In amerikanischen Urlaubskatalogen war Contadora als Traumurlaubsziel gelistet. Scheinbar war das nicht attraktiv genug. Eine gestrandete Fähre am Strand davor rundet das Bild der ‚Verlorenen Insel‘ ab.
Die Strände sind aus Puderzucker, die Felsen sind durch gefaltetes Vulkangestein in den verrücktesten Farben ungemein attraktiv. Lange Sandstrände werden durch kleine Buchten abgelöst. Viel besser kann man sich eine Insel nicht ausdenken.
Ein gemütlicher Ankerplatz. Die Grillen zirpen so laut, dass wir sie noch auf dem Schiff hören können. Andere Segler kommen und gehen, mehr als fünf Schiffe gleichzeitig sind kaum anwesend.
Nur ein Segler scheint schon mit der Insel verwachsen. An Land hat er sich seinen Thron gebaut.
Tag für Tag bastelt der Eigenbrötler an seinem Werk.
Uns Seglern wird das Leben schwer gemacht auf Contadora. Die Ebbe legt einen steilen Sandstrand frei. Ein Dinghy Dock existiert nicht, wer an Land will, muss sein Dinghy schleppen. Viele Meter schleppen. Eine schweißtreibende Angelegenheit. In Zukunft geht es nur noch bei Flut an Land.
Unser neues Dinghy wiegt mit Außenborder und vollem Benzintank über 60 Kilo. Die Räder für den bequemen Landgang fehlen noch. Die Reifen vom alten Dinghy passen bauart bedingt nicht an unser Caribe. Mist. Darüber hat vorher keiner nachgedacht.
Wenn wir wieder in der Zivilisation sind, muss eine Lösung her.
Traumhaft!
Für so einen Strand 14 Tage Urlaub zählt man oft ein Vermögen. Euch glücklichen fällt er vor die Füße
Damit er uns vor die Füße fällt, mussten wir 10.000 Meilen segeln.
Contadora ist gar nicht so schwer zu erreichen: Lufthansa fliegt für 750 EUR von FFM nach Panama City, dann noch 90 Minuten Fähre und schon da.