Di., 10.Mrz.15, Gran Canaria, Tag 283, 2.421 sm von HH
Das heutige Auto vom Stegnachbarn gemietet, ist sein Sahne-Stück: Ein Rover mit Ledersitzen, Schiebedach, nicht funktionierender AC und das Fenster beim Fahrer klemmt. Und erst 200.000 km auf der Uhr.
Ich fahre heute, komme gut mit der Kiste klar und kutschier uns auf 200 km durch mindestens 2.000 Kurven durch Gran Canaria.
Wir fahren heute nicht allein, sondern nehmen Gabi und Michael von der Joya mit.
Petra, die dritte der La Joya Crew, muss zu Hause bleiben, da sie einen Spanisch-Kurs absolviert und ja nicht schwänzen will.
Wir haben die Drei bereits auf Fuerteventura kennen gelernt und schon ein paar sehr nette Abende miteinander verbracht.
Über den Norden der Insel, mit viel Landwirtschaft, erreichen wir Agaete.
Dies ist ein sehr hübscher Ort, aber die heutige Attraktion sind definitiv ein halbes Dutzend Leichen am Strand.
Zum Glück leben diese Leichen noch, denn es handelt sich um Komparsen für einen Spanischen ‚Tatort‘, der gerade gedreht wird.
Ein mindestens 100-köpfiges Team wuselt umher. Wahnsinn, was für ein Aufwand für den Dreh eines Filmes betrieben wird.
- Leichen am Strand
Unser Weg führt uns weiter an der rauen Westseite mit sensationellen Ausblicken. Leider ist es arg diesig und die Fernsicht nicht so super.
Wir kurven durchs Bergland und erreichen Puerto Morgan.
Eine wirklich nett angelegte Marina, sehr touristisch. Neben Maspalomas ist die Region um Puerto Morgan eine weitere Hochburg für Urlauber.
Um für ein paar Kaltgetränke und ein Eis, hier Rast zu machen, ist der Ort wirklich schön.
- Raue Westküste
- Puerto Morgan
Für unseren Rückweg wählen wir die Serpentinen einmal quer durch die Mitte von Gran Canaria. Diese führen durch die Barranco (Schlucht) de Morgan bis zum Pico Nieves. Diese Schlucht ist wohl die schönste auf Gran Canaria und hinter jeder Kurve liegt ein neuer atemberaubender Blick. Kaum vorzustellen, dass nach Regenfällen, reißende Bäche die Barrancos hinunterstürzen.
- Barranco de Morgan
Der erste Besuch von Achim und mir auf dem höchsten Berg Gran Canarias war ja durch Wolken etwas sinnbefreit.
Aber dafür haben wir heute Glück, nur über der Meerenge zwischen den Inseln liegt eine dicke Wolkendecke.
Ein spektakulärer Blick auf Teneriffa mit seinem Teide entschädigt für den ersten Besuch.
- Teneriffa mit Teide
Es ist ein wunderschöner Trip mit extrem netter Begleitung (leider ohne Foto). Michael und Gabi erweisen sich als tolle Beifahrer und Reisebegleiter. Während Achim neben mir schon mal mit bremst, sitzen die beiden hinten total tiefenentspannt.
Wir können das Inselinnere von Gran Canaria uneingeschränkt empfehlen.
Auf den schmalen Straßen durch die steilen Berge herrscht wenig Verkehr, so dass man gemütlich durch die Gegend zockeln kann.
Die Landschaft ist wild und rau, gemildert nur durch die Frühlingsblüher, die um diese Jahreszeit die Berge bunt malen.
Dass Gran Canaria vulkanischen Ursprungs ist, können wahrscheinlich nur Menschen mit geologisch geschultem Auge feststellen. Für uns Laien hat die Erosion der letzten Jahrtausende zu viel verändert.