Windex, Verklicker oder Windrichtungsanzeiger!

Do., 26.Mrz.15, Teneriffa, Tag 299, 2.477 sm von HH

Auf praktisch jedem Segelboot, ob Jolle oder Dickschiff, gibt es so ein Gerät.
Diese sind meistens oben im Masttop angebracht und zeigen dem Segler viele Meter weiter unten an, aus welcher Richtung der Wind weht.
Häufig muss man dafür den Kopf in den Nacken legen, um sich den Verklicker in der Mastspitze zu betrachten. Dies ist nicht nur Halswirbel belastend, sondern, wenn die Sonne hoch steht, auch noch Netzhaut gefährdend.

Wir haben Glück, denn bei uns wird die Richtung des Windes im Cockpit über gute, alte, analoge Schaufenster mit echten Zeigern angezeigt.
Beziehungsweise wurde angezeigt. Diese Anzeige ist kaputt. Leider bereits seit Lissabon.

Jetzt könnte man natürlich argumentieren, wofür braucht man einen Windrichtungsanzeiger auf einem Segelschiff? Man braucht ja schließlich nur das Gesicht in den Wind zu halten und würde ja fühlen woher er geblasen kommt.

Das ist richtig.
Das ist aber auch falsch.

Wenn ich am Ruder stehe und das Schiff genau in den Wind halten soll (zum Großsegel bergen, reffen oder hissen), dann stehe ich dort so geschützt, dass ich gar nichts merke.
Unsere Sprayhood ist zu hoch, so dass ich keinen Wind mehr abbekomme. Ich kann natürlich auch auf das Segel achten, wann es anfängt im Wind zu flattern. Das funktioniert aber nur verlässlich im Hellen und auch dann nicht wirklich gut, denn wieder ist die besagte Sprayhood im Weg.

Somit werde ich von vorne angebrüllt.
Wer Achim kennt, der weiß, dass der ruhigste Mann auf dieser Welt nur aus akustischen Gründen brüllt.
Aber er brüllt! Und er brüllt seit Lissabon: „Halt das Schiff im Wind…“ („als ob ich das nicht selber wüste“), „…in den Wind…“, („jaaa“), „die andere Seite“ („ja, hab ich selbst schon gemerkt…“). :evil:

Also braucht man (Frau auch, also ich) einen Windrichtungsanzeiger.

 

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