Mi., 29. Jul.15, Gran Canaria, Tag 424, 2.728 sm
In Las Palmas können wir nur bis zum 01. Oktober bleiben.
Danach werden wir raus geworfen, da die Teilnehmer für die ARC hier eintreffen. Es werden für diese „Jedermann-Ralley“ über 200 Schiffe erwartet. Alle Plätze sind reserviert, somit müssen wir weichen.
Bis dahin wollen wir alles abgearbeitet und besorgt haben, was auf unserer Liste steht. Diese Liste hat die Überschrift to-do-und-to-besorgen-vor
Atlantiküberquerung
Ich fliege am 13. August für zwei Wochen nach Deutschland.
Somit heißt es bis dahin heraus zu finden, was partout vor Ort nicht zu besorgen ist und was ich mitbringen muss.
Seit Tagen rennen und radeln wir kreuz und quer durch die Stadt. Auf unserer Einkaufsliste stehen normale Dinge wie Mosquito-Netz, Revierführer Karibik und Schleifpapier, aber auch exotisches Zeug wie Stoffmalfarbe oder ein massiver Würfel (Kantenlänge 3,5 cm x 4cm) aus Messing oder Edelstahl. Bei letzterem läuft man ja in Deutschland schon planlos durch die Gegend.
Stoffmalfarbe habe ich nach einem 1,5 Stündigen Marsch irgendwo in einem Wohngebiet bekommen. Fast alle Läden machen von 13:30 bis 17:00 Uhr Siesta. Der Sinn dieser Siesta erschließt sich einem erst, wenn man im Hochsommer durch Spanien stiefelt. Selbst noch am späten Nachmittag läuft der Schweiß in Strömen und die Stadt ist wie ausgestorben.
- Las Palmas Außenbezirk
- am späten Nachmittag
Achim wird auf der Suche nach einem Entstör-Filter von einem Ende der Stadt zum anderen geschickt. Alle Antworten fangen gleich an: entweder bei Electro-Alfredo oder bei…
Und in einem Gardinenladen bekommt man zwar Stoff und Fliegengaze, aber kein Garn.
Sobald ich aus Deutschland zurück bin, kommt Atanga aus dem Wasser und erhält einen neuen Anstrich. Der Propeller wird gefettet und einige Dinge mehr. Wir hoffen, dass bei dieser Aktion keine Überraschungen auf uns lauern.
Wenn wir Gran Canaria dann endgültig verlassen, segeln wir noch nach La Gomera und im Anschluss auf die letzte der Kanarischen Inseln, nach El Hierro.
Von dort soll es Ende November aus dann weiter gehen auf die Kap Verdischen Inseln. Das verkürzt den großen Sprung auf die andere Seite des Atlantiks um ein ganzes Stück.
Unseren ursprünglichen Plan, nach Brasilien zu segeln, haben wir aufgegeben. Brasilien erteilt nur noch ein Visum mit einer Aufenthaltsdauer von maximal 90 Tagen ohne jegliche Verlängerungsoption. Drei Monate Aufenthalt sind uns für dieses riesige Land zu kurz. Daher erfolgt eine Planänderung und wir segeln einfach ein Land höher, nach Französisch Guyana.
Und dann gab es noch einen bedauerlichen Unfall:
Unsere an-Bord-komm-Einstiegshilfe ist unter der Last eines Crewmitglieds zusammen gebrochen.
- dumm gelaufen
Hallo Achim,
Was verstehst Du unter Entstörfilter? Ich hab ein ganzen Sack verschiedener Ferritkerne an Bord da ich auch noch die ein oder andere Störquelle eliminieren muss. Nur werde ich erstmal nicht dazu kommen. Würde Dir das helfen? Dann müssten wir nur überlegen wie der Sack zu Dir kommt.
Grüße Reiner