Tag 4 – Die Hochseefischer

Fr., 29.Jan.16, Atlantik, Tag 608, 4.294 sm von HH, etmal 132 sm In unserer 4.ten Nacht, kurz vorm Wachwechsel um 22:00 Uhr, wir sind beide wach, ploetzlich ein AIS Dreieck auf dem Plotter. Wir sind nicht laenger allein. Wie kann es sein, dass sich auf dem riesigen Atlantik zwei Schiffe zur gleichen Zeit am fast gleichen Ort befinden? Der Fischer faehrt mal in die eine, mal in eine andere Richtung, mal mit 1,2 Knoten, dann wieder mit 5 kn. Bei 2,5 sm Abstand ruft Achim ihn ueber Funk an – man weiss ja nie, was die Burschen so treiben. In der Sendung ‚die gefaehrlichsten Jobs der Welt‘, sind die Hochseefischer raue coole Gesellen, umsichtig und tuechtig. Unser Funker ist offensichtlich ein Ninja und macht den falschen Job: Atanga: Churamaru, Churamaru for Sailing Vessel Atanga Churamaru: ohhh, mhh, dschau, chau, ohhhhhh Atanga: Good evening. We are the sailing vessel 3 nm east of your position. Have you seen us? Churamaru: ohh, yau, ohhhh, ohhhh Atanga: Have you seen us? Churamaru: ohhhh, niiiine, ohhhh, zerooo Atanga: ???? Churamaru: ohhhhhhhhh, ohhhh, niiiine, Pause Churamaru: won mooooment, ohhhh, oooooohh, niiiine, ohhh zeroooo, mehr Pause Churamaru: niiiiine zeroooo, feif notts. Wir quaelen ihn nicht mit weiteren Fragen und interpretieren, dass der Dampfer 90 Grad mit 5 Knoten beibehalten will. Und so kommt es dann auch. Siehste, Fremdsprachen-Kenntnisse werden voellig ueberbewertet. ;-) Der Wind hat etwas nachgelassen und mehr auf Ost gedreht, so dass wir nur noch die ausgebaumte Genua fahren. Das macht uns etwas langsamer und wir schaffen ein etmal von 132 sm. Zweimal steigt unsere Wind-Herta, unsere Windsteueranlage, aus. Das haben wir noch gar nicht erlebt. Offensichtlich druecken groessere Wellen das Hilfsruder der Anlage soweit zur Seite, dass der Zahnkranz ueberspringt. Das ist keine grosse Sache und leicht zu beheben: Allerdings haengt Achim dabei kopfueber ueber den Heckkorb gebeugt. Stirnlampe auf und los geht’s. Den Fehler bemerken wir schnell, weil dann das Segel anfaengt zu schlagen. Seit heute Morgen ist das Problem nicht wieder aufgetreten. Achim hat als Neuerung fuer diesen Toern zwei Hilfsbaender ins Cockpit verlegt, so dass wir die Wind-Herta bequem vom Cockpit aus verstellen koennen, wenn es noetig sein sollte. Bislang mussten wir dafuer immer nach achtern krabbeln. Eine Windsteueranlage haelt den Kurs des Schiffes nach dem Wind. Dreht der Wind, faehrt auch das Schiff in eine andere Richtung. Will man dies nicht, muss die Windsteueranlage am Schiff eine neue Einstellung erhalten. Das funktioniert bei uns ganz ausgezeichnet. Selbst platt vorm Wind haben wir keine Probleme unseren gewuenschten Kurs zu halten. Moderne Autopiloten koennen auch nach dem Wind den Kurs halten. Unser alter Kasten kann das nicht, der faehrt stur Kompass-Kurs. Speiseplan Tag 4: Abendessen: Gemuese-Kartoffelpfanne mit Moehren (frisch), gruenen Bohnen (Glas-Konserve), Zwiebeln, Kapern, Frischkaese und natuerlich Kartoffeln. Fruehstueck: frisches Brot mit Kaese und Aufschnitt Zwischenmahlzeit: Reste der Gemuesepfanne gepimpt mit angebratenen Dosen-Wuerstchen (ja, eine von den heiligen Dosen :-) ), Kekse, Nuesse

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