01.05.24, Australien/WA/Broome, Tag 152 Roadtrip, 13.686 km total, 380 Tages-km
Wir fliegen heute nach Deutschland (Broome=>Perth=>Dubai=>Hamburg==> 36 Stunden, wenn alles glatt läuft) und sagen für einen Monat ‚Tschüss‘ auf diesem Kanal.
Wo lassen wir einbruchsicher das Auto mit unserem gesamten Hauststand? Diese wichtige Frage schien sich bereits im Feburar zu klären.
Eine verrückte Geschichte.
Wir stehen in Norseman in der Camp-Küche zusammen mit einem Mann in unserem Alter und einer jungen Frau. Achim schnappt das Wort ‚Broome‘ in ihrer Unterhaltung auf und spricht die beiden an.
Russel und seine Tochter sind auf dem Weg von Broome nach Wagga Wagga. Das ist eine Strecke von 5000 Kilometern. Die junge Dame möchte dort studieren, aber auf ihr Pferd nicht verzichten. Das steht am hinteren Ende vom Zeltplatz (pet friendly camp ), grast friedlich vor sich hin und wird im Pferdeanhänger einmal quer über den Kontinent gezogen. Klar, macht man ja auch so. Für die Aussies ist das keine echte Entfernung.
Die beiden kennen Wagga Wagga nicht. Sind dort noch nie gewesen. Aber wir. Haben genau auf dem Showground übernachtet, wo das Pferd zunächst untergestellt werden soll. Wir können also mit vernünftigem Wissen über die Örtlichkeiten zum Gespräch beitragen.
Wir erzählen dann unsere Geschichte und Achim fragt Russel, ob er wüsste, wo man in Broome ein Auto für einen Monat unterstellen könnte. „Bei mir! Gar kein Problem!“, kommt wie aus der Pistole geschossen. Na, das wäre ja ein Ding. Wir tauschen unsere Handynummern und trennen uns in entgegen gesetzte Richtungen.
Einen Monat vor Broome rufen wir Russel an, ob er sich noch erinnert. „Klar! Alles läuft wie besprochen, meldet Euch eine Woche vorher noch einmal.“
Das machen wir. „Ich bin im Augenblick in Queensland. Aber meine Frau Kerri ist zu Hause. Sie weiß Bescheid. Kommt vorbei und besprecht mit ihr alle Details. Ach ja, und vergeßt nicht, einen Karton ‚Coopers Mild Beer‘ mitzubringen. Das ist Tradition in Australien.“
Ja, weiß Russel denn nicht, dass auch in Deutschland Bier echte harte Währung ist?
Es läuft dann alles wie geschnitten Brot. Wir treffen auf eine hilfsbereite Kerri, die sich sehr über das Bier freut. Und unser Bundy steht sicher auf Privatgrund mit Hund und Zaun. Zum Überfluss werden wir noch am Flughafen abgesetzt.
Wir sagen ein fettes Dankeschön an Kerri und Russel. Was für eine Hilfsbereitschaft ohne Not. Toll. Die Welt ist voll mit außergewöhnlichen Menschen.
Beruhigt können wir nun in den Flieger steigen.
Wie es weiter geht, wenn wir wieder kommen, ist noch nicht endgültig entschieden. Wir haben jetzt etwas Zeit, die fünf Monate Roadtrip sacken zu lassen.
Tschüss, Ihr Lieben – bis Juni.