Archiv der Kategorie: Kanaren

Weitere Pläne 2015

So.,14.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 198, 2.293 sm von HH

So, der Staubwind ist weg, die Sicht wieder hergestellt und dafür haben wir jetzt einen kräftigen Nordwind. Dieser hat gestern ein paar Schauer mitgebracht, gerade so viel bzw. genauso zu wenig, dass die puderfeine Schicht Sand zu hässlichen, braunen Flecken auf dem Deck, der Sprayhood, der Kuchenbude, den Rädern und den Luken verklebt wurde. Wir hoffen auf mehr Regen (das ich das mal schreiben würde), denn das würde uns ein Abspritzen mit dem Schlauch ersparen.

Dieser Nordwind ist recht frisch, so dass die nur im T-Shirt-Zeiten erst mal vorbei sind. Das soll sich aber bereits in drei Tagen wieder ändern und somit haben wir beschlossen bis Mittwoch zu warten und uns erst dann ein Auto zu mieten, um die Insel zu erkunden. Aber noch bevor die Weihnachtsurlauber eingetroffen sind. ;-)

Wir werden auf Lanzarote bis mindestens 05. Januar bleiben, denn wir haben für unseren Liegeplatz ein Monatskontingent abgeschlossen, da wir dann 30% Rabatt gewährt bekommen (außerdem erhalten TO Mitglieder noch einmal 5%). Somit zahlen wir jetzt ca. 22€/Tag und das ist okay.

Also verbringen wir Weihnachten und Sylvester hier in Playa Blanca.

Und wir bekommen Besuch! :-) Achims pünktlich-wie-die-Maurer-wurde-um-11:45-Uhr-essen-gegangen-Ex-Kollege Thomas und seine Frau Dagmar kommen für einen Kurzurlaub über Sylvester nach Lanzarote geflogen. Wir freuen uns schon sehr auf Euch, Sylvester es krachen zu lassen und die Insel zu erkunden. :-)

Dann im neuen Jahr, ist unser Plan, alle kanarischen Inseln nach einander abzuklappern und, wenn es mit dem Wind passt, nach Madeira zurück zu segeln, da wir die Insel ja nun leider wetterbedingt auslassen „mussten“. Da wir pro Insel mindestens einen Monat Verweildauer kalkulieren, ist nicht geplant vor dem nächsten Herbst hier weg zu segeln.

Wer von Euch also in den nächsten Monaten einen Urlaub auf den Kanaren plant und sich dann gerne mit uns treffen möchte, bitte eine kurze Info an uns, wann ihr auf welcher Insel sein werdet/sein wollt. Die Entfernungen zwischen den Inseln übersteigen zum Teil einen Tagestörn und da wir wohl häufiger noch über solche guten Monatsangebote stolpern werden, macht eine rechtzeitige Nachricht von Euch, unser Planen erheblich leichter. Es wäre schön, wenn da einige Treffen zustande kommen würden.

In Lagos gab es ja eine große (deutsche) Segler-Gemeinde, so dass man immer jemanden zum schnacken hatte. Hier herrscht eine ganz andere Atmosphäre, denn es sind fast alle Boote verwaist. Mal sehen, ob sich das über die Feiertage ändert und der Hafen sich etwas mehr belebt. Heute ist auch noch eine kleine Regatta (Christmas Caribbean Ralley – CCR) in die Karibik gestartet, so dass noch einmal 10 belebte Boote fehlen.

 

Arrecife

Do.,11.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 194, 2.293 sm von HH

Seit zwei Tagen kommt der Wind aus Afrika, aus der Sahara, und bringt nicht, wie man meinen sollte, heiße Luft mit sich, sondern Staub. Dieser Wind aus Osten, der hier Calima oder Bruma seco (trockener Nebel) genannt wird, tritt mehrfach im Jahr auf und kann so viel Sand mit sich bringen, dass Sichtweiten unter 100 Meter herrschen und der Flugverkehr zum Erliegen kommen kann.

Zur Zeit weht er gemäßigt daher, führt aber dennoch zu einer sehr schlechten Fernsicht und überzieht alles mit einer super feinen Staubschicht. Außerdem lässt er die Sonne nicht gut durch, so dass es glatt 2 bis 3 Grad kälter ist als die vorherigen Tage.

Da so ein Wetter nicht für Ausflüge in die Berge geeignet ist, setzten wir uns auf unsere Fahrräder, radeln zum Busbahnhof in Playa Blanca Centro, setzen uns in den Bus * und lassen uns in die Hauptstadt von Lanzarote, nach Arrecife, fahren. Die Strecke führt eine Stunde durch den Süden der Insel und macht Lust, mehr von Lanzarote zu sehen.

Arrecife ist eine Kleinstadt mit 55.000 Einwohnern und nicht wirklich etwas Besonderes. Aber nach einer Woche Kunst-Ort, ist es sehr angenehm durch eine gewachsene Stadt zu laufen. Das Straßenbild wird geprägt durch Einheimische auf dem Weg zur Arbeit oder zur dreistündigen Siesta. Es gibt wieder normale Geschäfte mit Dingen für den Alltag und nicht nur Souvenirs. In den Restaurants sitzen Bauarbeiter, Büroangestellte und Touristen gemischt durcheinander. Ein angenehmer Mix, der uns besser gefällt als die Monokultur in Playa Blanca.

Als erstes Bummeln wir die gesamte Uferstraße ab, Strand, alter Hafen mit Castello, neuer Hafen mit Marina und Kreuzfahrt-Terminal. Im alten Arrecife, nahe der nagelneuen Marina, findet man einen idyllischen Binnenhafen, der Liegeplatz für kleine Fischerboote oder Beiboote bietet. Aber nicht alles, was wir auf unserer Weltreise zu sehen bekommen ist schön. In Arrecife stoßen wir auf die wohl schlimmste Weihnachtsdekoration, die wir je gesehen haben… Es gab in dem Café fünf Schirme und alle waren identisch dekoriert, also kann ein Zufall ausgeschlossen werden. Dies war Absicht. :shock:

Leider haben wir nicht so viel Zeit in den Geschäften der Fußgängerzone zu bummeln, da wir vergessen, dass wir wieder in Spanien sind und alle Geschäfte zwischen 13:30 und 16:30 Uhr schließen. Besser wäre gewesen, die Uferpromenade als letztes anzulaufen. Da müssen wir beim nächsten Mal dran denken.

Es ist trotzdem ein netter Ausflug, der uns ausgerechnet auf einer Insel, die kaum Bewuchs, man könnte sagen, keinen Bewuchs aufweist, den ersten Palmenstrand unserer Weltreise beschert. :-)

* für alle, die diese Strecke auch fahren wollen: Es ist Linie 60, die einmal in der Stunde immer um x:55 Uhr fährt (die Angabe Linie 30 im Internet ist falsch und bezieht sich nur auf den Playa Blanca Bus, der im 30 Minuten Takt fährt), 7,20 EUR p.P. hin und zurück.

Östlich von Playa Blanca

Mi.,10.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 193, 2.293 sm von HH

Die Uferpromenade ist an der Ostseite von Playa Blanca auf einmal wie abgeschnitten und man trifft auf Lavaberge und Schotterhügel, komplett ohne Bewuchs, außer ein paar graue, struppige Büschel. Ein kleines Stückchen weiter, tauchen sie dann auf, die schönsten Strände Lanzarotes, Traumstrände wie es Allerortens hier heißt.

Unter den Blinden ist der Einäugige König und somit stimmt es natürlich, dass es sich hier auf Lanzarote um Traumstrände handelt. Und die kleinen Buchten sind ja auch in der Tat hübsch anzusehen. Da es uns heute mit 7 Windstärken auf den kahlen Hügeln um die Ohren pfeift, verzichten wir auf einen Gang zu den Papagayo-Buchten, da wir nicht paniert werden wollen. Da ein Fahrradweg an den Strand führt, werden wir das noch einmal nachholen. Aber erst, wenn der Wind sich etwas gelegt hat, denn fürs Fahrradfahren gilt das gleiche wie fürs Segeln: zu viel von vorn ist Kappes.

Außerdem haben wir erneut einen Auskipp-Unfall. Diesmal sind wir aber beide zu 100% unschuldig, keine Fahrlässigkeit, keine Gedankenlosigkeit, nichts ist uns vorzuwerfen. In der Pantry haben wir, ähnlich unserem Kühlschrank, eine zweite große Edelstahlbox als Toplader. Diese Box hat unten einen Ablauf in die Bilge und könnte, wenn man ein Kühlaggregat einbauen würde, sicherlich als zweiter Kühlschrank genutzt werde. Wir lagern hier unsere Softdrinks und Bier bei Zimmertemperatur.

Als Achim sich nun eine Flasche aus der Box nimmt, hat die kleine Schimmelflocken und es riecht muffig aus dem Kasten. Ein Ausräumen fördert eine Bierflasche zu Tage, die durch den geschlossenen Kronkorken halb ausgelaufen ist und alles verklebt und vermufft hat. :evil:

Wie ich so etwas hasse!

 

Und, es stand mal wieder eine Friseurbesuch auf dem Programm. :mrgreen:

Nun, Besuche beim Friseur sind wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was man bekommt… daher wird aus gegebenem Anlass diesmal kein Foto angehängt. Achim hat gesagt, es sehe „okay“ aus. Okay ist nun aber, wie jeder weiß, der kleine Bruder von Sch…, daher kein Bild! Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich ein paar wichtige Vokabeln rund ums Haareschneiden auf Spanisch pauke. ;-)

Playa Blanca

Di., 9.Dez.14, Lanzarote/Spanien, Tag 192, 2.293 sm von HH

Die Marina Rubicón, in der wir liegen, befindet sich auf Lanzarote in Playa Blanca, ganz im Süd-Osten der Insel. Wobei das Wort ‚Playa‘ hier an dieser Stelle etwas hochtrabend daher kommt. Überhaupt ist Lanzarote strandtechnisch ganz schön gekniffen gegenüber den kanarischen Mit-Inseln. Wenn man 213 km Küstenlinie hat und davon nur 10 km Sandstrand, ist das schon etwas ungerecht.

Nun, ein kleiner Teil dieser mickrigen Kilometer Sand, befindet sich im Ort Playa Blanca, wobei auch das Wort ‚blanca‘ hier etwas unpräzise rüber kommt.

Der Ort Playa Blanca erstreckt sich auf ca. 6 km die Küste entlang und unsere Marina liegt nahezu in der Mitte. Ein schöner, gepflasterter Fußweg, den man auch mit dem Fahrrad nutzen kann (aber nur zum Teil darf), führt direkt am Meer entlang. Es reiht sich ein Restaurant, Imbissbude, Souvenirshop, Klamotten-, Schuh-, oder Sonstwas-Laden an den anderen. Somit benötigt man beim ersten Flanieren auf dieser Promenade doppelt so lange für die Strecke, wie normal. Beim zweiten Mal geht es schon fixer, weil man schnell lernt, dass man aus diesen Geschäften nichts, wirklich nichts benötigt.

Es sind außer uns auch noch zwei, drei andere Touristen unterwegs und wir sind gespannt, wie voll die Promenade wird, wenn der Weihnachts-Run losgeht. :shock:

Aber das Meer ist blau, die Sonne scheint und wir genießen es, nur in T-Shirt, trotz durchaus kräftigem Wind, den Ort zu erkunden.

An Tag drei finden wir dann auch endlich einen richtigen Supermarkt, der mehr als Softdrinks, Bier und Chips für die Strandlieger im Angebot hat.

Nach Portugal ist das Preigefüge für Lebensmittel hier ungefähr 20% teurer. Fleisch und Milka-Schoki (99 Cent) sind preiswert, Gemüse und Obst sind es nicht. Und Milchprodukte mutieren zu „Luxusartikeln“ (ein Paket Butter oder Philadelphia Frischkäse kosten deutlich über 2,00 EUR).