Do., 07.Dez.17, Panama, Puerto Lindo, Tag 1286, 12.217 sm von HH
Zumindest noch für ein paar Tage.
Unerwartet haben wir einen Termin zum Kranen am Samstag angeboten gekommen. Den krallen wir uns. Es ist unangenehm dieses leidige Thema ‚Antifouling-streichen‘ vor sich her zu schieben.
Im Nachgang können wir uns freuen, dass es letzte Woche nicht geklappt hat, bei dem vielen Regen hätten wir sowieso nicht arbeiten können. Auf dem Trockenen zu stehen kostet über 20 USD/Tag. Das Geld haben wir prima gespart.
Seit gestern hat sich das Wetter beruhigt. Noch einen Tropen-Schauer am Nachmittag, die restliche Zeit ist es trocken. Mit der Sonne hebt sich nicht nur die Stimmung, nein, insgesamt läuft es besser: Eine neue Option unser Wunsch-Dinghy zu bezahlen, bietet sich gerade an.
In der Marina scheint uns jemand behilflich sein zu können.
Die Laune ist so gut, dass die positiven Dinge plötzlich auffallen:
Es gibt keine Mücken. Das ist kaum zu glauben. Gleich hinter Puerto Lindo liegt ‚Jurassic Park‘. Das Gebrüll und Heulen der Brüll-Affen schallt lauthals über die Bucht. Jeden Augenblick erwartet man einen Dino zu sehen. Papageien fliegen über den Ankerplatz. Im Dorf flattert ein urweltlicher Tukan an uns vorbei.
Aber es gibt keine Mücken.
Mit dem Dinghy düsen wir in die Mangroven. Die Attraktion ist ein schmaler Kanal, der zwei Buchten miteinander verbindet. Das Blätterdach ist so dicht, dass ein Tunnel entstanden ist.
Wildromantisch. Das ist normalerweise ein Garant für Mücken-Attacken. Nichts, ohne einen einzigen Stich kommen wir von unserer Fahrt zurück.
Für Aufregung sorgt am Morgen ein Segelboot auf Drift. Eben lag die Yacht noch hinter uns, auf einmal ist sie ‚verschwunden‘. Die Eigner hatten wir grade an Land fahren sehen.
Mit unserem Nachbarn Roy eilt Achim dem entschwindenden Boot zur Hilfe. Ein weiteres Dinghy eilt heran.
Zu dritt versuchen die Männer, den slippenden Anker zu heben. Die elektrische Fernbedienung für die Winsch ist nicht zu finden. Muskelkraft ist gefragt.
Die Maschine kann nicht gestartet werden, da sich die Zündung unter Deck befindet und alle Luken geschlossen sind. Dass Boot driftet weiter. Die Felsen kommen näher.
Zum Glück ist gerade die Küstenwache mit einem starken Außenborder durch das Ankerfeld gefahren. Die werden angehalten und zum driftenden Boot gejagt. Für die Jungs und ihre vielen PS ist es ein Leichtes, die Yacht auf Abwegen wieder in das das Ankerfeld zurück zu schleppen.
Mit Schlauchbooten die Yacht zu ziehen, wäre sicher eine größere Aufgabe geworden und wir hätten noch ein paar Dingies zusammentrommeln müssen.
Achim, Roy und der unbekannte Helfer lassen den Anker wieder fallen, einfahren können ihn nicht, geben aber sechzig Meter Kette. Dass reicht bis die Besitzer am Abend wieder zurück kommen.
Französisches Schiff?