Mo.,29.Jun.20, Franz.Polyn./Gambier/Insel Mangareva, Tag 2220, 20.254 sm von HH
Nach fünf Monaten Dauer-Camping auf Gambier geht es nun weiter. Am Donnerstag bietet sich auf der Rückseite von Starkwind ein gutes Wetterfenster, um nach Hao zu kommen. Fünf Monate Gambier plus zwei Monate aus dem letzten Jahr – damit ist Gambier unser absoluter Spitzenreiter in Sachen Daueraufenthalt.
Inzwischen ist es ‚bitterkalt‘ geworden. Zumindest an Bord. Doppel-Fleecejacken-Pflicht ab Dämmerung, mehrere Decken beim Schlafen, Socken, heißer Tee. Und mein Duft-Kokosöl (dem Schönheits-Geheimnis der Polynesier für zarte Haut) ist hart gefroren. Dies macht es erst ab 20 Grad oder weniger. Diese Kälte bringt der Wind aus Süd-Osten, der ungebremst aus der Antarktis kommt.
An Land merkt man nicht ganz so viel davon. Unsere Wanderungen sind schön wie eh und je. Beim Abschieds-Gang gestern haben wir festgestellt, dass Gambier nur ein i-Tüpfelchen vom Paradies entfernt ist. Dieses Tüpfelchen ist das garstige Französisch. Es wäre so viel netter und einfacher, wenn hier Englisch oder zumindest Spanisch gesprochen würde. Und die Versorgungslage könnte etwas abwechslungsreicher sein.
Sieben Monate Gambier. Keine Weg, den wir nicht gelaufen wären. Mehrfach. Wir dürften hier so um die 300 Kilometer zu Fuß zurück gelegt haben. Das merken auch die Schuhe. Achims Sohlen haben Löcher. Meine Sandalen hat Achim mit der Hand-‚Nähmaschine‘ für die Segel genäht. Ersatz für kaputte Schuhe: Fehlanzeige.Unsere Versuche etwas, was uns fehlt zu bestellen, sind ins Leere gelaufen.
Hao also. In zwei Tagen geht es los. Dort waren wir zwar auch schon zweimal, aber der Zahnarztbesuch geht vor. Wir werden drei, vier Tage brauchen und von unterwegs berichten.
Auf Wiedersehen Gambier, au revoir, goodbye, nana! Der Abschied fällt nicht leicht.Mit ein paar Bildern unser schönen Zeit vor Ort sagen wir ‚Tschüß‘.