Mast runter

Fr.,11.Mrz.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2842, 24.688 sm von HH

Jetzt ist Atanga endgültig kein Segelschiff mehr. Per Kran wurde der Mast vom Deck gehoben. Die ganze Aktion hat fehlerlos funktioniert. Rigger Gerry ist gut organisiert und der bestellte Kran (der wird vom Nachbar-Gewerk geordert) und Gerry sind um 8:00 Uhr pünktlich zur Stelle. Da der Kran stundenweise bezahlt wird, gibt es im Vorwege von Gerry eine Liste, wie die Wanten und Stagen für den schnellen Abbau vorbereitet werden sollen. „Je schneller es geht, desto günstiger wird es für euch.“ :mrgreen:
Achim bereitet alles vor und reibungslos wird der Kran vom Deck gehoben. Der junge Mann am Kran wirkt ausgeschlafen und hat keinen Tatter an den Joy-Sticks. Gerry befestigt unterhalb der ersten Saling einen Gurt. Dieser wird in den Haken vom Kran gehängt. Die Wanten und Stagen werden endgültig gelöst. Der Mast kann angehoben werden und schwebt dann langsam Richtung Boden. Jetzt nur noch kippen und sanft landet der Mast in den bereit stehenden Gestellen. Voila!
Eine knappe Stunde später (und 250 NZ Dollar ärmer – ungefähr 160 Euro) ist der Mast bereit für seinen Weg zum Lager.

Der Kran wird stabilisiert

Sofort werden die Haken am Ausleger ausgefahren

Der Haken wird zu Gerry runter gelassen

Konzentration am Joy-Stick

Da schwebt er schon

Vorsichtig wird der Mast abgesetzt

Und langsam in die bereit stehenden Gestelle angelassen

Das war’s

Leider klappt nicht alles so reibungslos. Unser Termin für die Halle verschiebt sich von Woche zu Woche. Aus Ende Februar ist nun bereits Anfang April geworden. Aus Hochsommer wird Herbst. Die Nächte sind auch schon deutlich kühler und feuchter. Unser Copper-Coat-Projekt für den Rumpf ist da eine Diva – zu niedrige Temperaturen und Copper-Coat kann nicht mehr aufgetragen werden. Hoffentlich läuft uns da nicht die Zeit davon …

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7 Gedanken zu „Mast runter

  1. Akka

    … wir haben unser Coppercoat im Winter in der nur tagsüber leicht geheizten Werkhalle aufgetragen; wir durften früher anfangen und daher schon um 6 die Heizung anschmeißen. War eigentlich nicht so schlecht: die Zeiten bis zum nächsten Auftrag verlängerten sich dadurch, es war nicht die totale Hektik. Ich müsste mal in den Protokollen gucken, welche Temperaturen und Wartezeiten.
    Unser Problem war eigentlich, dass der Rumpf zu kalt war und trotz Gebläseheizung so blieb – aber die Temperaturen an der Schlei im Winter und i Herbst in Whangarei sind nicht sehr vergleichbar – es findet sich sicher ein klimatisches Loch.

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  2. Sabine

    Dieses Copper-Coat ist echt ’ne Zicke.
    Ich glaube auch auf ein Wetterfenster. Irgendwas geht immer …
    Obwohl wir uns manchmal nicht „an die Hand genommen“ fühlen. Puh, anstrengende Zeit.
    LG

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    1. Akka

      Habt Ihr mal mit dem Importeur in Auckland gesprochen? Der könnte Euch vielleicht an die Hand nehmen. Ashby’s in Opua hatte damals keine Erfahrung mit Coppercoat, und als wir Material zum Ausbessern bestellten, wollten sie das gern machen, als Versuchsballon. Das war im April, draußen. Dazu ist wohl eigens der Importeur aus A. angereist (wir waren in Australien…). Der Auftrag war gut. Wir haben eine ganze Schicht zugefügt – nur der Anschliff war nicht so, wie wir es gemacht hätten, aber da war der Coppercoater nicht mehr anwesend.

      Auch der Typ hier in den USA war sehr zugänglich.

      Was die Luftfeuchtigkeit betrifft müsste man überlegen, ob ein Zelt, unter dem man heizt, helfen kann. Die Grenztemperatur für den Rumpf liegt bei 10 Grad C.

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      1. Sabine

        Nein, mit dem Importeur haben wir nicht gesprochen. Wir haben das Copper-Coat direkt über die Werft gekauft. Beim Unterwasserschiff läuft auch alles ganz gut, außer das wir die Befürchtungen mit den Temperaturen haben. Der Ruft für diese Arbeiten ist tadellos.
        Wo wir Unterstützung bräuchten, wäre beim Deck. Wir müssen uns erarbeiten, ob die Klampen aufs Flexi Teek dürfen oder nicht … nein, sollen sie nicht. Und dann müssen wir eine alternative Lösung finden. Unser Supervisor verschwindet zu häufig in der Deckung und hilft uns nur schwach weiter. Und so wurschteln wir uns durch. Und da das Projekt an jeder Ecke Überraschungen bereit hält, sind wir manchmal etwas nervös. :-)

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        1. Manfred Schlott

          Hallo Sabine,
          ich hätte keine Bedenken, alles, was vorher durch ein Teakdeck durchgebolzt war, auf Flexiteek genauso zu befestigen. Das habe ich kürzlich bei uns mit Genuaschiene und Umlenkblöcken so gemacht. Flexiteek ist genauso druckstabil wie Teakholz. Solange die Klampen große Auflageflächen haben, ist das kein Problem. Wichtig für die langjährige Dichtigkeit ist es, die Löcher ausreichend tief anzusenken, damit sowas wie ein O-Ring aus Sikaflex, Pantera oder ähnlichem unter dem Beschlag entsteht. Wenn möglich, bei der Montage nur leicht anziehen und dann nach 2-3 Tagen richtig. Funktioniert allerdings nur, wenn Ihr an die Bolzen unten gut rankommt. Die Schrauben dürften beim Anziehen nicht verdreht werden. Sonst lieber gleich festziehen.
          Die Alternative ist, in dem Bereich das Flexiteek auszusparen, was bei einer Klampe außen am Wassergraben ggf. noch funktioniert. Wenn das Wasser aber nicht abfließen kann, wäre eine Dichtnaht erforderlich, welche der Sonne ausgesetzt ca. alle 8-10 Jahre neu muss – ihr kennt das von euren Teakdeckfugen…also auch nicht wirklich eine Lösung.
          Weiterhin viel Erfolg bei Eurem Projekt, das sieht alles schick aus und bald geht es nach „Abwracken“ ans Aufbauen!
          Gruß
          Manfred
          SY AURIGA / Glückstadt

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          1. Sabine

            Hallo Manfred,

            Total witzig grad als ich den neuen Beitrag hoch geladen habe mit dem Inhalt, dass Klampen nicht aufs Flexi Teek gehören, lesen wir Deinen Kommentar.
            Wir haben recht kleine Auflagefläche und kommen bei zwei Kampen )gelinde gesagt beschissen) an die Bolzen. Daher werden wir wohl die Klampen direkt aufs Deck schrauben. Aber die Frage, wie wir den Höhenunterschied lösen, ist noch nicht geklärt. Eine Idee ist im Augenblick, dass sie auf einen Teaksockel kommen. ?????
            Danke für Deinen Kommentar und Ausführungen. Alles hilft weiter.
            Viele Grüße von der Baustelle
            Sabine

  3. MIc

    Hab das mit Coppercoat auch gerade hinter mir. Was mir in Erinnerung geblieben ist:
    – mit einem Stab vermischt man besser als mit einem elektrischen Quirl. Mann kann auch die Eimerränder mitnehmen…
    – Statt der 20cm Walzen haben wir 10cm Nylonwalzen genommen (Rotanyl 6). Der Auftrag war viel besser. Hat uns ein Profi empfohlen der bereits 15 mal Coppercoat gemacht hat. Hier ist weiter unten ein Bild: https://gleda.de/2021/09/
    Bei der ersten Schicht hab ich noch die von Coppercoat empfohlene breite Rolle genommen. Die zweite Schicht ist mit der 10cm Nylonrolle
    – EIner muss immer mischen und rühren, damit es keine Nachschub oder Absetzprobleme des Kupfers gibt.

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