Von NZ nach Fiji – Die Ankunft

Di.,27.Jun.23, Fiji/Vanua Levu/Savusavu, Tag 3315, 26.080 sm von HH

Die letzte Nacht verläuft ereignislos. Wir motoren uns bei Windstärke 1 unserem Ziel entgegen.  Auf den Totenköpfen, die wir passieren, brennt überraschend wenig Licht. Nur einzelne Behausungen scheinen es zu sein, nicht mal kleine Dörfer. Dann ist das Gewirr aus Inseln vorbei und wir nähern uns unserem Ziel: Savusavu. Der kleine Ort hat keine 10.000 Einwohner und liegt auf Vanua Levu, der zweitgrößten Insel von Fiji.

Pünktlich um 8:00 Uhr, wenn die Marina Büros öffnen, erreichen wir unser Ziel. Es gibt vier Marinas in Savusavu. Alle liegen geschützt hinter ein paar vorgelagerten Inselchen, die zu Vanua Levu eine Art Kanal bilden. Wir haben uns für die äußerste Marina entschieden. Über Funk melden wir unser Kommen an. Gleich darauf kommt ein Marina-Mitarbeiter mit einem Boot angedüst und weist uns eine Mooring zu. Stege gibt es keine in der Waitui Marina.

Nach 1.434 Meilen haben wir unser Ziel erreicht. Unser viert längster Törn. Wir mochten ihn nicht so (abgesehen von Tag 2 und 3 und dem Stopp in Minerva). Es war zu wenig Wind und der war zu wechselhaft. Wir haben häufiger die Segelstellung geändert als alle neun Jahre zusammen.

Die Passeinfahrt auf der Westseite vom Minerva Riff

Minerva – überirdisch schön

Atanga in Minerva

Riffkante

An der Ostseite vom Minerva Riff bricht sich die Dünung – bestimmt 1,5 Meter

Die Flaute ist wunderschön

Coole Muster am Horizont

In absoluter Flaute bilden die brechenden Wellen ein Kaleidoskop

Mondsichel auf Pastell

Die Marina meldet unser Erscheinen an die Behörden weiter. Nach einer Stunde wird eine Dame vom Gesundheitsamt gebracht. Mit viel Not bekommen wir die kräftige Dame auf Atanga gehievt. Sie nimmt es mit Humor.“Bula, bula“, schallt uns als Begrüßung entgegen. Sie wirft einen Blick auf unsere Schrankinhalte ohne sich ernsthaft zu interessieren. Ein paar Formulare, Unterschriften und richtigen Antworten zu unserem Gesundheits-Zustand später, zieht sie wieder von dannen. Ach ja, sie lässt noch eine Rechnung da über 163,50 Fiji Dollar (65 Euro). Die seien im Krankenhaus zu bezahlen. In bar. Und bitte passend das Geld mitbringen.

Eine Stunde später kommt der nächste Trupp: Zoll, Immigration und Umwelt-Sicherheit. Bula! Die drei haben noch mehr Formulare, noch mehr Unterschriften sind zu leisten. Ein bisschen Angst haben wir vor dem Zoll. Nach Alkohol wird in einem Formular gefragt. Ich lüge dreist. Den für Französisch Poynesien gebunkerte Wein, den wir hier nach Fiji gar nicht einführen dürften, wird nicht kontrolliert. Schwein gehabt.
Der Umwelt-Mann ist der Gefürchteste. Haben diese Angestellten doch die Macht, alles zu beschlagnahmen, was ihnen nicht angemessen erscheint. Ein Kaffee, den er sich wünscht, statt angebotene Fata oder Cola, mit scheinbar genau der richtigen Menge Milch, stimmt ihn milde. Er fragt nach Honig. Darf ich behalten. Nur nicht mit an Land nehmen, bitte. Restbestände an Zwiebeln, Kartoffeln, ein Kürbis und zwei Äpfel interessieren ihn ebenfalls nicht. Lustlos fragt er alles ab, was wir eigentlich nicht haben dürften und lässt es uns behalten. Für seine nicht geleisteten Pflichten bekommen wir eine Rechnung über 85,02 Fiji Dollar. Zu bezahlen in bar im Büro irgendwo in der Stadt auf der Rückseite von der Bank. Nach 45 Minuten verlassen alle glücklich das Boot. Nicht ohne, dass der Umweltmann noch die ungeöffnete Cola eingesteckt hat. ;-)

Der Tag ist noch jung, also beschließen wir unsere Schulden gleich heute zu bezahlen. Am Automaten ziehen wir Geld. Der spuckt nur Hunderter aus. Wir kaufen ein Getränk, um an Wechselgeld zu kommen. Den zweiten Hunderter wechseln wir in einer Wechselstube.  Dann machen wir uns auf den Weg zum Krankenhaus. Drei Kilometer Fußmarsch. Gar nicht gut für unsere Gummi-Seglerbeine. Die junge Frau an der Rezeption strahlt uns an: „Bula! Ihr seid die ersten, die es passend haben.“ Das Büro vom Gesundheitsamt erlässt uns die zwei Cent. Nett dieses Fiji. Nicht wegen der zwei Cent. Überhaupt.
Wir werden sehen und sind gespannt, aber abends fallen wir erstmal um 8:00 Uhr tot müde in die Betten.

Abfahrt bei Kaiser-Wetter

Zehn weitere Boote sehen wie wir das Wetterfenster nach Fiji

Eine heftige Dünung begleitet und sechs Tage

Der einzige Mitstreiter ab Neuseeland, dem wir nahe kommen

Verdammt kalt – auch im Salon – die ersten Tage

Die ersten Tage sind noch sehr kalt – über die Nächte sage ich lieber nix

23ter Hochzeitstag

Kalt geht es weiter – wir sind bereits in den Tropen – aber ohne Sonne ist es empfindlich kühl

Mahi Mahi – 1,20 Meter vom Kopf bis zum Keil vom Schwanz – Essen satt – 12 Kilo

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6 Gedanken zu „Von NZ nach Fiji – Die Ankunft

  1. AKKA

    Eieiei…
    Gemeiner Blogeintrag. Viel Spaß in Fiji und umzu!
    Minerva ist meine stete Fantasiereise, wenn mal Entspannung erzwingen werden muss – äußerst geeignet.

    Ob der kleine Roti-Laden auf der Hauptstraße in Savusavu noch existiert, irgendwo gegenüber dem Markt… ? Wo ich unter viel Mehlschweinerei Rotis ausrollen durfte (und später essen…).
    Ach, und die Schneiderin dort um die Ecke, die meine Samoa-Blockdrucke in Kleidung umgewandelt hat – (sehr kleines Geld und keine Näherinnenflüche auf Akka)-

    Antworten
    1. Sabine

      Hallo, hallo! Wer macht hier gemeine Einträge? ;-)
      Also wir hatten keine Walkuh mit Kalb … aber wir hatten es auch sehr, sehr, sehr schön. Hoch emotional berührt, sind wir weiter gesegelt.

      Antworten
  2. Steffi

    Freut uns dass sich Fiji so gut anlässt. Da sind die miesen Tage auf See hoffentlich schnell vergessen. Besonders den „süß oder salzig“- Tag können wir gut nachvollziehen. Das braucht kein Mensch ;-).
    Minerva ist bestimmt ein Traum, toll dass es geklappt hat. Ob wir es dahin jemals schaffen ist eher zweifelhaft.
    Euch beiden viel Spaß in Fiji, wir bleiben eurem Blog weiterhin treu und sind gespannt was kommt.
    Liebe Grüße
    Rolf & Steffi

    Antworten
    1. Sabine

      Liebe Raubos, vielleicht schafft Ihr es nicht Minerva, aber viele Highlights liegen zwischen Euch und uns. Manchmal haben sie uns ganz unverhofft angesprungen.
      Wir freuen uns immer von Euch zu hören. Ihr seid definitiv die ersten mit denen wir über unsere Pläne gesprochen haben. xoxo

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  3. Akka

    „Minerva ist bestimmt ein Traum, toll dass es geklappt hat. Ob wir es dahin jemals schaffen ist eher zweifelhaft.“

    Minerva ist ein unbedingter Ansporn, Pläne zu verwirklichen! wie sagt die Atanga? „“Der abgefahrenste Ankerplatz auf der Südhalbkugel… “ Finde ich auch.

    Der Rest der Welt ist aber auch ganz schön ;)

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