Adios Galicia

„Die Sonne scheint bei Tag und Nacht, eviva españa“

…hier muss jetzt mal gründlich mit einem Irrtum in deutschem Liedgut aufgeräumt werden. Dass sie nachts nicht scheinen würde, war vorher klar, aber sie scheint auch tagsüber häufig nicht. Spanien im Sommer = nicht auszuhaltende Hitze = falsch. Galicien zählt zu den regenreichsten Region Spaniens mit bis zu 150 (!) Regentagen im Jahr. Und die Tages-Temperaturen bleiben selbst im Hochsommer häufig bei 20 Grad stecken. Dazu kommt häufig Nebel, der sich den ganzen Tag halten kann.

Die Gallegos sind sehr hellhäutig, vielfach blond und spielen Dudelsack. Alles Hinterlassenschaften der Kelten. Dann gehen auch sie gerne bei rot über die Straße, nicht ganz so konsequent wie die Franzosen, aber doch immer dann, wenn irgend möglich.

Dafür sind die Galicier ihren Touristen gegenüber sehr viel mitteilungsbereiter und halten ihre Muttersprache nicht für das Zentrum der Welt, denn Beschriftungen an Denkmälern, Statuen und Museen sind häufig dreisprachig. Und es wird viel mehr und ein viel besseres Englisch als im Nachbarland gesprochen.

Und wie angenehm, im Supermarkt wird einem an der Kasse der Einkauf inTüten gepackt (über den Plastiktüten-Wahn legen wir an dieser Stelle das Schweigen…wir verwenden unsere wenigstens noch als Müllbeutel).

Und es gibt zu Hauf merkwürdige Geschäfte, die bei uns nahezu ausgestorben sind: Hutläden! – An jeder Ecke findet man so ein Geschäft. Offensichtlich hat die galicische Hausfrau viele Gelegenheiten sich aufwendige Kopfbedeckungen auf’s Haupt zu stülpen. Die genauen Anlässe, die so einen Kopfschmuck rechtfertigen, bleiben im Dunkeln, aber an einem ganz normalen Freitagabend haben wir eine junge Frau mit rotem Geck plus schwarzen Federn in einem Straßen-Café gesehen.

Die Gallegos ernähren sich überwiegend von geplatztem Gummischlauch mit Saugnoppen…dem sogenannten Pulpo. Außerdem gibt es hier Titten-Käse. Sorry, für die rüde Wortwahl, aber das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Queso Tetilla (germanischer Wortstamm Titte oder Zitze), auch Busenkäse genannt ist der Legende nach in Santiago entstanden. Und zwar, weil sich in der Kathedrale zwei Statuen, der lächelnde Prophet Daniel und die Königin von Saba, gegenüberstehen. Einem Erzbischof war das Lächeln von Daniel in das Dekolleté der Königin zu lüstern, so dass er ihr einen kleineren Busen bildhauern lies. Die Bürger von Santiago waren so empört darüber, dass sie aus Protest den Titten-Käse erfunden haben.

Und dann muss auch noch eine Lanze für die Franzosen gebrochen werden, die als Frosch- und Schneckenfresser beschimpft werden. Klar ist das kulinarisch im höchsten Maße bedenklich. Aber was die Galicier sich hier leisten, ist noch schlimmer… die essen viel und gerne Entenmuscheln… ein Bild sagt mehr als tausend Worte…

 

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