Di., 14. Apr.15, Teneriffa, Tag 319, 2.477 sm von HH
Wetter ist ja für jedermann zu jeder Zeit ein Gesprächsthema wert.
Immer unverfänglich im Fahrstuhl und immer obligatorisch die erste Frage nach Ende eines Urlaubs.
Für uns hat Wetter, seit wir unterwegs sind, aber noch an Wichtigkeit zugenommen.
Zum einen natürlich wegen der Segelei, aber das sind ja die wenigsten Tage.
Vielmehr ist es auch extrem wichtig für unsere Hafentage.
Dadurch, dass wir unter Deck nur einen kleinen Lebensraum haben, halten wir uns natürlich auch gerne im Cockpit auf.
Das bietet einen zusätzlichen Wohnraum und im Prinzip die einzige Möglichkeit zu sehen, was in der Nachbarschaft und im Hafen so los ist. Hier sitzt man aber nur gemütlich, wenn es nicht zu kalt ist und nicht regnet.
Durch die Kuchenbude (Verdeck über dem Cockpit) tröpfelt es an einigen Nähten nach stundenlangen Regengüssen etwas rein.
Da wir alle Landgänge nur zu Fuß oder per Rad unternehmen können, ist es auch hier wichtig zu wissen, ob es regnen wird.
Mangels Trockner und Keller, können wir unsere Wäsche nur an Deck oder manchmal auch in sündhaft teuren Tümmlern im Hafen trocknen.
Somit ist der erste Blick morgens ins Internet, wie das Wetter wird.
Da die Vorhersagen hier genauso wenig korrekt wie zu Hause sind, hat Achim dafür in letzter Zeit häufig das aktuelle Satellitenbild zu Rate gezogen. Wir machen uns dann unseren eigene Wettervorhersage:
Wolken auf dem Atlantik zu sehen: Vorsicht!
Keine Wolken: alles ist möglich.
Dabei ist uns aufgefallen, dass man auf dem Satellitenbild ganz deutlich sehen kann, warum es auf den Kanarischen Inseln im Norden meistens bewölkt und im Süden bestes Wetter ist. Der Wind und somit ggf. vorhandene Wolken kommen meistens aus Nordosten.
Die Gebirge auf den einzelnen Inseln reißen ein so großes Loch in die Wolkendecke, dass dieses noch 100te Kilometer südlich der Inseln zu erkennen es. Dort wo die Wolken sich wieder zusammenfügen, kann man gut die Verwirbelungen erkennen, die dieser Prozess mit sich bringt.
Nur auf Lanzarote und Fuerteventura klappt das nicht, da die Berge zu niedrig sind.
Diese Erkenntnis hilft uns nun auch nicht wirklich bei einer bessern Vorhersage, aber wir sind überrascht, dass dies so deutlich zu erkennen ist.
- Wolkendecke über dem Atlantik
P.S. Spanisch, die zweite Woche läuft…
Hallo Ihr Beiden,
für die Nähte der Kuchenbude könnt ihr euch in der Apotheke essigsaure Tonerde holen. http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumdiacetat Das hat bei uns super zur Imprägnierung der KuBu geholfen und ist um ein vielfaches billiger als das Zubehör im Segler laden. Der Tipp stammt von der Segelmacherei Hansen & Rieken in Essen. Vielen Dank für eure sehr informativen Berichte. Ich hoffe so einige Ideen von euch können wir auch in Vorbereitung unserer Reise an Bord verwenden. Der Tipp mit der D54 im IC718 kann schon mal viel Geld sparen.
Moni & Ralph
Adios!
Das Auslöten kostet bei Neukauf nur 25€. Bei uns wurde allerdings die falsche Diode entfernt, wodurch aus dem Deutschen Gerät ein Italienisches wurde. Rücksendung aus Portugal wäre sehr teuer geworden und daher haben wir die Diode selbst rausgeholt. Wenn man etwas Zeit hat, dann kann man natürlich auch ein IC78 in Australien bestellen. Inklusive Versand und Einfuhrumsatzsteuer hatte ich ein Angebot von ca. 900€. In Deutschland ist das Gerät schwer oder nur zu astronomischen Preisen zu bekommen.