Flagge zeigen

Do., 7. Mai 15, Teneriffa, Tag 341, 2.477 sm von HH

Wenn die Nähmaschine schon grad mal draußen steht, nehme ich mir unsere, etwas in Mitleidenschaft gezogenen, Flaggen vor.
Wie allgemein üblich zeigen wir unter der Steuerbord-Saling die Gastlandfagge unseres jeweiligen Länder-Gastgebers.
Unter der Backbordsaling flattern unsere Vereins-Stander.

Wir sind Mitglied in der Kreuzerabteilung des Deutschen Segler Verbandes.
Dies aber eigentlich nur, weil man dann diverse Rabatte erhält.
Die zweite Flagge steht für den Trans-Ocean e.V.. Dieser Verein wurde in den 60er Jahren gegründet, in einer Zeit als es begann, dass Privatpersonen mit einer Segelyacht auf den sieben Weltmeeren reisen. Es handelt sich um eine Gemeinschaft von 6.000 Mitgliedern rund um den Globus verteilt.

Die dritte Flagge steht für Hamburg, dem Heimathafen von Atanga, meiner Geburtsstadt und der schönsten Stadt der Welt.

Ich liebe es, wenn sich Flaggen auf dem Schiff im Wind verwehen.
Daher haben wir zwei Sätze unserer Fahnen an Bord.
Aber die Halbwertszeit der Dinger ist gleich Null.

Vor allem die spitze TO Flagge wird am Ende schnell unansehnlich und franst aus.
Das läge an den hohen Geschwindigkeiten, die bei der spitzen Form entstehen, erklärt mir der Skipper. So weit, so gut, da hat man wenigstens eine Erklärung für den Schaden.

Die Ausbesserungen an den Flaggen nehme ich mit T-Shirt Resten aus unserem Putzlappen-Fundus vor. Aber T-Shirt-Stoff ist denkbar ungeeignet zum Nähen. Aber besseres Material habe ich zur Zeit leider nicht zur Verfügung.

Mit dem Nähergebnis an sich bin ich ganz zufrieden… okay, das Kreuzer-Teil ist jetzt hinter dem Kreuz etwas zu kurz, aber die TO Flagge sieht doch aus wie neu.
Dadurch, dass die Spitze jetzt so schwer ist, fängt sie bei Windstärke 4 überhaupt erst an sich zu bewegen und bei Stäre 5 auch nur ganz müde.
Das verspricht dann doch, wenn die Theorie von Achim stimmt, dass sie jetzt unendlich halten müsste.

 

Das zweite Nähprojekt des Tages geht dann schon leichter.
In Las Palmas hatte ich uns neue Kopfkissen, in den hier üblichen Maßen 50 x 60 cm, gekauft.
Also möchte ich unsere Deutschen Standardkopfkissen-Bezüge von 80 x 80 darauf anpassen. Das ist mit drei geraden Nähten schnell erledigt.
Die zwei Oberhälften, die ich von den Bezügen abschneide, ergeben zusammengenäht genau einen neuen Bezug für das Zweitkissen von Achim. Wie cool ist das denn. Das ist ja mal ein netter Nebeneffekt und ebenfalls ganz flink gemacht.
Statt umständlicher Knopflöcher, nähe ich einfach ein paar Schleifen zum Zusammenbinden.

Die beiden Schönheitsfehler, die der neue Kopfkissenbezug aufweist, betreffen mich zum Glück nicht.
Zum einen verläuft die neue Naht genau in der Mitte des Kissens, also genau übers Gesicht (kicher).
Und zum anderen habe ich das Loch zum Einstopfen des Kissens etwas zu klein genäht.
Aber ich beziehe fast nie neue Bettwäsche. Das ist hier an Bord ein Männerjob (weil das kein Spaß macht in der engen Achterkabine und echt ansträngend ist).

 

 

 

 

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