Cascada de Colores – Wanderung im Flussbett

Mo., 22. Jun.15, La Palma, Tag 387, 2.587 sm von HH

„Wandern ist eine Form des weiten Gehens über mehrere Stunden. Wandern ist Gehen in der Landschaft.“
Was bei Wiki so lapidar einfach klingt, trifft auf unseren heutigen Ausflug nicht zu.

Unser Ziel ist die Cascada de Colores in der Caldera de Taburiente.

Um dorthin zu gelangen müssen wir sechs Kilometer dem Barranco de las Angustias -der Schlucht der Todesängste- folgen.
Nach starken Regenfällen ist dieser Weg gesperrt, da es in der engen Schlucht kein Entrinnen vor heran rauschenden Wassermassen gibt. Die gesamte, riesige Caldera entleert sich dann über diese Schlucht.

Wassermassen sind heute nicht unser Problem.
Wir finden den Rio de Taburiente als ein schmales Bächlein vor. Über weite Strecken folgen wir dem langsam ansteigenden Flussbett. Häufig ist es erforderlich die Bachseite zu wechseln, um trockenen Fußes weiter zu kommen. Wir queren den Bach mit größeren Sprüngen oder suchen uns über Trittsteine einen Weg auf die andere Seite.
Eine ist schweißtreibende Angelegenheit! Schatten Fehlanzeige!

Zeitweise verläuft der Weg auch 20 bis 30 Meter oberhalb der Schlucht.
Natürliche Hindernisse, wie glattgeschliffene Felsen an Stromschnellen, verhindert an einigen Abschnitten ein Weiterkommen am Bach. Außerdem existieren zwei Staustufen, da das Wasser des Taburiente für die Trinkwasser und die Bewässerung der Bananen-Plantagen genutzt wird.

Somit ist es wichtig, dass wir die weiß-gelben Markierungen nicht übersehen, die eine Nebenstrecke markieren. Denn zurück laufen möchte keiner von uns.
Ärgerlicherweise passiert es uns dann doch zweimal.

Diese Nebenstrecken sind ebenso schweißtreibend. Verdoppeln sich wahrscheinlich doch mal eben die zu erklimmenden Höhenmeter.

Kurz bevor wir unser Ziel erreichen, wird der Rio Taburiente noch so breit, dass wir nur barfuß auf die richtige Seite gelangen. Springen unmöglich.

Schon kurz danach kommen wir an die Stelle, wo sich der klare Taburiente mit dem gelben Almendro Amargo vereint.


Und dann ist es nicht mehr weit und wir stehen vor der knapp 10 Meter hohen, bunten Kaskade, der Cascada de Colores.
Eine Sackgasse, die nur über das kleine, gelbe Bächlein zu erreichen ist.
Sehr mystisch und idylisch ist der Ort. Da fällt es auch nicht negativ auf, dass es sich um eine künstliche Staustufe handelt.
Die mineralischen Ablagerungen sind es auf jeden Fall echt. Die stammen aus dem vulkanischen Inneren der Caldera.

Nach kurzer Mittagspause machen wir uns auf den Rückweg und benötigen für die zwölf Kilometer hin- und zurück knapp fünf Stunden.
Wir sind fußlahm, staubig und durstig. Unsere Wegzehrung von drei Liter Wasser ist getrunken, aber im Auto finden wir in einer Flasche noch einen Rest Wasser. Dies ist zwar kurz vorm Kochen, aber egal, löscht auch den Durst.

Diese Wanderung ist großartig, hat uns viel Spaß gemacht und wir empfehlen sie unbedingt weiter.
Aber diese Wanderung ist kein Sonntagsspaziergang und weit davon entfernt ein „Gehen in der Landschaft“ zu sein.

 

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