La Gomera – Süd-West-Tour

Di.,13. Okt.15, La Gomera, Tag 500, 2.829 sm

Da Achim weiterhin nicht gut zu Fuß ist, leihen wir uns ein Auto für drei Tage.

La Gomera ist die zweitkleinste der Kanarischen Haupt- Inseln, quasi kreisrund und hat einen Durchmesser von gerade mal 20 km.
Wie auf La Palma gibt es hier kaum Küstenstraßen, denn die ganze Insel wächst extrem steil aus dem Meer. Die höchste Erhebung ist zwar nur knapp 1.500 Meter hoch, aber alle Flanken sind von steilen Schluchten zerklüftet.

Unser erster Weg führt uns ins benachbarte Playa Santiago.
Dort befindet sich der Fischereihafen und unser potentieller Kran- und Stellplatz. Sollten wir uns tatsächlich entscheiden dort aus dem Wasser zu gehen. Der Betrieb an sich macht einen guten Eindruck. Allerdings sind Ölfässer als Stütze, damit Atanga nicht umkippen kann, ein ungewohnter Anblick.
Außerdem hat uns der Trans-Ocean-Stützpunktleiter erzählt, dass dort letztes Jahr eine Yacht umgekippt sein soll. Seitdem soll das Leben an Bord verboten sein.
Wir haben noch Zeit und vertagen unsere Entscheidung bis Michael wieder abgereist ist.

Als nächstes erreichen wir das Valle Gran Rey.
Das Tal des großen Königs. Mit dem König ist ein Guanchen-Oberhaupt der Ureinwohner La Gomeras gemeint.
Dieses Tal ist geprägt vom landwirtschaftlichen Terrassenbau. Hunderte von Terrassen sind in die steilen Hänge gebaut. Der größte Teil davon liegt allerdings brach, da der Tourismus leichter und schnelleren Verdienst verspricht.
In den 70er Jahren begann eine hohe Landflucht und die Felder wurden sich selbst überlassen und veröden. Mit Palmen, verstreuten Anwesen und kleinen Siedlungen durchzogen, ist das Tal trotzdem außerordentlich malerisch.

Bekannt wurde das Valle Gran Rey auch die Besiedelung von Hippies, die La Gomera zu ihrem Zufluchtsort erklärten.
Die Schweinebucht, die die Hippies vor 40 Jahren eroberten, wird heute regelmäßig von der Polizei geräumt und wildes Campen ist verboten.
Der Anteil an Geschäften, die Pumphosen, Delphin-Ohrringe und Batik-Shirts verkaufen, ist jedoch auffällig hoch. Durch die Gassen sieht man alternde Hippies und Nachwuchs-Blumenkinder wandeln.

Aber die Zeiten als angeblich nackt am Strand zu Bongo-Trommeln getanzt wurde, sind vorbei. Heute findet hier ein Pseudo-Öko-Tourismus mit Tofu -Läden, Reformhäusern und Dinkel-Brot statt, der von Aldi-Reisen organisiert wird.

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