Hurrikan Saison

Mi., 29. Jun.16, Carriacou/Tyrrel Bay, Tag 760, 6.552 sm von HH

Die offizielle Hurrikan-Saison beginnt am 01. Juni eines Jahres.
Ab 01. Juli, Übermorgen, beginnt sie nun auch versicherungs-technisch.
Das bedeutet für uns (wie für die allermeisten Yachties), dass wir bei einem Sturm nicht versichert sind. Dieser Sturm braucht nicht unbedingt ein Hurrikan zu sein. Es reicht, wenn er Tropical Storm ist und einen Namen bekommt.

Ihre Namen bekommen die Stürme von der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) einer US-amerikanischen Behörde.
Der Versicherungs-Schutz bleibt erhalten, wenn man sein Schiff an Land auf eine bestimmte Art verankert oder sich während des Sturms auf hoher See befindet. :mrgreen: Geile Option!

Einfach in einer Marina festgetüttelt, gilt nicht.

Kontinuierlich wurde die Versicherungs-Grenze von den Versicherungen weiter nach Süden verlegt. Alles oberhalb von 10 Grad Nord ist nicht versichert.
Geschickter Weise hat man damit die gesamte Karibik ausgeschlossen, außer ein paar Quadratmeter in Panama.

Selbst Trinidad ist damit raus. Das ‚letzte‘ Hurrikan-Hole in der Karibik.
Die meisten Yachten gehen trotzdem nach Trinidad, um dort zu übersommern. Es hat sich auf Trinidad ein großes Business mit mehreren Werften entwickelt, die sich darauf spezialisiert haben, Yachten an Land zu verankern.

Viele Langfahrsegler fliegen dann für mehrere Monate nach Hause und lassen ihr Schiff auf Trinidad zurück. Wer allerdings auf seinem Schiff bleiben möchte, muss erfinderisch werden, wie er die Zeit bis 30. November herum kriegen will.

Unsere Pläne sehen wir folgt aus: Anfang Juli werden wir auf Grenada eintrudeln. Dort wartet dann hoffentlich schon unser Ruder für unsere Windsteueranlage auf uns (wir erinnern uns, da war doch was… ).

Zum Anbauen gehen wir in die Marina in St. George’s, der Hauptstadt von Grenada.
Wir haben vier Wochen Zeit unser Ruder in Ordnung zu bringen und die Insel zu besichtigen, bevor ich Anfang August für drei Wochen nach Hause fliegen werde.
Ich lasse Mann und Schiff auf Grenada zurück.

Grenada gilt als relativ Hurrikan sicher. Seit 1931 gab es dort nur drei Hurrikane. Ivan war 2004 der letzte. Dieser hat allerdings verherrende Verwüstungen auf Grenada hinterlassen. Die Schäden sollen heute noch nicht komplett beseitigt worden sein.

August und September sind die Hurrikan reichsten Monate.
Ausgerechnet dann, wenn Achim allein auf Grenada bleibt. Unser Plan sieht vor, dass er im Fall eines Tropischen Sturms oder Hurrikans zum Einhandsegler wird.
Er wird dann Richtung Süden fliehen, um aus der zugigen Ecke heraus zu kommen.

Vorwarnzeit genug wird er haben. Die NOAA  aktualisiert alle acht Stunden ihre Vorhersage auf ihrer sehenswerten und informativen Seite.
Sobald ein Tropischer Sturm in Anmarsch ist, werden stündlich die Zugbahn, die Stärke und alle relevanten Daten aktualisiert.
Seit sechs Wochen gilt morgens unser erster Blick dieser Seite.

Drei bis fünf Tage Vorwarnzeit gelten als sicher. Das wären für Achim ungefähr 400 sm (knapp 800 km), die er sich Richtung Süden verholen könnte.
Das sollte reichen.
Das muss reichen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.