Fr.,21. Mai 2021, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2547, 21.559 sm von HH
Ab heute sind wir Einwohner von Papeete. Ein Tipp von anderen Langfahrern: „Meldet euren Wohnort in Papeete an und du hast den ultimativen Grund nach deinem Deutschland Aufenthalt wieder nach Tahiti zurück kehren zu dürfen“. Da man mir auf meine ‚Hilfe-was-kann-ich-tun-Anfrage nicht geantwortet hat, klingt das nach einer guten Idee. Wir rechnen mit einem unmöglichen bürokratischem Akt, aber die Angelegenheit ist nach dreißig Minuten abgearbeitet. Inklusive zehn Minuten Fußweg zum Rathaus.
Dort erklären wir an der Rezeption unser Anliegen. Die freundliche Dame schickt uns in den Keller zur Tür mit ‚Affairs divers‘. Eine weitere freundliche Dame mit Blumenkranz auf dem Kopf ruft sofort den Chef. Wir dürfen in seinem Büro Platz nehmen, erklären erneut, was wir möchten. Wir zeigen den Mietvertrag mit der Marina und unsere Reisepässe. Mehr braucht es nicht. Ein Formular und vier Stempel später sind wir Einwohner von Papeete. „Sollten wir Fragen oder Probleme haben, so können wir jederzeit wieder kommen“, wird uns zum Abschied versichert.
Wenn man ein Land an seiner Bürokratie und seinen Beamten bewerten kann, dann möchte ich lieber keinen Vergleich zu Deutschland ziehen. Dort hat unser neues Wohnsitzfinanzamt, als wir zu unserer Reise aufgebrochen sind, fünf Jahre gebraucht, um uns eine Steuernummer zuzuteilen.
Während wir zu Einwohnern von Tahiti werden, überholen uns die Neuigkeiten. Angeblich soll ab Juni für Geimpfte die Notwendigkeit für einen wichtigen Grund zur Aus- und Wiedereinreise entfallen. Ich bin ja nun geimpft, finde diese Ungleichbehandlung allerdings unerträglich. Wer sich nicht impfen lassen kann oder will, dem werden Knüppel in den Weg geworfen. Das kann nicht richtig sein. Zur Zeit sind es erste Gerüchte, dass es so kommen soll. Ich habe einen guten Ausreise und jetzt einen noch besseren Rückreise Grund und kann mich nun um einen Flug kümmern. Im August soll es sein. Dann dürfte auch in Deutschland ein Bundeslandwechsel ohne besondere Genehmigung möglich sein.
Für mich rückt eine Reise in die Heimat in greifbare Realität. Nach drei Jahren! Yippie.