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Und plötzlich ist alles anders

06.08.-12.08.24, Australien/QLD/Cairns, Tag 250-256 Roadtrip

Wir schlafen in einem richtigen Bett. Um uns herum ist alles grün. Wir haben wieder Wetter. Sogar Regen. Ein Geschirrspüler steht bereit.

Und warum ist alles anders? Schuld hat Richard. Richard hat das erste Mal im September 2019 einen Kommentar auf Atanga geschrieben. Damals hatte Achim Zahn und konnte mit der Ärztin auf Tahiti keine Lösung für seine Probleme finden. Richard ist Zahnarzt und Achim durfte ihm damals das Röntgenbild vom Problemzahn schicken.
Richard wohnt mit seiner Frau Sabine in Cairns. Beide sind Segler und vor zwei Jahren haben sie ein Boot in Kroatien gekauft und in Rekordzeit nach Australien gesegelt. Zufällig waren wir vor einem Jahr zeitgleich in Fiji. Dort haben wir uns auf einen Kaffee getroffen und drei Stunden ein Schwätzchen gehalten. Als wir von unseren Australien-Roadtrip-Plänen erzählten, bekamen wir spontan die Einladung, dass wir sie in Cairns besuchen sollen.

Und hier sind wir jetzt. In einem schönen Haus mit großer Wohnküche und den entspanntesten und lustigsten Leuten, die wir seit langem kennen gelernt haben. Ein kleines Träumchen. Aus angedachten drei Tagen sind bereits sechs geworden. Ein Ende ist noch nicht abzusehen. :mrgreen:

Pause in einer Kaffee-Plantage. An der wären wir ohne ortskündige Führer vorbei gefahren. Unsere Tour-Guides sind großartig – in jeder Beziehung!

Um in diese Oase zu gelangen, mussten wir weitere 450 Kilometer nach Osten fahren. Endlich weicht die öde Rinderfarm-Savanne einer begrünten Gebirgskette. Das Auge freut sich über die Abwechslung. Von jetzt auf sofort fahren wir durch tropischen Regenwald.
Wir legen einen Stopp in den Bergen ein. Besuchen ein paar Wasserfälle, die am Weg liegen, bevor wir Cairns erreichen.

Krasser Wechsel – plötzlich ist alles grün.

Blick Richtung Cairns. Baumfarn wie in Neuseeland. Herrlich.

Barron Falls in Kuranda – die Regenzeit ist jetzt schon lange vorbei. Die Wasserfälle lassen nach. Aber was für eine Schlucht!

Hundert Jahre alter Bahnhof in den Bergen von Kuranda. Ein netter Touristenort.

Eine historische Bahn verbindet die Küste mit dem Regenwald.

Sabine und Richard wohnen seit 15 Jahren in einem Vorort von Cairns und kennen die Gegend gut. Ein Tagesausflug bringt uns zum ‚Granite Gorge‘. Durch den nahegelegenen Campingplatz sind die dort ansässigen Berg-Wallabies an Menschen gewöhnt. Futtertüten, die man kaufen kann, helfen ebenfalls den kleinen Kängurus ganz nahe zu kommen. Der Kraxelweg durch die geschliffenen Granitbrocken ist gefällig.

Sehr kleine Wallabies – dies ist eine Mutter mit einem Winzling im Beutel.

Das noch haarlose Baby im Beutel – man achte auf die Wimpern und Barthaare!

Berg-Wallaby (foto credit Sabine)

Warum diese Echse Blauzungenskink heißt, ist klar zu erkennen.

Schlangenfreunde! Am Eingang vom Granite Gorge darf man einen Python anfassen. Smudge ist 13 Jahre alt und mit 1,5 Metern ausgewachsen. Seine Lebensspanne ist fast erreicht. Diese Python-Art wird maximal 15 Jahre alt.

In den Tümpeln zwischen den Granitfelsen paddeln Schildkröten.

Etwas Kletterei durch die Granit-Schlucht.

Die Küste ist ein phantastisch. Sogar jetzt im Winter noch 24 Grad. Vor der Haustür liegt das Great Barrier Reef. Die giftigen Quallen sind im Augenblick verschwunden – die kommen erst im Sommer zurück.
Wenn da nicht die Krokodile wären. Die Flüsse durch die Regenwälder von Nord-Ost-Australien sind Kroko-Land. Die großen Salzwasserkrokodile wohnen hier. An den Stränden sei es sicher, heißt es. Allerdings fallen bei der Beschreibung der Sicherheit Begriffe wie: „eigentlich, meistens, selten.“

Einer von vielen Stränden im Nord-Osten

Die Aussichten sind überall großartig

Wir fahren zusammen zum Daintree River, um eine Bootsfahrt zu unternehmen. Sabine kennt einen Anbieter mit Elektromotor. Das ist eine gute Wahl, da so die Vögel am Ufer nicht verscheucht werden. Den Krokodilen ist es wurscht. Eine schöne Tour durch die Mangroven mit Croc Garantie. Zumindest im Winter – jetzt ist das Wasser für die Krokodile zu kalt, so dass sie sich viel an Land aufhalten.  Nur der junge Bootsführer ist etwas nervig. Wir hören irgendwann auf zu zählen, wie oft er warnt, dass es überall Krokodile gebe. „Nicht schwimmen! Fünf Meter Abstand zum Ufer. Dann ist man sicher!“
Am Ende der Tour hat es auch der letzte begriffen. Aber er hat ja nicht ganz unrecht. Erst vor zwei Wochen gab es den zweiten tödlichen Vorfall in diesem Jahr mit einem Salty. Einen Angler hat es erwischt. Das Krokodil wurde gefunden und getötet. Es sollen Überreste vom Angler im Magen gefunden worden sein.

Mit dem Boot kommt man sehr nahe an die Krokodile heran – die lassen sich absolut nicht stören.

Das ist ein ausgewachsenes Weibchen – ungefähr drei Meter lang. Und zwanzig Jahre alt.

Das ist Scarface. Die Bootsführer kennen alle erwachsenen Krokodile mit Namen. Dieses alte Männchen dürfte sechs Meter lang sein. Der Opa hat kaum noch Zähne. Die wachsen zwar lange nach, aber Scarface hat seine beste Zeit hinter sich.

Scarface ist der Star der Bootstour. Die Breite dieses Krokodils ist sehr beeindruckend. Seine Zähne braucht er nicht unbedingt. Opfer, die er nicht mehr kauen kann, versteckt er so lange unter Wasser, bis sie verrottet sind.

Ein Kingfischer – Azurfischer – Australischer Eisvogel

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