Tyrrel Bay

Fr., 24. Jun.16, Carriacou/Tyrrel Bay, Tag 755, 6.552 sm von HH

Um so länger wir auf Carriacou verweilen, desto besser gefällt es uns hier.
Die Bucht ist nicht schwellig, es kommen keine Fallböen von irgendwelchen Bergen geschossen und im Ort bekommt man fürs tägliche Leben das Nötigste.
Ein tiefenentspannter Ort an dem einem die Kühe beim Strandspaziergang begleiten.

An der Nordseite der Bucht gibt es eine Mangroven-Lagune.
Im Revier-Führer steht, dass diese bei Hurrikan als Schlupf-Loch von Fischerbooten und Yachten genutzt werden kann.

Eine übliche Methode, um Sturm abzuwettern.
Dafür fährt man möglichst tief in die Mangroven-Verwurzelung hinein und vertäut sein Schiff mit Ankern und Landleinen so gut es geht. Alle losen Teile werden von Deck abgebaut oder so gesichert, dass der Sturm sie nicht losreißen kann.
Eine dringende Empfehlung lautet, unbedingt das Schiff zu verlassen und an Land den Sturm abzuwettern.

Mangroven verankern ihre Wurzeln im Salzwasser und bilden ein dichtes Geflecht, welches weltweit Tropen-Küsten wirksam vor Sturm-Schäden schützt. Nachweislich gibt es in Gegenden mit breitem Mangroven-Saum weniger Tote zu beklagen als in Regionen ohne Mangroven.

Als wir mit dem Dinghy durch die Lagune fahren, können wir sehen, dass nicht alle hier vertäuten Schiffe die letzten Stürme überlebt haben. Uns wäre sehr unbehaglich bei der Vorstellung Atanga in dem niedrigen Gestrüpp zurück lassen zu müssen. :shock:

Um einen gebrochenen Mast zu haben, ist allerdings kein Sturm nötig, wie uns unser englischer Nachbar zeigt.
Alle paar Tage geht er Anker auf, fährt wahrscheinlich zum Angeln, und kommt ein paar Stunden später wieder.

Am Mittwoch kommt er allerdings mit gebrochenem Mast zurück. :cry:
Er hat Glück und braucht sich nicht von Wanten, Segeln und Beschlägen trennen, sondern kann ohne Gefahr zu laufen, dass ihm der Mast sein Schiff zerschlägt, in die Bucht kommen.

Die Wind-Verhältnisse sind an dem Tag Passat-üblich normal: 17 bis 21 kn Wind, Windstärke 5. Eigentlich kein Wetter, dass einem den Mast herunter holt.
Vielleicht hat es ihn an einem der Kaps erwischt. Dort muss man mal mit zwei Windstärken mehr rechnen.
Armer Kerl. Sein kleines hübsches Schiff sieht jetzt total amputiert aus.

Auf St. Lucia haben wir mit Engländern gesprochen, die auf einem ähnlich großen Schiff ihr komplettes Rick verloren haben: Schaden 40.000 USD!

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