La Isla Bonita

Di., 02.Mai 17, Belize/San Pedro, Tag 1066, 10.193 sm von HH

Warum Madonna sich ausgerechnet Ambergris Caye ausgesucht hat, um es zu besingen als ’schöne Insel‘, wissen die Götter.
Nun, vielleicht waren es die Drogen. Sympathisch wirkt sie ja, aber schön?

Wir wollen es herausfinden und müssen dafür einen der Golf Carts mieten, die im Ort so nervig sind. Das machen wir zusammen mit den Balous und ihrem Besuch aus Deutschland.
Nett, mal zu sechst unterwegs zu sein.

In einem Golf Cart zu fahren hat den Komfort eines Aufsitzmähers. Dazu hunds-schlechte Straßen, da gibt es schon mal einen Schlag ins Kreuz.
Alex hat Bock auf die Karre und fährt uns hoch in den Norden der Insel.

Manchmal ist sie so schmal, dass man See-Seite und wellenfreie Lagune zeitgleich sehen kann.
Flach wie ein Kuhfladen, mit Mangroven bewachsen. Aus.
Ambergris Caye hat Tourismus, keine Frage. Außerhalb von San Pedro verläuft er sich total. Diese Rasenmäher-Tour tut sich kaum einer an.
Es gibt auch nicht wirklich viel zu entdecken. Trotz eifriger Suche nach Crocs, werden wir nicht fündig.


Am ‚Secret Beach‘, der seinen geheimen Status durch Wegweiser und Erwähnung in Reiseführern längst eingebüßt hat, stoßen wir auf ein Dutzend Amis an einem lauschigen Plätzchen.
Eine Bar hilft bei Durst, man kann dort teuer Übernachten (85 USD) und in der badewannen-warmen Lagune planschen. Ein schönes Plätzchen.

Wir stoppen erneut, diesmal an der See-Seite.
Unerwartet stoßen wir hinter einer zugewachsener Sandpiste auf gute, bessere, und noch bessere Resorts. Der Abstand der Stege zeigt, wann ein neues Hotel beginnt.
Hier ist Ende der Heide. Nichts los, außer ein paar verirrte Strandläufer.
Die Resorts haben Speedboote, um die Gäste mal nach San Pedro oder zum Tauchen zu kutschieren.
Wir finden es alle schön. 14 Tage Urlaub jedoch, möchte keiner von uns hier machen.

Die Piste wird schlechter, je weiter wir in den Norden kommen,
Resorts hören auf. Manchmal kommen wir an einem aufgegeben Hotel vorbei, gebeutelt und zerstört vom Hurrikan. Jetzt wohnen Einheimische in den halben Ruinen.

Ein Wegweiser lockt uns weiter.  Zum Beach-Bar & Grill ‚El Norte‘. Da wollen wir hin. Noch vier Meilen rumplige Straße, jetzt bloß nicht aufgeben. Alle haben Hunger.
Kurz vor dem Ziel führt der Weg ans Wasser. Buh, es stinkt. Der Seetang, der an den Resort-Stränden geharkt wird, rottet hier prima vor sich hin. Eklig. Fauliger Mief.
Wir stehen vor ‚El Norte‘ mit dem Geruch noch in der Nase. Fast kriegt die gelbe Bretterbude keine Chance: „Los, las uns umdrehen, zu den pikfeinen Resorts.“

Uns wird freundlich gewunken und da vor der Bar kein Seetang liegt, stinkt es auch nicht.
Wir stoßen auf Chris, Kanadier, der sich entschieden hat, keinen Bock mehr auf Arbeit zu haben und deshalb diese Bar am Ende der Welt zu betreiben.
Noch drei Meilen weiter, dann ist Schluss mit Straße. Wir geben seinen beiden Koch-Mädels eine Chance und werden mit köstlichen Tortillias belohnt.
Während wir aufs Essen warten, unterhält Chris uns launig mit kleinen Geschichten über Belize, wie schnell die Entwicklung hier voran schreitet. Potential habe das Land.

Wie schön, dass wir doch gehalten haben. Drei Stopps, dreimal schön.
Vielleicht weiß Madonna doch, was sie tut. ;-)

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