Tag 1 Nach Providencia

Sa., 20.Mai 17, Karibisches Meer, Tag 1085, 10.442 sm von HH
Die letzte Nacht war, nun, ich nenne es, sportlich. Gemeckert werden darf ja nicht. *f..k*@@:-((*f..k*@&§$@@*sch…e*@ Die Nacht beschert uns einen dauerhaften 22er Wind mit 30er Boen. Über 30 Knoten Wind wird sich unter Langfahrtseglern nicht mehr aufgeregt. Hatte jeder schon, die Boote können das ab und die Menschen haben gelernt, dass sie es auch abkönnen. Allerdings sind 30 Knoten von vorne eine andere Hausnummer als von hinten. Neuland für uns.
Wir liegen mit 20 Grad auf der Seite. Alle Bewegungen an Bord sind nur unter Anstrengung möglich. Oma und Opa Atanga hangeln sich durchs Schiff. Wenn ich einmal in der niedrigen Ecke sitze, kann ich mich kaum nach vorne stemmen. Dazu kommt das Stampfen. Das sorgt auch für die Übelkeit. Ich schmeiß noch eine Pille ein und kann somit an Deck wenigstens lesen. Unter Deck sind kleine Handreichungen möglich. Die Küche bleibt trotzdem kalt. Das schaff ich noch nicht und Achim kann nicht kochen. :lol:
Die Welle, die sich da aufgebaut hat, ist ganz anständig. Zwei, drei Meter sind es wohl. Wir thronen in unserem Mittel-Cockpit zwei Meter über dem Wasser. Wenn man dann einer Welle trotzdem direkt ins Auge schauen kann… huijuijui.
Angefangen hat Tag zwei prima. Der Wind kommt etwas nördlich, wir können gute Meilen nach Osten segeln. Der Wind wird kontinuierlich stärker. Achim ist dagegen zu reffen: „Läuft grad so gut. :mrgreen: Käpt’n Gnadenlos willigt erst bei über 20 Knoten ein. Ein Reff ins Groß, mehr ist zunächst nicht drin. Dann kommt ein Reff in der Fock dazu.
Erst als ein Brecher unglücklich gegen die Bordwand schlägt und einen schönen Schauer ins Cockpit sendet, wird das Großsegel verkleinert. Ich bin zum Glück im Bett und Achim wurschtelt unten rum.
Durchs Reffen und gegen die Wellen sind wir nicht grad schnell. Aber Atanga macht einen guten Job. Sie schneidet sich prima durch die Fluten. Die meisten Wellen ignoriert sie, Blauwasser nehmen wir nur ganz selten auf. Das Deck ist dennoch permanent naß und Gischt weht bis nach achtern.
Die Luke im Salon ist fest geschlossen, was für ein großartiges Raumklima unter Deck sorgt. Hinten, wo wir schlafen, können wir die windabgewandte Luke einen Spalt öffnen. :-) Es sind die Kleinigkeiten im Leben, die die größte Freude bereiten. Morgens reffen wir aus. Klar, macht man ja auch bei 20 bis 25 Knoten Wind. „Wir sind einfach zu langsam“, findet Käpt’n Gnadenlos. 92 gesegelte Meilen mit einem Ost-Gewinn (Luv Gewinn)von 45 Meilen sind ihm zu wenig. :shock: Na bitte, wieder gibt es nichts zu meckern.
255 Meilen Rest nach Osten.

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