So., 28.Mai 17, Karibisches Meer, Tag 1093, 11.138 sm von HH
Unser AIS ist auf Piratenhöhe ausgeschaltet und nachts fahren wir ohne Positionsleuchten. Das Schlimmste was passieren kann, dass uns ein anderer Segler entgegenkommt, der es genauso macht. Aber außer uns wird ja wohl kaum noch so ein Trottel unterwegs sein.
Um 6:00 Uhr morgens dann der Schreck. Wir passieren ein kleines Kajütboot, Typ Seelenverkäufer. Abstand vielleicht eine Meile. An Deck ist niemand zu sehen. Das Boot scheint zu ankern (wir befinden uns über den flachen Nicaragua Banks mit einer Wassertiefe zwischen 15 und 60 Metern). Sind es harmlose Fischer? Oder vielleicht Drogenkuriere? Die Banks haben den Ruf als Drogenumschlagplatz. Dass hier draußen Piraten auf zufällig vorbei kommende Segelboote alauern, halten wir für beliebig unwahrsheinlich.
Misstrauisch fahren wir dran vorbei. Merkwürdig ist das Boot schon, so weit draußen, 90 sm vom Festland und 50 sm von den nächsten Inseln entfernt. In was für einer Welt leben wir eigentlich, dass man bei einem Boot nicht nur an harmlose Fischersleut denken muss?
Die Segel-Bedingungen sind weiterhin entspannter. Wir müssen zwar noch immer hoch am Wind fahren, aber Wind und Welle sind auf ein gutes Maß zurück gegangen. Zusammen mit der avisierten Ankunft für Morgen früh, hebt das ganz erheblich die Stimmung. Die Angel hängt nach Tagen wieder aus und es dauert nicht lange und wir haben einen kleinen Jack-Fish dran. Yammi.
61 Meilen Rest nach Süden.
Tag 10 Nach Providencia
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