Tag 7-Santa Marta- Weicheirige Buchten-Lieger

So., 02.Jul.17, Kolumbien/Puerto Velero, Tag 1128, 11.778 sm von HH

Natürlich erreichen wir die Bucht erst im Dunkeln.
Das macht aber nichts. Die Bucht ist eine hakenförmige Landzunge, einen knappen Kilometer breit und besteht aus langsam flacher werdendem Sandgrund. Zusätzlich ist der Kolumbianer so nett und hat Tonnen wie auf der Elbe in die Bucht gepflanzt. Grell leuchten die funktionierenden Lampen uns den Weg. Es ist trotzdem aufregend bei Dunkelheit in eine unbekannte Bucht zu fahren.

Der Anker hält auf Sand in vier Meter Tiefe. Tiefe Ruhe umfängt uns. Keine Welle, kein Schwell. Ein Hund bellt, das ist alles, was wir hören. Es gibt noch einen Happen zu Essen, ein Bier und um 22:00 Uhr sinken wir tot ins Bett.

Der Morgen zeigt, dass wir in einer dünn besiedelten Bucht gelandet sind, die als Freizeit-Bespaßung für Kolumbianer aus den nahe liegenden Städten Santa Marta und Catagena zu dienen scheint.
Eine Schwimmtruppe zieht schon um 7:00 Uhr durch die Fluten, Gummi-Hüpfburgen warten auf Gäste, Jet-Skis und Kiter, alle nutzen den freien Sonntag.

Wir nutzen das freie Internet, was über die Bucht schallt. Nette Sitten haben die hier in Kolumbien, überall Internet zur Verfügung zu stellen.

Wir lassen das Schiff so schmutzig wie es ist. Das Cockpit wird flüchtig entsalzen und Dreckwäsche wird eingesammelt.
Morgen geht es schon weiter, es wäre verschwendete Lebenszeit die Brotkrümel vom Fußboden zu fegen. :oops:

Achim kümmert sich um das ausgefallene AIS.
Stecker werden gereinigt, Wackelkontakte gesucht. Während einer Versuchsreihe mit diversen Steck-Kombinationen von GPS-Antennen geht es plötzlich wieder. Vielleicht doch Korrosion? Kabelbruch wird ausgeschlossen.

Ich nähe unsere ausgefledderte Gastlandflagge und poliere unseren Wasserkessel.
Mein reden, segeln macht doch ein wenig gaga. :lol:
Wie zum Beweis fängt Achim einen Fender an zu schrubben, der ohne dass wir ihn benutzt hätten, schmierige Ränder aufweist, die unser Dinghy einsauen.

Der Wind vor dem wir geflohen sind pfeift über den Ankerplatz.
Die Wetterbilder zeigen draußen überall orangenen Wind. Dauerhaft 32 Knoten soll das bedeuten. Wir gratulieren uns zu unserer Flucht.

Morgen früh um 4:00 Uhr geht es witer. Vor uns liegen 55 schwierige Meilen.
Erst 20 Meilen Nord-Ost, dann noch mal 35 Meilen Ost. Die Vorhersage bringt grünen Wind, allerdings dürfte draußen noch eine alte Welle stehen, gegen die wir ankämpfen müssen.

Kennen wir ja jetzt schon. Das ist überlebbar, aber man kommt halt nur sehr langsam voran. Und dann die Strömung… :shock:
Der schwache Wind soll mittags auf nördliche Richtungen drehen. Schaun wir mal.
Wir rechnen damit wieder erst im Dunkeln anzukommen. Vor der Marina in Santa Marta soll man ebenfalls einfach ankern können.

Rest Meilen nach Ost: 48

Noch ein paar Fotos der vergangenen Tage.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.