Die Kaffee Zone in Kolumbien

Sa., 15.Okt.17, Kolumbien/Salento, Tag 1233, 11.850 sm von HH

Weil es uns so gut gefällt in Salento bleiben wir.
Dazu müssen wir leider das Hostal wechseln, was ein wenig schade ist, denn das ‚La Floresta‘ hat das beste Frühstück mit einem ‚One-Million-Dollar-View‘.

La Floresta in Salento

La Floresta in Salento

Ich trinke ja keinen Kaffee, aber der Besuch einer Kaffee-Plantage muss trotzdem sein.

Das fängt prima an: zur Begrüßung gibt es erst mal eine Tasse Kaffee. Oder Espresso, wer will. Den probiere ich, aber der ist mir zu sauer.
Wir sind Gast auf der Finca ‚Acacias‘, einer Bio-Kaffee-Plantage. Die meisten Fincas um Salento sind Bio-Plantagen. Das ist schön, denn Kaffee-Anbau ist per sé eine kleine Öko-Sauerei.
Zuerst muss der Nebelwald weg, um Platz für die Kaffee-Pflanzen zu schaffen. Und die Waschung der geernteten Kaffee-Kirschen verbraucht Unmengen an Trinkwasser.

Die bekannten Kaffee-Bohnen sitzen zu zweit in einer Kaffee-Kirsche.
Das Fruchtfleisch enthält viel Zucker und der muss abgewaschen werden, da er beim Rösten der Kaffee-Bohnen den gewünschten Geschmack verdirbt.
Das Fruchtfleisch wird man am besten durch Trocknen oder Waschen los.

Waschen erzielt das bessere Ergebnis. Für einen Kilo Kaffe werden 120 bis 150 Liter Wasser zum Reinigen benötigt (für den weltweiten Kaffee-Konsum benötigt man ungefähr 120 Billionen Liter – das entspricht der Wassermenge des Rheins in 1,5 Jahren :shock: )

Die nun sauberen Kaffeebohnen werden in der Sonne getrocknet bis sie noch einen Wassergehalt von ca. 12% aufweisen. Das Silberhäutchen, was noch an den Bohnen haftet, wird erst in der Rösterei entfernt.

Kaffee aus Kolumbien, der in den Export geht, wird grundsätzlich ungeröstet in die Welt verkauft. Die Geschmacks-Vorlieben der einzelnen Länder sind zu unterschiedlich. In den USA wird der Kaffee kurz geröstet, die längste Röstung bevorzugen die Italiener. Je kürzer die Röstzeit, desto ’sauer‘ schmeckt der Kaffee.

Unsere Finca exportiert gar keinen Kaffee. Der verbleibt komplett im Land und eine Rösterei im Nachbarort übernimmt den Job.

Kolumbien steht an zweiter bis dritter Stelle der Kaffee-Produktionsländer, je nach Saison. Nummer eins ist mit weitem Abstand Brasilien, gefolgt von Indonesien, Kolumbien und Vietnam.

Kaffee-Pflanzen beginnen erst ab Jahr drei Früchte zu tragen und bereits nach 15 Jahren sinkt der Ertrag. In den guten Jahren kann von einer Pflanze 10 kg Kaffee geerntet werden.
Die Sträucher sollen jedoch nicht ihre volle Höhe von drei, vier Metern erreichen, sie werden auf zwei Meter gestützt. Der Kolumbianer ist eher klein und soll bei der Ernte überall gut heran reichen. :lol:

In Kolumbien wird der Kaffee ausschließlich per Hand geerntet. Ein mühsamer Prozess in den steilen Hängen. Das steigert die Qualität des Kaffees, da selektiv nur bereits reife, rote Kirschen gepflückt werden.
Für seine Arbeit (Anbau, Ernte, Waschung, Trocknung) erhält der Kaffee-Bauer knapp 50 Cent für ein Kilo Kaffee. Fair Trade? Wohl kaum. Da bin ich mal froh Teetrinkerin zu sein. :-)

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