Guernsey

Es gibt gut 65.000 Einwohner auf Guernsey und jeder davon muss mindestens ein Auto haben mit dem er wahrscheinlich 200 km am Tag auf dieser nur 15 x 8 km großen Insel hin- und herfährt; nur so ist das extreme Verkehrsaufkommen hier zu erklären.

Fahrradfahren macht keinen Spaß, denn die Straßen sind eng und es wird auf der falschen Seite gefahren. Das ist besonders vor Kreiseln eine nicht zu lösende Herausforderung. Sämtliche Automatismen sind futsch und es hilft nur am Kreisel anzuhalten, zu beobachten, zu verstehen und todesmutig hineinzufahren.
Die Fahrräder sind nach dem ersten Ausflug dann an Bord geblieben….
Es gibt hier aber ein ganz cooles Bussystem, verschiedene Linien fahren im Kreis um die Insel oder kreuzen das Innere und man zahlt pro Streckenabschnitt 1 Pfund. Man steigt unterwegs aus, schaut sich das an, was man möchte und steigt in den nächsten Bus wieder ein und zahlt wieder 1 Pfund.
Diese Art der Fortbewegung hat uns heute super schöne Ausblicke auf versteckte Strände an der Südseite beschert. Die Wanderwege sind beschriftet und angenehm zu laufen, man kann auf langen Treppen die Steilküste hinabsteigen und wird mit der gleichen Anzahl Stufen wieder aufwärts belohnt.
Die Kanalinsel genießen in der EU noch immer einen Steuer-Sonderstatus und hier auf Guernsey scheint man viele Steuern zu sparen:
Wenn es auf Alderney schon teuer war Grund und Boden zu erwerben, so ist es hier schlicht unbezahlbar.
Bei 500.000 Pfund fangen Immobilien an und bei weit über 1,3 Mio. Pfund hört es nicht auf.
Es stehen große, teure, gern deutsche Autos vor der Tür, die dann für den extremen Autoverkehr sorgen…
Es ist schön hier, ohne Frage, uns aber zu voll und wir würden dem ruhigen Alderney den Vortritt geben.
Der Stadthafen von St. Peters Port ist klein und gemütlich und mit seiner Tiden-Barriere sehr beeindruckend. Wir können ins gar nicht satt sehen an dem Spektakel.
Wenn das Wasser nach der Ebbe zurück kommt und über die Barriere in das Hafenbecken strömt, dann kommt das so schnell und gewaltig, dass sich an der Mauer richtige Stromschnellen bilden und es für 15 Minuten rauscht als ob ein Wasserfall um die Ecke wäre.
Wir haben hier drei super nette, schöne Abende mit Hanne & Willi verbracht, die uns seit Cherbourg begleiten, aber wegen des Schwells fluchtartig Alderney verlassen hatten, haben gemeinsam Fußball geguckt, sind gemeinsam Weltmeister geworden, im Cockpit auf ihrer Heverstrom gesessen, haben gelacht und Pläne geschmiedet.
Wir haben hier das erste mal die bittere Pille der Fahrtensegler schlucken müssen, dass Abschied von liebgewonnenen Menschen zum Reisen dazu gehört.
Wir wünschen Euch beiden eine traumhafte 2. Hälfte Eures Sommertörns und wenn ihr doch Eure Atlantikrunde antretet, dann lasst es uns wissen. Danke für die schönen Stunden – und Dir Hanne, danke für den schönen Freundschaftsring!
Achim und ich fahren heute die nur 6 sm weiter nach Sark, wollen dort aber nur eine Nacht bleiben, denn es soll sich ein Ostwind-Fenster auftun, welches uns die 120 sm nach Brest bringen soll.

 

3 Gedanken zu „Guernsey

  1. Corinne Klett und Jürgen Kleber

    Hallo Sabine und Joachim,

    Nun nehmen wir uns doch mal etwas Mut und schreiben Euch einfach an. Wir, das sind meine Frau Corinne (Jg. 59) und ich, Jürgen (Jg. 60).
    Nachdem wir alle Eure Beiiträge gelesen haben, verfolgen wir gespannt Eure Blogs , um aus aus den von Euch gewonnenen Erfahrungen zu lernen. Finden wir super, wie Ihr das macht. Drücken Euch die Daumen, daß alles so klappt, wie Ihr Euch das vorstellt.
    Wir haben auch den gleichen Traum und eine Vision, auf die wir schon seit Jahren hinarbeiten. Wir haben etwa Mitte der 90er Jahre angefangen zu segeln., wobei sich das auf das Urlaubssegeln beschränkt. bisher ca. 10000 sm gemischt (Küsten – und Hochsee) aller Art. Zu zweit und mit Crew haben wir schon nette und tolle Törns bestritten. Der nächste wird Ende September zu zweit in Kroatien sein und im nächsten Jahr wieder ein Hochseetörn von Island über die Faroer Inseln nach Bergen.
    Entschlossen haben wir uns mit 60, also im Jahr 2020, mit dem Arbeiten aufzuhören. Dann wollen wir spätestens unser eigenes Boot haben und gerne die gleiche Route segeln , wie Ihr das vorhabt. Insofern sind wir gespannt, was Ihr so berichtet. Vielleicht können wir Euch auch unterstützen, wenn Ihr uns braucht. Ich beschäftige mich viel mit dem Wetter. Kann Euch hier und da vielleicht einige Prognosen analysieren, sofern erforderlich, und in einigen Jahren sehen wir uns dann mal, um von Euch zu lernen. Wenn Ihr also Hilfe in irgendeiner Form braucht, scheut Euch nicht uns darum zu bitten, auch wenn wir uns noch nicht kennen. Wir würden gerne den Kontakt zu Euch halten, und viellleicht treffen wir uns mal irgendwann in den nächsten Jahren.

    Machts gut, viel Glück und liebe Grüsse

    von

    Corinne und Jürgen

    Antworten

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