Von Bord gejagt

Di., 10.Feb.15, Gran Canaria, Tag 255, 2.421 sm von HH

Da Achim heute noch ein wenig Feintuning an seinem Kupferwerk vornimmt, bin ich an Bord über.
Das stimmt leider, denn solche Werkel-Aktionen sind meistens damit verbunden, dass Pantry und Salon mit Werkzeugkisten, dem Inhalt des zu bearbeitenden Schranks, Polstern und Ersatzteilen verbaut werden.
Somit werde ich bei solchen Aktionen häufig freundlich genötigt von Bord zu gehen. Ich nutze diese Zeiten, um einzukaufen, mal wieder Edelstahl an Deck zu polieren oder, ich verdrück mich. Und das erst Recht, wenn so schön die Sonne scheint.

Ich hatte ja schon erwähnt, dass der Hafen von der Stadt durch eine mehrspurige Straße getrennt wird. Parallel dazu führt am Wasser entlang ein wunderbarer Fahrradweg. Zwar kann man prima aufs Meer und auf die vor Reede liegenden Frachter und Bohrschiffe schauen, aber die Autopista ist so ätzend, dass die Strecke in Summe leider nur eine 3 bis 4 bekommt. Außerdem es gibt nur selten eine Möglichkeit durch einen Tunnel in die Stadt zu gelangen.

Nach einigen Kilometern erreiche ich San Christobal, ein Dorf mitten in der Stadt. Das Dorf existierte mit Sicherheit schon Bau der Schnellstraße. Es wurde einfach von der Stadt durch eine meterhohe Trasse direkt neben den alten Häusern getrennt.
Nur aus Süden kommend, kann man San Christobal über eine Abfahrt erreichen. Zu Fuß nur durch einen der seltenen Tunnel. Bedingt durch die abgeschnittene Lage hat sich unten am Wasser eine Art „Subkultur“ entwickelt. Anders kann ich den dörflichen Charakter, der mich empfängt, nicht beschreiben.
Hier ticken die Uhren definitiv langsamer. Was auffällt ist, dass viele Menschen in arbeitsfähigem Alter in den Bars sitzen oder dem Briefträger entgegen gehen, weil sie scheinbar nichts anderes zu tun haben. So eine offensichtliche Arbeitslosenqoute sieht man in Las Palmas down town nicht.

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