Tag 6 – Schuettelkurs

So., 31.Jan.16, Atlantik, Tag 610, 4.417 sm von HH, etmal 123 sm da war ich (Joachim) wohl ein wenig voreilig, als ich Tag 6 abschickte…hier also der vollstaendige Bericht von Sabine Die ruhigen Tage sind vorbei. Ab sofort gehoert eine Hand dauerhaft dem Schiff, will man nicht quer durch den Kahn schleudern. Ueber Nacht war der Wind deutlich schwaecher und seitdem rollen wir was das Zeug haelt. Alles dauert doppelt so lange und stellt uns vor feinmotorische Herausforderungen. Duschen zum Beispiel. Wir duschen im Cockpit. Dort haben wir eine Aussenbrause mit Zugang zum Wassertank. Die benutzt von uns hier draussen aber keiner, weil uns das Wasser zu kalt ist. ;-) Wir sind echte Warmduscher. Tagsueber haben wir zwar 28 Grad und das Wasser in den Tanks wahrscheinlich so 24-25 Grad. Wenn man aber nackig im Cockpit sitzt, sich Wasser ueber den Koerper laufen laesst und von hinten foehnt einen der Wind mit bis zu 30 h/Km trocken, dann ist das kalt. Wirklich. Also machen wir ein wenig Wasser auf dem Herd warm und mixen dies in eine 1,5 Liter Flasche Wasser zu einer duschfreundlichen Temperatur. Hierfuer werden Trichter, ein ruhiges Haendchen und guter Gleichgewichtssinn benoetigt. Das Ausziehen sieht aus wie bei einer alten Oma. Ohne, dass ich mich hinsetzte, bekomme ich weder Shorts noch Schluepfer unfallfrei ausgezogen. Wasserflasche und Shampoo (Duschgel als dritten Ballast braucht kein Mensch) schleuderfrei zu verkeilen, ist noch loesbar. Das Schwierigste fuer mich ist, mit einer Hand Wasser aus der Flasche dosiert (!) ueber den Kopf zu giessen und mit der anderen das Shampoo aus dem Haar zu spuelen, ohne (!) quer ueber der Bank zu liegen. An solchen Schleudertagen geht der Trend zur Dusche nur jeden zweiten Tag. :mrgreen: Ansonsten hat sich endlich der Dunst verzogen und wir haben klare Sicht. Allerdings ist es nun stark bewoelkt. Das soll wohl noch etwas dauern bis wir die beruehmten atlantischen Sonnenuntergaenge erleben. Wir sind mittlerweile so weit westlich, dass wir die Uhr eine Stunde zurueck stellen duerfen. Das haben wir bislang nicht gemacht, weil es abends dann so schoen lange hell ist. Anarchie im kleinen, auf unserer kleinen Nuss-Schale sind wir der Koenig, wir machen einfach was wir wollen. ;-) Seit heute Morgen ist der Wind kraeftig zurueck, im Augenblick machen wir einen Schnitt von ueber 6 kn. Die verbliebenen Restmeilen sind nur noch dreistellig: 995 sm grade in diesem Moment. :-) Der suesse Fisch von gestern hat die Gier nach mehr in uns geweckt. Mehr davon, mehr davon, mehr davon… Da der erste selbstgebastelte Koeder von Erfolg gekroent war, mache ich mich ans Werk. Aus einer Dose Fanta, einem Latex-Handschuh und noch mehr Schleifenband (ich opfere mein zweitschoenstes, zart rosa mit weissen Puenktchen) bastel ich uns zwei weitere Turbo-Koeder. Jetzt muss nur noch die Fisch-Fraktion auf rosa Baendchen stehen. Speiseplan Tag 6: Abendessen: Bratnudeln mit Ei und echtem (!) Hela-Ketchup Fruehstueck: mehr Bratnudeln (er) :shock: , Muesli (sie) :-) Zwischenmahlzeit: heisser Milchreis mit Zimt und Zucker, die letzten Bananen, Nuesse, Nuesse, Nuesse (er)

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