So., 07.Feb.16, Atlantik, Tag 617, 5.411 sm von HH, etmal 138 sm „Was tun?“, sprach Zeus, „die Goetter sind besoffen“. Ganz besonders zugeschlagen hat beim letzen Gelage, Poseidon, die alte Hackfresse **. Erst beschert er uns den albernen Gegenstrom, um nun zu viel Wind zu machen. Dieser Wind schenkt uns Durchschnitts(!!)-Geschwindigkeiten von fast 7 Knoten auf vier Stunden betrachtet. Wuerde dieser Wind anhalten, koennten wir Morgen Nachmittag, so um 16:00 Uhr in Kourou ankommen. Das bedeutet aber, dass wir auch durch die tiefschwarze Nacht so schnell segeln muessten. Machen wir nicht so gerne, normalerweise reffen wir nachts etwas ein, ist einfach entspannter. Mit zunehmender Naeherung an die Kueste ist sicher mit mehr Fischern zu rechnen. Womoeglich noch unbeleuchteten. Obwohl das Geschwindigkeit heraus nehmen Quatsch ist, denn ob wir mit 7 Knoten oder mit 5 auf ein Fischerboot brummen, macht keinen Unterschied. Reine Kopf-Sache. Koennen wir diesen Schnitt jedoch nicht halten, sind wir die Doofs und kommen wahrscheinlich puenktlich zum Dunkelwerden an. Im Dunkeln wollen wir ungern in den Fluss fahren. Es soll (der Konjunktiv an dieser Stelle macht Mut, aber wir wissen es nicht genau) eine gut betonnte Rinne geben, die in die Muendung fuehrt. Kommt man vom Weg ab ist es sofort ueberall flach. Sandbaenke sind die ganze Kueste entlang weit aufs Meer hinaus vorgelagert. Die Alternative hiesse zwoelf Stunden vor der Kueste auf und ab zu kreuzen bis es wieder hell wird. Das klingt nach wenig Spass. Zumal Poseidon, die alte Saufnase, noch ein Schmakerl extra bereit haelt: eine bis zu zwei Knoten nach Nord setzende Stroemung, parallel zur Kueste. Somit stehen wir jetzt vor der Frage, wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, Geschwindigkeit raus zu nehmen? Oder volles Risiko und weiter brettern? Die Antwort wissen die Goetter, aber die sind ja besoffen. Speiseplan Tag 13: Abendessen: Eintopf mit Kichererbsen (Dose), Suesskartoffeln und Moehren (noch frische), Kartoffeln und ein wenig angebrutzelten Speck und Zwiebeln. Fruehstueck: frisch gebackenes Brot Zwischenmahlzeit: Rest Krautsalat und Rest Kichererbsen. Schookiii! ** Hallo Herr Poseidon, ist nichts persoenliches, ehrlich.
Hallo ihr zwei, wir verfolgen eure Route und die tollen Berichte schon ein paar Tage. Wir sind durch einen Eintrag beim TO auf eure Internetseite gekommen. Vielen Dank für die ehrlichen Zeilen, ich kann das richtig mitfühlen und gerade die vielen täglichen Kleinigkeiten ( auch essen und putzen gehört dazu) sind was uns so interessiert. Wir wollen in 4 Jahren los und beneiden euch selbstverständlich. Wir wünschen Euch dass alles gut klappt und ihr zur rechten Zeit Land sehen werdet!
Fair Winds
Carola und Martin