Tag 14 – Ankunft in der Neuen Welt

Mo., 08.Feb.16, Atlantik, Tag 618, 5.573 sm von HH, etmal 162 sm Gestern Nachmittag beschliessen wir alles auf eine Karte zu setzten und geben Gas. Im Vertrauen darauf, dass der Wind mindestens bis zum naechsten Morgen anhaelt. Herr Poseidon ist offensichtlich voll wie eine Haubitze, merkt nichts und spielt mit. Wind 25 Knoten, Strom zeitweise plus zwei Knoten. Wir machen top Geschwindigkeiten, wie nie zuvor. 29 sm in vier Stunden. 12,5 kn Speed ueber Grund. Wir sind im Geschwindigkeitsrausch. Atanga auch. Umso schneller wir sind, desto stabiler laeuft unser altes Maedchen. Sollte man viel haeufiger machen. ;-) (nein, sagt der Skipper, haelt so aufs Material…) Im Morgengrauen wird der Wind schwaecher. Poseidon hat einen Kater und beschert und mehrere Schauer (oder ist dafuer ein anderer Gott zustaendig?), mal Nieselregen, mal heftiger Niederschlag. Um 10:50 Uhr dann die Erloesung: „Laaaand in Sicht“. Achim sieht sie zuerst, die vorgelagerten Inseln. Festland koennen wir noch nicht entdecken. Denn ueber dem Festland liegt eine fette schwarze Regenwolke. Die letze Huerde ist dann die betonnte Fahrrinne in den Kourou-Fluss. Heftiger Seitenstrom droht uns ins Flache zu druecken. Gut betonnt, allerdings seitenverkehrt. Die rote Tonnenseite ist hier gruen. Der Kourou ist ein kleiner Regenwaldfluss, nichts im Vergleich zu den grossen Bruedern Amazonas und Orinoco, vielleicht 200 Meter breit. Aber auch er bringt reichlich Sediment mit aus dem Regenwald. Schnell wird aus Blauwasser schmutziges Abwaschwasser. Zum Glueck fuehrt der Kourou keine Urwald-Mammut-Baeume mit sich. Nach 14 sm haben wir unser Ziel erreicht. Jetzt bei Sonnenschein. Ein klappriger Fischerei-Steg und zwei „Marina-Stege“ am Flussufer, das ist alles was es hier gibt. Die Stege sind komplett belegt von Franzosen, die hier dauerhaft leben. Wir gehen im Fluss auf 4 m vor Anker. Um 13:35 Uhr Ortszeit. Er haelt sofort. Wir haben es geschafft. Wir haben den Atlantik uebersegelt. :-) Wir bringen das Schiff auf Vordermann. Nur das notwendigste. Wir sind kaputt und froh, es geschafft zu haben. Der extra kaltgelegte Champagner wartet. Oh, der schmeckt bei 30 Grad im Schatten und nach 14 Tage komplett ohne Alkohol. Und er ballert entsprechend. Einen Grund zu feiern, den haben wir, wie wir finden, daher hoch die Glaeser. Wir halten es mit Poseidon, unserem versoffenen Kumpel. Sicher und heil hat er uns rueber gebracht. Danke. :-) Ebenfalls einen Grund zu feiern hat Melli. Jawohl, meine Suesse, Du bist die Ankunftszeit-Tipp-Siegerin. :-) Nur 35 Minuten liegst Du daneben. Herzlichen Glueckwunsch! Es geht doch nichts darueber, wenn Leute mit echtem Sachverstand ihre Tipps abgeben. ;-) P.S.I Platz 2 hat Anthrin (nur etwas ueber zwei Stunden daneben). Sehr gut. Eine echte Frau vom Fach. P.S. II Platz 3 habe ich mit etwas ueber drei Stunden Differenz. Damit waere ich nun gerne Skipper anstelle des Skippers (Anmerkung des Skippers: ..kommt gar nicht in Frage). P.S. III Lieben Dank an alle, die ihr so fein getippt habt, aber ueber echte Frauen-Power geht so schnell nichts drueber.

14 Gedanken zu „Tag 14 – Ankunft in der Neuen Welt

  1. Birgit

    Oh wie wunderbar, schön dass Ihr gut angekommen seid! Ich habe jeden Abend vor dem schlafengehen Eure Reise verfolgt und mitgefiebert. Lasst es Euch nun gut ergehen und stürmische Grüße aus dem Nordwesten Deutschlands,

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  2. Günther Huke

    Herzliche Glückwünsche und alles Gute.Wir haben eure Überfahrt täglich begleitet und wünschen euch eine schöne Zeit in der neuen Heimat.Liebe Grüße aus Ochtrup von Günther und Helga

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  3. Melanie

    Hallo,
    erstmal Herzliche Glückwünsche, puh….endlich können wir wieder ruhig schlafen :-)

    So, aber nun mal zu den wichtigen Dingen……, WAS HABE ICH GEWONNEN ?????
    Da haben sich meine tagelangen Berechnungen/Abwägungen ja wirklich gelohnt…..

    LG und viele KNUTSCHA aus windy HH
    Melli

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  4. Annette Murray

    Super! Herzlichen Glückwunsch zu Eurer ersten Atlantik-Überquerung! Ja, ich hab`auch mitgefiebert und jeden Tag geguckt wo Ihr seid… Weiterhin alles Gute.

    Liebe Grüße
    Annette

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  5. Jürgen

    Auch von mir Respekt für eure perfekte Überfahrt. Und natürlich habe ich täglich auf ein Lebenszeichen gewartet. Nur an der essensbeschaffung müsst ihr noch arbeiten. Da sollten die Fische ja auch deutlich größer sein

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  6. Uwe Schäfer

    Juchuh! Toll, toll, toll! Wir haben an euch gedacht und mitgefiebert und natürlich immer geschaut ob die Atanga noch da ist! Herzlichen Glückwunsch! Das ist echt eine super Leistung! Nun geniesst die neue Welt und schickt viele Bilder! Sabine und Uwe

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  7. Andreas

    Herzlichen Glückwunsch!
    Jeden Abend hieß es, gibt es schon was Neues von Atanga. Wir haben richtig mitgefiebert.
    Viel Spaß und eine schöne Zeit.
    Andreas und Anthrin

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