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Das süße Leben in Hirifa

Mo.,05. Jul. 2021, Franz.Polynesien/Tuamotu/Fakarava/Hirifa, Tag 2591, 21.949 sm von HH

Hirifa ist ungefähr sieben Kilometer lang und endet mit einer rosa schimmernden Sandbank. Im kristallklaren Wasser tummeln sich die Baby-Schwarzspitzen-Riffhaie für die der Pass noch zu gefährlich ist. Zwischen Außenriff und Insel hat sich eine Lagune in der Lagune gebildet. Eine ständige Veränderung der Landschaft erfolgt durch die Gezeiten. Bei viel Wind überspülen die Wellen das nahe Außenriff. Formen Sandbänke und Durchbrüche neu. Wir liegen geschützt hinter dem rechten Winkel, den Hirifa am Ende bildet. Wir ankern mitten im Ozean und doch wie in einem Binnensee.

Die Südspitze von Hirifa

Der Strand schimmert leicht rosa – wenn die Sonne tief steht

So geht Strand

Das Model

und der Wal

Der Strand von oben

und von unten

Am rosa Strand wohnt eine Familie, die ein kleines Restaurant betreibt. Im Prinzip hat das geöffnet, aber nie, wenn wir dort vorbei kommen. Sie haben achtzehn freilaufende Schweine, ein paar Hunde und einen kleinen Gemüsegarten. Nur zu erreichen mit einem Boot. Häufig fährt die Familie für mehrere Tage in den Norden, nach Rotoava mit Geschäften. Über einen Trampelpfad erreichen wir nach zwei Kilometern den nächsten Nachbarn. Auch hier ist keiner zu Hause. Wochenendhaus? Inselmüde? Wir wissen es nicht, aber das Anwesen nebst eigenem Schrein sieht gepflegt aus. Verlassen ist es nicht.

Inselrestaurant

Solar sorgt für Strom – die einzige Quelle

Wohnhaus auf Hirifa – mit Wassertonnen an jeder Ecke

Madonnen-Schrein

Genau wie die Hunde bekommen die Schweine überwiegend Kokos-Nüsse zu fressen

Um ans Außenriff zu gelangen, müssen wir mit dem Dinghy ein paar Kilometer die Insel abfahren. Durch das Inseldickicht ist kein Durchkommen. Es sieht so einfach aus, ach, die fünfzig Meter werden wir uns doch wohl durch das Gestrüpp quetschen können. Aber unmöglich. Wir finden zwei kleine Naturhäfen. Hier ist die Insel besonders schmal. Man kann sehen, dass von Zeit zu Zeit das Wasser seinen Weg in die Lagune findet. Die Vegetation ist bereits verschwunden, wir gelangen bequem ans Außenriff. Bald (in ein paar hundert Jahren … ) dürften hier neue Pässe entstehen und die Insel teilen. Die windzugewandte Seite ist rau und wild. Wenig Muscheln oder andere Strandfundstücke, aber dafür Plastikmüll. Nicht so heftig viel wie in der Karibik, aber dafür, dass wir uns mitten im Pazifik befinden, ist es erschreckend viel. Überwiegend sind es Reste von Fischernetzten und Plastikflaschen.

Kleiner Naturhafen der demnächst zum Pass werden dürfte

Die wilde Seite als Kontrastprogramm

am Außenriff

Die Lagunenseite wechselt zwischen Strand

und Riffplatte die wie eine künstlich angelegte Promenade wirkt

Früher war Hirifa stärker besiedelt. Wir finden noch ein paar alte Gräber und eine Hausruine mit 1879 als Inschrift über der Tür. Der Hauptort befand sich direkt am Südpass, aber dann wurde er in den Norden vom Atoll verlegt. Teilen müssen wir uns diese Idylle mit dreißig weiteren Crews – zur Barsch-Hochzeit. Jetzt sind viele weitergezogen und nur noch zwanzig Schiffe ankern vor Hirifa.

Zwei alte Gräber finden wir im Inselinneren

Hirifa bei Flaute – die ruhigen Tage sind leider vorbei – bei viel Wind verfliegt dieser Zauber

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