Archiv der Kategorie: Kanaren

Fuerteventura Nordtour

Di., 13.Jan.15, Fuerteventura, Tag 227, 2.341 sm von HH
Fuerteventura ist knapp 100 km lang, bis zu 35 km breit und damit die zweitgrößte der Kanarischen Inseln. Gleichzeitig ist sie mit 100.000 Einwohnern die am dünnsten Besiedelte und hat die geringsten Niederschläge.
Einst war Fuerteventura dicht bewaldet:
„In Jandia gibt es Ländereien voll seltener Frische, voll grüner, laubreicher Wälder, von verschiedenen Bächen durchrieselt.“ (Pedro Augustin del Castillo 1737)
Heute zeigt sich Fuerteventura als die Wüsteninsel, rücksichtslose Abholzung und achtlose Überweidung haben die natürliche Pflanzendecke weitestgehend zerstört.
Es gibt hier kein trinkbares Grundwasser mehr, denn für die benötigten Wassermengen für denTomatenanbau  wurde zu tief und zu gierig gebohrt und die Brunnen versalzten durch eindringendes Meerwasser. Ziegenherden und das nordafrikanische Erdhörnchen verbeißen das letzte Grün, so dass die Erosion weiter fortschreitet.
Um 9:30 Uhr erreichen wir per Bus den Nachbarort und nehmen unseren Leihwagen in Empfang. Hatten wir beim letzten Mal noch einen verjuckten Fiesta, so ist es diesmal ein nur 3.000 km gelaufener Opel Corsa in knallgelb. Zusätzlich zur obligatorischen Inselkarte wird uns noch eine CD überreicht, die Auskunft zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gibt. Eine im Prinzip hübsche Idee, aber leider ist der Informationsgehalt etwas flach. :-(
Unser erster Weg führt uns etwas weiter nördlicher nach Pozo Negro, einem skurrilem Kaff an der Ostküste. Eine handvoll Häuser, alles etwas schmuddelig, null Tourismus, aber mitten drin drei überdimensionale Tretboote in schwanen-form vor einer Art Restaurant, was aber geschlossen hat.
Wo kommen bloß diese Schwäne her?…. manchmal wüsste man gerne die Geschichte zu dem was man sieht.
Unser Weg zur Westseite führt uns durch eine Ebene, im Norden begrenzt durch eine Kette, kaum mehr als 600 Meter hohe, Vulkane.
Fuerteventura ist ebenso wie Lanzarote vulkanischen Ursprungs, allerdings sind hier die letzten Ausbrüche rund 5.000 Jahre her und die Erosion hat im Verlauf dieser Zeit der Landschaft ihre Wildheit genommen. Die Vulkankrater sind rund geschliffen oder eingefallen, dass häufig die typische Vulkanform nicht mehr erkenntlich ist.
Zu unserem großen Erstaunen schimmern die Hänge vielfach zart oder saftig grün. Zum Teil sind die Hügel kilometerweit mit einem weißen, gelben und blauen Blütenmeer überzogen. Da hat der Regen der letzten 14 Tage (besonders die Woche bevor wir angekommen sind, soll es sehr geregnet haben) wohl seine Hände im Spiel. :-)
Die Terrassen-Felder liegen aber zu 90% brach und sind nur mit Unkraut überzogen.
Auf der Westseite stoßen wir dann aber doch auf eine steinige, ockerfarbene (!) Wüstenebene.
Eine schmale Asphaltstraße führt durch Einöde endlos bis zur Küste. Hierher verirrt sich sicher nur selten Jemand, um den Aussteigern, die zwei verfallene Häuser bewohnen, zu besuchen.
Der totale Kontrast zu dieser Einsamkeit ist im Norden das Mega-Ferienzentrum Correalejo. Dicht an dicht reiht sich hier ein Hotelkomplex an das andere. Wir fahren durch den Ort, da wir müssen, denn die einzige Küstenstraße lässt keinen anderen Weg zu.
Hier boxt der Bär!
Ein paar Kilometer weiter gibt es noch zwei Großhotels, die einem riesigen Wanderdünengebiet von 24 qkm gegenüberliegen.
Der Sand besteht aus zerriebenen Resten maritimer Schalentiere und wird tatsächlich von knapp 20 Pflanzenarten besiedelt, die sich gut tarnen können oder auf noch mehr Regen warten, bevor sie in Erscheinung treten.
Goldene Berge wandernden Sands – immerhin mit einer Geschwindigkeit von 4 m im Jahr.
Von der Friedhofs-Front gibt es auch Neues zu berichten. Auf Fuerteventura existieren die gleichen Grabnieschen wie auf Lanzarote und die silbernen Vasen dominieren.
Aber hier hat man sich zusätzlich modernste Lasertechnik zu nutze gemacht, um Heiligenbilder in kitschigster Oblatenoptik auf die Grabplatten zu ätzen. Von weitem wirken die ca. 30 cm hohen Bilder wie aufgeklebte Papier-Oblaten.
Dienstag, der 13. gilt in Spanien als Unglückstag, aber mit Dunkelwerden erreichen wir gesund und munter wieder Gran Tarajal und haben 250 km Weg ohne besondere Vorkommnisse hinter uns.

Bloggen ohne WiFi an Bord

Mo., 12.Jan.15, Fuerteventura, Tag 226, 2.341 sm von HH Um diesen Blog mit neuen Geschichten zu füttern, haben wir verschiedene Möglichkeiten. Am Ankerplatz und auf hoher See ohne Internetzugang, können wir kurze Berichte per Funk mit Hilfe eines Pactor-Modems senden (meistens macht Achim das, weil auf sein Rufzeichen hin alles eingerichtet ist) Dafür wird ganz normal die Story auf dem Laptop geschrieben und dann per Bluetooth ans Modem übertragen. Achim arbeitet gerade daran, die Übertragungs-Rate zu optimieren, damit auch Bilder, die Daumennagel-Größe übersteigen in angemessener Geschwindigkeit gesendet werden können. Internet an Bord bekommen wir durch eine W-Lan-Antenne, die auch schwache Signale des Marina-Netzes (oder die eines Cafés im Umkreis) verstärkt. An Bord hat Achim einen Router installiert, so dass wir unser eigenes Atanga-W-Lan haben. Es sind somit alle Internet-fähigen Geräte an Bord immer eingeloggt. Meistens tippe ich den Text im Laufe des Tages oder abends in mein i-Pad. Jetzt könnte ich den Bericht direkt per e-Mail auf unsere Seite posten (so wie diesen Bericht hier). Meistens mache ich das aber nicht, denn es sollen ja auch Bilder mit dabei sein. Und jetzt kommen wir zum großen Manko des i-Pads. :-( Mangels USB- oder gar SD-Karten-Anschlusses an dem Pad, können keine Bilder von unserer Kamera auf das Apple-Gerät geladen werden. Es gibt für Apple entsprechende Adapter, aber ich hab gesagt (in Vigo beim Media war’s): „Brauch ich nicht, geht auch so.“ :oops: Und außerdem kommt Apple nicht so gut mit dem wordpress-Format (das Programm mit welchem atanga.de läuft) klar, so dass ich viel schwieriger als mit einem Microsoft-Gerät, den Text formatieren und Galerien einfügen kann. Wir laden also alle Bilder von unserer Kamera auf einen Laptop, einem Relikt aus Zeiten als es noch keine Tablets gab. Der hat einen großen Monitor und leistet somit gute Dienste als Fernseher und zum Fotos auswählen und anschauen. Somit wählen wir die Bilder am Laptop aus und verkleinern sie internet-fähig (800 x 600). Mein Text vom i-Pad kommt per e-Mail, die ich an mich selber sende, auf den Laptop und von dort aus kann ich Fotos und Bericht zu einer Einheit zusammenfügen und auf atanga.de hochladen. Das klingt umständlich, ist aber okay und große Zufriedenheit herrschte an Bord. Nun, hier in Gran Tarajal, müssen wir zur Casa de la Cultura, denn nur dort gibt es WiFi (ist nicht weit…ca. 1 km) Wenn es vorher einfach war, Euch liebe Leser, mit einem neuen Beitrag zu beglücken, wird es jetzt fies. Die Bilder werden wie immer von der Kamera auf den Laptop kopiert, verkleinert und dann auf einen USB Stick zurück kopiert. Beladen mit meinem Pad (auf dem der Text wartet), Achims Mircrosoft Pad und dem Stick geht es zur Casa. Hier maile ich nun Achim meinen Text, er lädt auf sein Pad die Bilder vom USB Stick, loggt sich ins Internet und muss beides zum neuen Blogeintrag zusammen fügen. Daher tragen jetzt auch neuerdings meine Berichte seine Signatur. Man, ein Glück, dass wir sonst nichts zu tun haben… ;-) Es muss unbedingt so ein Adapter her. Hier beim örtlichen Chinaladen gibt es welche für 5,50 EUR, aber dem trauen wir nicht – der kann nichts taugen. Kaufste billig, kriegste billig…. Also warten bis Gran Canaria. :-) ,aber da gibt es wahrscheinlich wieder WiFi an Bord.

Nachbarort Las Payitas

Sa., 10.Jan.15, Fuerteventura, Tag 224, 2.341 sm von HH

Da es hier im ‚großen‘ Grand Tarajal keine Autovermietung gibt, müssen wir in den Nachbarort, um einen Wagen zu reservieren. Das macht Sinn, denn Las Payitas ist zwar nur ein Zehntel so groß, hat aber ein 4-Sterne Hotel und darin befindet sich die einzige Autovermietung im Umkreis.

Den Umstand nutzen wir für einen kleinen Ausflug, setzen uns in den Bus und sind bereits 15 Minuten später da. Die Strecke hätten wir an normalen Tagen auch mit dem Fahrrad schaffen können, aber es weht mal wieder ein kräftiger Nord-Ostwind und die ganze Strecke gegenan… ?? hm, und dann noch nicht mal wissend, ob nicht eine fiese Steigung auf uns wartet. Nein, da sind wir bequem. :oops: Das Hotel ist ganz furchtbar. Unpersönlich, kalt, schmucklos, aber gut gebucht. Denn zur Zeit hat sich dort die Schwedische Olympiamannschaft einquartiert und trainiert für 2016: Schwimmen und Triathlon.

Die Autovermietung weiß ihren Alleinstellungsstatus preislich gut zu nutzen und wir müssen für zwei Tage Auto der gleichen Kategorie 25 EUR mehr zahlen als auf Lanzarote. :evil: Wir reservieren trotzdem für Dienstag und Mittwoch.

Der Rundgang durch das winzige Las Playitas ist schnell gemacht. Aber uns gefällt der total ruhige Ort, der noch die ursprünglich kanarische Bauweise der Häuser aus Lavagestein aufweist statt der sonst üblichen Leichtbeton-Wohnhäuser. Und es gibt noch richtige Kinder und alte Leute, die vor ihren Häusern sitzen. Las Payitas war uns bereits bei der Ansteuerung von See schon aufgefallen, da es in einen Vulkankrater errichtet zu sein scheint.

Gran Tarajal

Fr. 09. Jan. 15.,Fuerteventura, Tag 223, 2.341sm von HH

Bei Grand Tarajal handelt es sich um einen kleinen Ort mit ca. 5.000 Einwohnern Im unteren Drittel an der Ostseite von Fuerteventura. Dieser Ort kommt etwas trist und total unaufgeregt rüber. Mit dem grauen Strand und der schmucklosen Promenade stellt sich Grand Tarajal nicht gerade als Schönheit vor. Aber nach Playa Blanca ist es gerade dieses Unaufdringliche, was sehr angenehm ist. Kaum Touristen – es gibt hier in der Tat nur ein 2** Hotel, mehr nicht- gute Supermärkte, kurze Wege, ein gewachsener Ort, alles irgendwie entspannt. Früher wurde von hier aus die fuerteventurische Tomatenernte ans Festland verschifft. Heute werden hier nur noch die Tomaten zum Verpacken angeliefert und der Transport wurde nach Puerto del Rosario, in die Inselhaupstadt, etwas nördlich von hier, verlegt. Uns ist zwar mit dem bisherigen Blick auf das Eiland noch nicht ganz klar, wo diese Tomaten in so großer Menge wachsen sollen, dass man dafür extra eine Fabrik zum Verpacken benötigt, aber wir werden sehen. Die ersten zwei Tage haben wir zum Beschnuppern des Ortes genutzt und haben jetzt unsere Pläne geschmiedet. Am Montag werden wir uns wieder für zwei Tage ein Auto leihen, um dann zu sehen, ob Fuerteventura noch mehr außer Ocker zu bieten hat.

von Sabine geschrieben….

Afu – es geht voran

Die Bedingungen in der Marina auf Fuerteventura sind gar nicht mal schlecht. Auch wenn ich meine eigenen Rekord von >5000Bytes/min noch nicht einstellen konnte (während der Ueberfahrt von Lagos nach Lanzarote), so war die Verbindung mit Halifax (9000 Bytes ueber mehr als 2500nm bei >2000Bytes/min auf 40m) nicht schlecht. Auch ist ist mir zu ersten Mal gelungen, eine Pactorverbindung mir Florida (>3500nm, da sind fast 6500KM) aufzubauen. Laut Anzeige sende ich mit nur weniger mehr als 25W. Vermutlich ist die Spannung an der Funke zu niedrig (Kabelquerschnitt zu klein?), aber das muss ich noch einmal prüfen. Alles in allem scheint aber alles auf eienm guten Weg zu sein. Alles, was mir jetzt noch fehlt ist Kupferfolie oder Blech, um die Erdung noch nachhaltig zu verbessern. Die ist aber hier nicht so leicht zu bekommen.