Ausflug nach Canoa

Mo., 25.Juni 18, Ecuador/Bahía de Caráquez, Tag 1486, 13.337 sm von HH

Mit dem Bus sind es 30 Minuten zum ’schönsten Strand‘ Ecuadors. Kann man das glauben? Wirbt doch jeder Ort, dass sein Strand der Schönste sei. Mit den Crews der Breakaway und Taitonga (den letzten bewohnten Schiffen vor Ort) wollen wir uns selber überzeugen.
Südamerikanisch üblich kommt alle paar Minuten ein Bus und für kleines Geld werden wir nach Canoa geschaukelt.

Der Tourismus, hauptsächlich kommen neben den Einwohnern Quitos noch Argentinier und Chilenen zum Urlaub machen, schläft. Der Strand ist abgesehen von ein paar Fischern noch leer. Wir sind zu früh. Die Sonne steckt noch hinter fetten Wolken. Vor Mittag wird sie es nicht schaffen ein paar wärmende Strahlen zu schicken. Ecuador ist ein Ferienparadies für Langschläfer.

Morgens gehört der Strand noch den Fischern

Morgens gehört der Strand noch den Fischern

 

Den Fischern ist das egal. Die ganze Familie ist wach, um das Boot mit vereinten Kräften ins Wasser zu rollen. Geschütze Buchten, gar einen Hafen gibt es nicht. Der achtzehn Kilometer lange Strand endet in Steilküste. Wer hier fischen will, muss durch die rollende Dünung. Flach steigt der Strand bei Ebbe an. Heute sei das Meer ruhig, erzählt mir ein Junge, der Hängematten vermietet. Bei ruhiger See werden hauptsächlich Shrimps gefangen, bei rauer See überwiegend Fisch.

Wellenbretter und kleine Buden mit Liegestühlen stehen zwischen den Fischerbooten

Wellenbretter und kleine Buden mit Liegestühlen stehen zwischen den Fischerbooten

Zwei bis drei Fischer sitzen im Boot, weitere zwei Jungs werden zum Anschieben durch die Wellen benötigt. Um ins tiefere Wasser zu gelangen, wird sich zuerst mit Stangen vorwärts gestakt bis der Außenborder in Wasser gelassen werden kann. Wehe dieser springt nicht gleich an. Die nächste Welle trägt das Boot sofort ins Flache zurück. Die Schiebe-Jungs müssen aufpassen, dass sie nicht überrollt werden. Der Außenborder-Mann muss aufpassen den Außenborder rechtzeitig wieder hochzuziehen. Man mag sich den Stress nicht bei rauer See vorstellen.

Die ganze Familie hilft mit

Die ganze Familie hilft mit

 

Einige haben nur Holzstämme zum vorwärts rollen

Einige haben nur Holzstämme zum vorwärts rollen

Komfortabler geht es mit einer Achse und zwei Rädern

Komfortabler geht es mit einer Achse und zwei Rädern

Jetzt kommt der Außenborder zum Einsatz

Jetzt kommt der Außenborder zum Einsatz

Wenn der Außenborder mal läuft, wird geschickt parallel zu den Wellen Speed aufgenommen. Eine Vermeintliche Lücke in der Brandung wird genutzt, um ins offene Wasser zu gelangen.
Jetzt schon wieder aufpassen: die ersten Wellensurfer sind bereits im Wasser.

Sportlich über die Brandung

Sportlich über die Brandung

Schwimmer müssen die Köpfe einziehen

Schwimmer müssen die Köpfe einziehen

Weiter im Norden Ecuadors sind 90% der männlichen Bevölkerung wirtschaftlich anhängig vom Fischfang. Alternative Arbeitsangebote gibt es kaum. Fast die Hälfte der Einwohner lebt unter der Armutsgrenze. Canoa bietet ein paar Möglichkeiten im Tourismus: Strandbude oder Wellenbrett- und Hängemattenverleih.
Beim Erdbeben vor zwei Jahren stürzten fast alle Bretterbuden an der sandigen Uferpromenade ein. Hilfe von der Regierung gab es zunächst nicht. Man wollte damit erzwingen, dass die Menschen sicher weiter im Landesinneren ansiedeln. Jetzt scheint sich die Lage etwas entspannt zu haben. Ein Ort mit Atmosphäre. Ein kultiger Mix aus Fischerdorf und Touristen-Meile.

Schönheiten liegen am Strand

Schönheiten liegen am Strand

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