Wir haben gestern das Spiel gegen Ghana in einer „black box“ gesehen ( 3/4 der Kneipenbesucher war tiefschwarz). Aber offensichtlich waren wenig Ghanaer anwesend, denn die meisten waren nicht so interessiert am Spiel. Erst in der zweiten Halbzeit wurde zu den Toren gejubelt und man hat im Dunkeln nur Zähne gesehen ![]()
Schöne Stimmung in der Pinte!
Wir haben in dem Laden dann erfahren, dass Boulogne an diesem Wochenende „Tag der Musik“ feiert. Das führt nun zu einer leichten Korrektur meines Eindruckes von gestern, dass die Franzosen die Kunst zu Leben erfunden haben.
Denn sie sitzen doch nicht jeden Samstag vor ihren Brasserien und lassen sich unterhalten. Dies war für dieses Wochenende eine Ausnahme mit den Bands und der ausgelassenen Stimmung.
Da bin ich aber froh, dass ich nicht am zweiten Tag schon francophil werden musste – das hat also noch Zeit…
Wir sind nach dem Spiel also noch ein wenig durch die Strassen gebummelt und haben den verschiedensten Stilrichtungen und Fähigkeiten von Bands, Solisten und Selbstdarstellern gelauscht. Erst eine Combo die über alle Maßen schlecht Pink Floyd gecovert hat, hat uns nach Hause getrieben.
Genau gegenüber unseres Liegeplatzes machen die Fischerboote fest und dort wird der Fisch auch gleich verkauft auf dem Markt. 3 Kilo Scholle für 5 EUR, Seezunge für 12 €/Kg und Hummer 20€/Kg.
Man sagt den Franzosen ja nach, dass sie sich weigern Englisch zu sprechen. Ich hatte aber heute auf dem Markt eher den Eindruck, dass sie sich nicht weigern, sondern es schlicht nicht können. Dazu kommt erschwerend von meiner Seite dazu, dass ich Null französisch sprechen kann.
An einem Gemüsestand habe ich Kartoffeln kaufen wollen und der super junge Mann (keine 20) und ich kannten genau ein gemeinsames Wort: Salat!
Er war schrecklich nett und hat versucht zu verstehen, dass ich festkochende Kartoffeln für Salat haben wollte. Am Schluss hat er es durch den Einsatz von Händen und Füssen aber doch verstanden, denn die von mir erworbene Sorte macht einen guten Eindruck im jetzt bereits fertigen Salat
und wartet auf ihren Einsatz zu den frischen Schollen.
Kartoffeln kosten übrigens mehr als Schollen – Kilo 3 EUR.
Heute hat die Haustechnik Großes geleistet: es wurde die leistungsstarke W-Lan Antenne und der Router installiert, so dass seit heute richtiges Internet an Bord ist. Und ich zum surfen nicht mehr auf irgendeinen Steg nahe beim Hafenbüro gehen muss. Achim musste das schon länger nicht, da seine nicht Apple-Geräte besseren Empfang haben.
Da habe ich mich hinreißen lassen, den Skipper heute von allen „Arbeiten“ zu befreien – typischer Fall von Zunge schneller als Gehirn.

Hallo,
da wir unseren Liegeplatz in Südholland haben sind wir schon öfters in der Picardie / Normandie mit dem Schiff gewesen. Euer erster Eindruck der Lebenskunst ist schon ganz richtig. Die Franzosen, auch im Norden, verstehen das entspannte Leben schon ganz gut
Die Küste wird ab Dieppe wieder interessant. Ein Gang oben auf den Klippen lohnt sich, auch ein Abstecher nach Saint Vallery en Caux, wenn man kleine Örtchen mag. Geht allerdings nur um Hochwasser herum…..
Wir wünschen weiterhin eine gute Reise.
Bernd