So.,26.Jan.20, Franz.Polynesien/Tuamotu/Hao, Tag 2065, 19.574 sm von HH
Ungeplant stecken wir mitten drin im Plan für 2020. Ich bekam eine Whatsapp von einer Segelfreundin: „Denkt dran, in Neuseeland muss man rechtzeitig Plätze in der Marina reservieren“. Ach herrje, das ist doch noch so lange hin … sieht unser Terminkalender doch wie folgt aus:
Februar/März: Gambier (sicherste Ecke im Süd-Osten während der Haupt-Zyklon-Zeit)
April: Über die Tuamotu zurück nach Tahiti
Mai: Ich fliege nach Deutschland (hurra, nach fast zwei Jahren), Achim bleibt in Tahiti Die Zyklon-Saison ist vorbei.
Juni: Wir können weiter nach Westen. Zuerst die Gesellschaftsinseln (hier wollen wir nicht so viel Zeit verbringen – teuer, vielfach ist ankern verboten, Aufenthalt auf wenige Tage begrenzt usw. Klangvolle Namen wie Bora Bora lassen wir also links liegen).
Juli bis November: Cook Inseln, Samoa und Tonga (je weiter man nach Westen kommt, desto schöner wird es – so heißt es)
November: Die Zyklon-Saison beginnt erneut, also 1000 Seemeilen nach Neuseeland – wohl eine der schwierigsten Passagen der gesamten Reise, wenn man sich durch Berichte arbeitet.
ab Dezember: Neuseeland
Aber zuerst müssen wir mal Hao verlassen. Das ist nicht so einfach, die Insel hält uns fest. Ob uns nicht fad ist, wurde ich gefragt. Die klare Antwort lautet: ’nein‘! Besteht unser Tag doch nur aus Highlights .
1.) Frühstück – das erste Highlight des Tages. Manchmal mit frischem Baguette, was Achim bereits morgens um fünf Uhr mit dem Fahrrad holt. Sonst mit selbst gebackenem Brot.
2.) Abwaschen, aufräumen, kleine Reparaturen erledigen (Schraube von der Brille weg, Knopf ausgerissen, Loch im Lieblings-T-Shirt, Wackelkontakt an der Stirnlampe) – das ist jetzt alles nicht ganz so highlightig, sondern normales Leben.
3.) Mittagessen – manchmal ein Highlight, manchmal gibt es nur Reste vom Vorabend.
4.) Baden im Türkis. Eindeutig Highlight. Zwar plantscht noch immer der Gedanke an die kleinen Haie mit, die manchmal durch unsere Badewanne ihre Kreise ziehen, aber da die Mütter ihre Kinder ins Wasser lassen, kann es nicht so schlimm sein.
5.) Internet! Unser soziales Highlight des Tages. Mit dem Rad fahren wir zum Rathaus, wo man ab 16:00 Uhr kostenlos surfen kann. Auf Steinbänken unterm Baum haben wir guten Empfang. Das Netzt ist ziemlich lahm, aber wir bekommen, was wir wollen. Und hier beginnt sie, unsere Planung für Neuseeland. Verschiedene Seiten runter laden, lesen kann man es zu Hause, Was wir vergessen nachzusehen, muss bis nächsten Tag 16:00 Uhr warten.
Etwas mühsam, aber wir haben schon eine Menge Infos zusammen getragen.
Wo wir hin wollen, was wir machen wollen und wie lange wir bleiben wollen. Neuseeland, unser heimliches Traumziel! Wir sind bereits auf der Südinsel im Urlaub gewesen, grade in dem Jahr als wir Atanga gekauft hatten: „Hierher mit dem eigenen Schiff, das hätte was“, haben wir in den Sonnenuntergang geseufzt.
6.) Abendessen – frische Sachen gibt es nicht mehr. Außer Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln leben wir im Augenblick von Konserven. Geht auch. Ein Highlight sind neue Kreationen mit Kokosmilch. Das Zeug kann man wahrlich fast überall dazu geben. Toll!
Und schon ist ein weiterer wunderschöner Tag auf Hao zu Ende (aber am Dienstag soll es nun doch weiter gehen – fünf, sechs Tage nach Gambier liegen vor uns).
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Kakerlaken frei seit fünf Tagen!
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