Camaret sur Mer

Landschaftlich ist die Bretagne dramatischer als die Normandie. Der Bewuchs ist auch nicht mehr so lieblich, statt der blühenden Gräser findet man jetzt häufig nur noch drahtige, flache, aber zur Zeit in voller Blüte stehende, Heide.

Camaret ist ein 2.500 Seelen-Ort, der zwar touristisch ist, aber sehr beschaulich, vielleicht ein wenig farblos, daher kommt und es ist sehr angenehm hier mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Eine Tour zum Traumausblick auf die Küste und zum örtlichen Hinkelstein-Lager (jetzt wissen wir auch, was Obelix in seiner Freizeit gemacht hat, wenn er hauptberuflich nicht grade die ‚öme‘ verdroschen hat) runden den Eindruck perfekt ab.

Einen Hafen weiter in Douarnenez (50 km entfernt) findet alle zwei Jahre ein Treffen von Hunderten Traditions-Seglern statt. Viele von diesen Seglern haben eine Nacht in Camaret festgemacht und segeln bei der Fahrt nach Douarnenez traditionell zwischen zwei Felseninseln nahe Camaret hindurch. Leider ist ausgerechnet an diesem Tag der allmorgendliche Nebel mittags noch nicht komplett verschwunden, so dass die Aussicht auf die alten Pötte etwas unsichtig ist.

In der Marina herrscht eine andere Stimmung als in den vorherigen Häfen. Fast alle Schiffe hier sind mit Solarpanelen, Windsteueranlagen (ein Gerät am Heck des Schiffes mit dem man nur mit Hilfe des Windes Kurs halten kann, keiner braucht am Ruder stehen) und Windgeneratoren ausgestattet. Entweder die Crew ist auf dem Sprung einen langen Trip zu unternehmen oder sie haben ihn bereits hinter sich. Urlaubs-Crews für 3 Wochen sind in der Minderheit.

Wir haben leider nur einen kleinen Teil der Bretagne gesehen, da auch unser Bug jetzt Richtung Spanien zeigt. Von Anfang an stand fest, dass wir die Biskaya nicht an der Küste abfahren, sondern queren wollen. Es gab zwar immer mal ein paar Gespräche darüber, aber letztendlich waren wir uns einig: Nach Camaret folgt La Coruña. Alles geht eben nicht alles und wer weiß, vielleicht gibt es ja eine weitere Gelegenheit (denn irgendwann müssen wir ja auch wieder zurück kommen) die Bretagne zu erkunden. Wir freuen uns jetzt aber auch auf Spanien, da uns dies sprachlich einfach näher liegt und kulinarisch mit Frankreich locker mithalten kann.

Morgen Vormittag geht’s los.

 

2 Gedanken zu „Camaret sur Mer

  1. Michael

    um das Leg nach Galizien beneide ich Euch! Lecker Fisch und natürlich PULPO!!!!
    Auf jeden Fall werden die Zigaretten und das Leben deutlich günstiger :-)
    Wann geht es los?
    Michael

    Antworten

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