Mal wieder beim Friseur

Do., 05.Mrz.15, Gran Canaria, Tag 278, 2.421 sm von HH

Sprachlich gut vorbereitet, aber ohne festen Termin, mache ich mich auf den Weg.
Es gibt hier in Las Palmas unglaublich viele Friseure und viele der Salons befinden sich in Chinesischer Hand.
Ich habe mir ganz bewusst überlegt lieber einen spanischen Friseur zu wählen.
Zum einen war uns in den China-Läden aufgefallen, dass die Chinesen kaum Englisch und Spanisch nur mit einem unverständlichen Akzent sprechen.
Zum anderen habe ich den (unbestätigten) Eindruck, dass die ganzen Billig-China-Shops der lokalen Wirtschaft nicht gut tun und ich mag diese Läden nicht. Es stinkt schon auf der Straße nach Plaste und im Laden selber kann ich kaum atmen. Und trotz der Abertausend Artikel, finde ich dann doch nichts, was ich brauche.

Ich spähe also durch das Schaufenster des Friseurs meiner Wahl, erblicke am Empfangs-Tresen nur Langnasen, schließ nur kurz mein Fahrrad an und enter den Salon.
Aber kaum bin ich drin, steht eine Chinesin hinter dem Tresen.
Da ich ja nun schlecht nur aus diesem Grund den Salon wieder verlassen kann, frage ich sie, ob sie wohl englisch spricht.
Leider nein.
Aber die Dame, die bei meiner Auskundschaftung noch dem Tresen zugehörig schien, entpuppt sich als Kundin und kann dolmetschen.
Alles in Butter! Oder doch nicht?
Denn als ich auf meinem Platz sitze, sehe ich im Rückspiegel, wie sie den Salon verlässt.

Neben mir föhnt ein junger Chinese in einer ergonomisch unguten Haltung, die an Luftgitarre spielen erinnert, an einer älteren Spanierin herum.
Ich hole mir ein paar Zeitschriften, aber die meisten sind auf Chinesisch… wieso hab ich das alles nicht von außen gesehen?

Der Gitarrenspieler ist in der Zwischenzeit fertig geworden und kommt zu mir. Wir beide haben keine gemeinsame Sprache, so dass er sich bei der Tresen-Chinesin erkundigt, was ich möchte.
Ich erinnere mich mit Schrecken, dass früher bei stiller Post Informationen schon an zweiter Stelle verloren waren.

Meine extra geübten spanischen Sätze und Vokabeln „bitte nur die Spitzen schneiden; dass Deckhaar möchte ich länger haben; ausdünnen“ , kann ich mir sprichwörtlich in die Haare schmieren.
Ich versuche es mit Zeichensprache und Gitarre legt los.

Was dann kommt, ist für die Umstände überraschend gut.
Die Farbe fällt vielleicht einen Tick zu hell aus, aber der Schnitt ist mehr als okay.
Die Haare bekomme ich im Liegen gewaschen, der wohl bequemsten Art des Waschens, die ich je erlebt habe.
Der ganze China-Spaß kostet (ohne Trinkgeld) nur 23,00 EUR und beinhaltet neben Färben und Schneiden sogar eine kurze Kopfmassage.
Und ich hab jetzt die Haare schön. :-)

 

 

 

3 Gedanken zu „Mal wieder beim Friseur

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