Mo., 21.Sep.15, Gran Canaria, Tag 479, 2.728 sm
Für heute war unser Krantag geplant mit dreitägigem Land-Aufenthalt zum Pinseln von neuem Antifouling, Anoden-Erneuerung und einer Politur des Überwasserschiffs.
Es kommt anders.
Seit drei Wochen klagt Achim über Schmerzen im Knie. In der Annahme „ist von alleine gekommen, geht auch von alleine“, versucht er es zu ignorieren.
Leider ohne Erfolg. Als das Knie dann endlich auf doppelte Stärke angeschwollen ist, entscheidet Mann sich einen Arzt aufzusuchen.
Die Diagnose des Arztes, dass er einen Riss im Meniskus haben könnte, bestätigt ein Magnet-Resonanz-Scan.
Der Doc verordnet eine OP. ![]()
Sowas erfolgt heute minimal invasiv, keine große Sache, aber trotzdem…
Ein Preis wird ihm auch gleich mitgegeben: 3.500 EUR soll der Spaß kosten.
Ein Anruf bei unserer Krankenversicherung verläuft mehr als positiv. Sofort wird eine volle Kostenübernahme zugesagt. Allerdings müssen wir nachweisen, wann wir Deutschland verlassen haben.
Hm, ohne Flugticket oder auch nur einen einzigen Stempel im Reisepass nicht so einfach. Wir schlagen unseren Blog mit dem AIS Treck vor. Damit ist der freundliche Herr einverstanden.
Heute Morgen um 8:00 Uhr soll Achim sich im Krankenhaus einfinden. Das ist nur 1,5 km entfernt, da kommt er auch mit kaputtem Knie noch gut zu Fuß hin.
Es erfolgen die üblichen Untersuchungen: Blut, Blutdruck, EKG und um 9:00 Uhr bekomme ich eine SMS: „es gibt keine Vollnarkose, sondern eine Rückenmarkspritze.“
Also bekommt Achim den Eingriff voll mit und darf am Monitor sogar mitarbeiten.
Um 14:00 Uhr erneut eine SMS: „In meinen Beinen habe ich schon wieder Gefühl…aber im Po und Gemächt noch nicht… Alles totes Fleisch zwischen meinen Beinen.“ ![]()
Zwei Stunden später die Entwarnung! Alles im Lot, sämtliche Körperteile sind wieder da.
Um 18:00 Uhr ein Anruf: „Du musst mich bitte auslösen. Meine Kreditkarte ist gesprengt.“
Da Arzt und Krankenhaus in zwei Etappen bezahlt werden müssen, wird Achims Kreditkarte nicht mehr für die fehlenden 2.000 EUR akzeptiert.
Das wäre meine Gelegenheit gewesen ihn in der Krankenhaus-Küche zum Abarbeiten zurück zu lassen.
Aber ich radel brav hin – ein gesunder Mann an Bord, unbezahlbar, für alles andere gibt es VisaCard.
Um 22:00 Uhr bringt ihn ein Taxi nach Hause (super Fahrt für den Fahrer, der hatte Spaß).
Über unseren Bug bekommen wir ihn unmöglich auf Atanga.
Aber ich habe schon unsere Nachbarn klar gemacht: Über deren flaches Heck kann er problemlos einsteigen und dann Mittschiffs, wo unsere Schiffe am dicksten sind, zu uns ebenerdig rüber steigen.
Dem Patienten geht es gut und ich habe jetzt einen Pflegefall an Bord. Man darf sich besorgt fragen, wer es schlimmer getroffen hat?

Hallo ihr Zwei,
trotz der Risse in den Möbeln und jetzt im Meniskus haben wir uns das Schmunzeln nicht verkneifen können. Freuen uns auf jeden neuen Blog. Gute Besserung für Achim.
Andreas und Anthrin
Hallo ihr Beiden,
Achim ist doch ein „harter Hund“ (so wie z.B. Honig). Da wird ihn doch so ein Eingriff nicht gleich aus der Bahn werfen oder etwa den „Leidenden“ spielen lassen.
Er will doch bestimmt wieder schnell an Deck sein. Das wünsche ich ihm nämlich!!
Alles Gute, Achim, das wird schon wieder.
Gruß
Peter
Schreck in der Abendstunde, was wir da eben lesen mussten.
Aber so ein kleiner Meniskusriss wird Achim doch nicht umhauen
Zu beneiden bist Du trotzdem nicht!
Hey, Achim, das auch alles im „Gemächt“ wieder geht, ist für Sabine sicher mehr als erfreulich.
Gute Besserung und alles Gute, wir sehen uns irgendwo wieder!
Liebe Grüße
Cornelia und Volker
Hallo,
vielen Dank für die netten Genesungswünsche. Ich hoffe, dass es ab hier nur aufwärts geht und der linke Meniskus erst einmal zu den Akten gelegt werden kann.
Gruss
Achim