Vier Wochen Kourou

Do., 10.Mrz.16, Kourou/Franz. Guyana, Tag 649, 5.573 sm von HH

Morgen geht es weiter.
Endlich weiter, darf man sagen. Über vier Wochen Kourou ist genug.
Der Ort gibt so einen langen Aufenthalt eigentlich nicht her. Hätten wir nicht auf die Rakete gewartet, wären wir wohl schon vor 10 Tagen weiter gefahren.
Es ist nicht unangenehm hier, aber doch recht eintönig und schöne oder interessante Ecken sucht man in Kourou vergeblich.

Außerdem nutzt die versammelte Tierwelt Atanga zunehmend als Nistplatz.
Kaum haben wir unsere Tyrannen vertrieben (sie kommen übrigens noch immer täglich vorbei und schauen in das Netz in dem noch immer die Bretter liegen), sitzen hübsche, schwarz-weiße Schwalben mit Stöckchen im Schnabel auf der Reeling.

Außerdem haben wir eine Wespenart erwischt, die sich häuslich bei uns einrichten wollte.
Um was für ein Tier es sich genau handelt, konnten wir leider nicht herausfinden.
Diese wohl vier Zentimeter langen Fluginsekten kommen regelmäßig vorbei.
Sie sehen recht furchterregend aus, zeigen sich aber als harmlos. Sie brummen an uns vorbei ohne uns eines Blickes zu würdigen.

Der Hinterleib ist mit dem Körper nur durch einen nadeldünnen Steg mit dem Hauptkörper verbunden. Aufgrund dieser bizarren Anatomie können sie wenig zielgenau fliegen.
Trotzdem umfliegen sie uns vorsichtig, damit es nicht zu Kollisionen kommt. Sie drehen eine Runde im Cockpit oder Salon und hauen wieder ab.
Im Cockpit haben wir zwei Klappen, die durch einen Schlitz belüftet werden.
Neuerdings verschwindet Im Zweiminuten Takt eines von den Biestern in dem Schlitz und kommt erst eine Minute später wieder hervor. Bevor die Viecher es sich dort mal so richtig gemütlich machen, haben wir den Schlitz vorläufig versperrt.
Nach ein wenig Verwirrung bei den Tieren, suchen sie jetzt am Baum nach entsprechenden Ritzen.

Also, es wird Zeit, dass wir weiter kommen.

Morgen früh haben wir nur 10 sm vor uns, da wir bei den Iles du Salut einen Stopp einlegen wollen.
Diese Inseln haben traurige Berühmtheit erlangt durch die menschenunwürdigen Gefangenenlager in denen auch der Schriftsteller Henry Charrière, besser bekannt als Papillon, inhaftiert war.

Dort bleiben wir wohl drei Nächte und dann geht es weiter nach St. Laurent du Maroni.
Dieser Ort liegt am Grenzfluss nach Surinam. Dorthin sind es ungefähr 90 sm plus 20 sm Flussfahrt.
Wir werden also ein paar Tage offline sein. Falls es möglich ist, werden wir wieder per Funk auf den Blog posten.

Bis bald und wir wünschen Euch ein schönes Wochenende.

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