Maroni River

So., 27.Mrz.16, Saint-Laurent-du-Maroni/Franz. Guyana, Tag 666, 5.699 sm von HH

St. Laurent-Du-Maroni liegt gut 40 km flussaufwärts.
Trotzdem macht sich der Gezeitenwechsel hier, sowohl in Strömung als auch mit einem Tidenhub von 1,50 Meter, bemerkbar.
Wir alte Elbsegler kennen einen heftigen Gezeiten-Fluss, aber in der Elbe haben wir nie geankert.

Die andere Uferseite, bereits Suriname, ist bestimmt drei Kilometer entfernt. Entsprechend ist Platz da zum Aufbau von ‚richtigen Wellen‘.
Die bereiten auf Atanga wenig Schwell, aber erschweren erheblich das Entern des Dinghys.
Das hängt hinten an der Badeplattform und bockt wie ein alter Esel. Da kommt man schon mal mit nassen Po und Shirt beim BBQ an.

Der größte Teil des Mooring-Feldes liegt geschützt hinter einer kleinen Insel.
Wir dachten zumindest, dass es eine Insel sei. Bei Hochwasser kaum zu erkennen, zeigt sich bei Ebbe, dass die Insel ein 100 Meter langes Wrack ist.
Es ist die ‚Edith Cavell‘, ein Dampfschiff, 1898 in den Dienst gestellt, um Saint-Laurent-du-Maroni mit Gütern aller Art zu versorgen.
Gesungen bereits 1924 und jetzt zu einer großen Blumenschale mutiert.

Das Wrack ist erstaunlicherweise kaum verrostet und zeigt keinen Unterwasser-Bewuchs.
Hallo, dieses geile Antifouling hätten wir auch gerne.
Dafür hat der Überwasser-Bewuchs etwas Überhand genommen. :mrgreen:

Gleich vis-à vis liegen noch ein paar Wracks, direkt am Strand.
Wunderschön, von Palmen und Bromelien erobert.
Daneben liegt unser Dinghy-Dock.
Sowohl Strand als auch der Steg dienen als Anleger für Pirogen aller Art.

Eine Piroge ist ein Einbaum, dessen Seitenwände durch Planken erhöht wurde.
Offizielle Wassertaxis haben Nummern und sind häufig überdacht. In den einfacheren Ausführungen sitzt man ungeschützt und Wolkenbrüche kommen zeitweise so schnell herbei, dass es eng werden kann, die andere Fluss-Seite trocken zu erreichen.
Den ganzen Tag wuseln die Pirogen zwischen uns herum, ohne zu stören.
Die meisten nehmen reichlich Gas weg, bevor sie ins Ankerfeld einfahren.

Ein schöner Platz mit weitem Blick über den Fluss.
Oder wir Beobachten das Treiben am Strand: Ein Brautpaar posiert mit Gefolge.
Oder gestern fand eine Art Taufe statt. Eine kleine Gruppe, weiß gekleideter junger Leute, ging in den Fluss und wurde dort gesegnet oder getauft.

Ein Gedanke zu „Maroni River

  1. Ralf Reiter

    5 1/2Jahren nach Euch besuchen wir diesen schönen Ort. Wir glauben es hat sich nicht viel verändert, lediglich die Bäume auf der Edith Cavell sind ein bisschen höher geworden. Wünschen Euch viel Spass in Neuseeland.
    PS
    In 14 Tagen haben wir die Überfahrt nicht ganz geschafft, aber wir sind zufrieden angekommen.
    Grüsse von der SY Katinka

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