Au revoir Französisch Guyana

Do., 07.Apr.16, St.Laurent/Franz.Guyana, Tag 677, 5.699 sm von HH

Für uns hat es sich in jedem Fall gelohnt, den Abstecher nach Südamerika zu machen. Untouristisch ist es hier und daher zeitweise etwas schwierig, Besichtigungen zu organisieren. Wer Französisch kann, hat es leichter.

Französisch Guyana gilt als das reichste Land Südamerikas. Der Standard sei hoch, verglichen mit den Nachbarn. Dieser Reichtum lockt Einwanderer aus Brasilien und Haiti hierher.
Arbeit gibt es aber so schon nicht genug.

Die Bevölkerung ist unglaublich jung. Man sieht nur Teenager auf der Straße.
Jede fünfte Frau ist offensichtlich schwanger. Die noch unsichtbare Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch mal genauso hoch.

Die jungen Männer stehen auf der Straße im Schatten herum.
Cool sein ist wichtig. Die gleichen Status-Symbole, wie in Deutschland sind wichtig. Die Jeans und Shorts hängen auf halb acht, und die mit ‚CK‘ und ‚Nike‘ gebrandeten Unterbüxen schauen hervor.
Tattoos sind wichtig. Die Sinnhaftigkeit darf, je nach Pigmentierungs-Grad, allerdings in Frage gestellt werden (schwarzer Adler auf schwarzem Grund :mrgreen: ).

Von den Mädchen hat die Hälfte Perücken auf oder Extensions im Haar.
Aufgetürmt zu unglaublichen ‚Vogelnestern‘.
Die Frisur ist wichtig. Wichtig, dass kein Kraushaar mehr zu erkennen ist.
Unter den Perücken juckt es. Muss es jucken, bei 30 Grad und mehr.
Um die Frisur nicht zu gefährden, wird nicht mit dem Finger gekratzt, sondern die entsprechende Stelle wird leicht mit der flachen Hand beklopft.


Oder das Haar wird unter Tüchern und Turbanen versteckt.
Mit einer dicken Schleife, wie ein Propeller vor dem Kopf. Das sieht immer gut aus. Trüge unsereins so etwas, sähe man aus wie Witwe Bolte. ;-)

Leider sind viele der jungen Leute übergewichtig. Gute Nahrungsmittel sind teuer.
Also wird auf ungesunde Dickmacher zurück gegriffen.
Es gibt auch wahre Schönheiten unter den schwarzen Mädchen. Die wissen das nur allzu genau. Den langen Hals gereckt, wandeln sie mit Model-Attitüde, ja, Arroganz im schönen Gesicht durch die Straßen.

Allen gemein ist, dass, wer es sich leisten kann, mit einem Smartphone durch die Straßen läuft. Smombies. Überall Smombies, denen man ausweichen muss.

Der Einzelhandel ist komplett in chinesischer Hand. Außer den großen französischen Supermarktketten ‚Carrefour und Super U‘.
Die 1000 Töpfe-Läden, kleine Supermärkte, Klamotten-Läden und der Eisenwaren-Handel, werden nur von Chinesen betrieben. Bistros und Imbissbuden ebenfalls.

Bereits in Portugal sind uns die ersten China-Läden aufgefallen. Riesige Ramschläden mit Tausenden Artikeln. Es stinkt nach Plastik und die Sachen taugen nichts.
Diese Geschäfte haben die Kanaren überflutet, sind auf den Kap Verden allgegenwertig und in Französisch Guyana und Suriname ebenfalls zu finden.

Meistens hält sich die gesamte Groß-Familie im Laden auf.
Kinder werden gehütet, hinter der Kasse wird eine Suppe geschlürft. Kunden und Umsatz sind Mangelware.
Wir glauben schon länger, dass es sich um Geldwäsche handeln muss.
Man muss keine Buchhalterin sein, um zu sehen, dass da etwas nicht stimmen kann. Uns kommt es komisch vor.

Französisch Guyana ist Europa. Jedoch, nicht nur geografisch, meilenweit davon entfernt.

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